Stefan Loose Reiseführer Thailand - Der Süden von Bangkok nach Penang (German Edition)
Fundgrube für alle, die sich für die Geschichte dieses Vielvölkerstaates interessieren. In dem Gebäude befand sich früher die erste englischsprachige staatliche Schule östlich von Suez, die bereits 1816 eröffnet wurde. Nun berichtet eine Ausstellung über die bunte Völkervielfalt auf der Insel, über die burmesischen Plantagenarbeiter ebenso wie die arabischen Händler und siamesischen Flüchtlinge. Ein großer Teil der Räumlichkeiten ist den größten Bevölkerungsgruppen gewidmet, ihrem Alltag und ihren Festen. Der erste Stock ermöglicht einen Rückblick auf die Geschichte einzelner Straßen, Berufszweige und Technologien (Transportmittel, Wasserversorgung). Auch die europäischen Einflüsse werden abgehandelt, und im letzten Raum sind einige schöne alte Stiche und Gemälde von der Insel zu sehen. www.penangmuseum.gov.my ,tgl. 9–17 Uhr, Eintritt 1 RM.
Das prächtige, strahlend blau gestrichene Anwesen, das etwas zurückversetzt in der 14 Lebuh Leith steht, ist das Cheong Fatt Tze Mansion , eine chinesische Familienresidenz aus der zweiten Hälfte des 19. Jhs. Man nimmt an, dass es außerhalb Chinas nur in Manila und Jakarta zwei ähnliche Gebäude gibt. Es war nur eines von mehreren Wohn- und Geschäftshäusern des Kaufmanns und chinesischen Vizekonsuls Cheong Fatt Tze, der Handel mit Java, Sumatra, Hongkong und China betrieb und als „one of Chinas last Mandarins and first Capitalists” bezeichnet wurde. Da beim Bau des zweistöckigen Hauses die so bedeutsamen Feng Shui-Prinzipien in geradezu idealer Weise umgesetzt werden konnten, soll es sein bevorzugtes Domizil gewesen sein, und so wuchsen hier auch seine acht Kinder auf.
Traditionelle chinesische Gestaltungselemente wie
cut-and-paste-Mosaiken
und die Anordnung der 38 Zimmer um einen Innenhof wurden in einzigartiger Weise mit europäischen Stilelementen wie den gotischen Fensterbögen oder Jugendstil-Glasarbeiten kombiniert. 1994 begannen umfangreiche Restaurierungsarbeiten, für die eigens Handwerker aus China herangezogen wurden, die längst vergessene Techniken beherrschen. Seit 1998 steht das Cheong Fatt Tze Mansion Besuchern im Rahmen der einstündigen, höchst informativen Führung offen,tgl. 11 und 15 Uhr, 12 RM;04-262 0006, [ 5084 ] .
Auf der Penang Road geht es in Richtung Meer hinab. Hinter der Gabelung an der rechten Straßenseite taucht das herausgeputzte Eastern & Oriental Hotel (kurz E&O) auf, das vollständig im historischen Stil der 1920er-Jahre restauriert wurde. Mehr s. eXTra [ 5032 ] .
Das Zentrum und die Street of Harmony
Detailansicht der Karte folgt
Chinesische Geschäftshäuser säumen die Straßen im Zentrum, dennoch leben hier sowohl Hindus als auch Moslems, und in wenigen Metern Entfernung stehen religiöse Stätten aller großen Weltreligionen. Die Jl. Masjid Kapitan Keling, die ehemalige Lebuh Pitt, verläuft mitten durch den historischen Kernbereich. Hier entstand schon 1801 der Goddess of Mercy-Tempel
(Kuan Yin),
erkennbar an dem Dach mit den Feuer speienden Drachen. Er ist der älteste und wohl auch der belebteste chinesische Tempel. Den ganzen Tag über, vor allem am 1. und 15. Tag des chinesischen Kalenders, kann man das rege Tempelleben beobachten.tgl. 9–18 Uhr.
Nur wenige Schritte entfernt, jenseits der Straße, steht der farbenprächtige hinduistische Sri Mariamman-Tempel aus dem Jahr 1833, dessencharakteristischer Eingangsturm mit zahlreichen Götterstatuen, der Gopuram, in der Lebuh Queen liegt. Besonders verehrt wird die mit Gold und Edelsteinen dekorierte Statue von Subramaniam, die alljährlich während des Thaipusam-Festes in einer Prozession durch die Straßen der Stadt zum Nattukkotai Chettiar-Tempel nahe dem Botanischen Garten gefahren wird.tgl. 8–12 und 16–21 Uhr.
In der gleichen Straße treffen sich indische Moslems in der Kapitan Keling-Moschee zum Gebet. Schon zu Beginn des 19. Jhs. begann man mit dem Bau, der von einem Kaufmann aus Südindien finanziert wurde. Gegen eine Spende werden Besucher durch das restaurierte Gebäude geführt. Frauen dürfen die Moschee betreten, sofern sie ihre Beine und Schultern bedeckt halten.tgl. 9–17.30 Uhr.
Beiderseits der Lebuh Pasar , der zentralen Einkaufsstraße, zeigt Penang sein indisches Gesicht. Rhythmische Musik ertönt aus den Geschäften und in der Luft mischt sich der Duft von Currys und Räucherstäbchen. Von Waren überquellende Läden verkaufen indische Videos, bunte Stoffe, Goldschmuck und Haushaltswaren. In winzigen
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