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Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten

Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten

Titel: Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunch Cole
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zu heilen, und einige Sekunden später hatte sich der Baum wieder beruhigt.
    Als Sten den Pflanzen auf seinen Exkursionen zum ersten Mal begegnet war, hatte ihn ihre Erscheinung instinktiv abgestoßen, ihre
    Beschaffenheit jedoch fasziniert. Sie verfügten über ein Selbstverteidigungssystem, das nur ein ehemaliger Mantis-Zögling bewundern konnte.
    Irgend etwas mußte sie einmal für extrem schmackhaft befunden haben -

daher die
    schärfkantigen Blätter und die ätzende Flüssigkeit.
    Wenn sie angegriffen wurde, reagierte die Pflanze damit, daß sie an der Stelle, an der sie gebissen worden war, sogar noch widerlichere Säfte ausschied. Das dauerte ungefähr fünfzehn Minuten.
    Einige Lebewesen hatten darauf reagiert, indem sie eine Resistenz gegenüber der normalen Flüssigkeit entwickelten und jeweils nur kleine Stücke abbissen und sofort zu einer anderen Stelle wechselten, bevor die Pflanze reagieren konnte. Die Pflanzen erinnerten ein wenig an Kohl oder Tomaten.
    Doch diese Pflanzenspezies ließ es nicht dabei bewenden. Vielleicht veranlaßte sie ein drastischer Klimaumschwung dazu, andere Wege zur
    Nahrungsbeschaffung zu finden. Warum nicht die Lebewesen, die sie selbst fressen wollten? Mit der Unterstützung ihres supereffizienten Knollensystems als Grundlage entwickelte sie sich zum
    Fleischfresser. Zwar hielt sie es auch einige Jahre mit Nährstoffen aus der Erde und dem Wasser aus, doch allmählich ernährte sie sich am liebsten vom Fleisch und Blut aller Spezies, die sie erwischen konnte.
    Nachdem Sten mit seinen Angriffen ihre
    Aufmerksamkeit erregt hatte, lagen sie auf der Lauer, mochte da kommen, was wolle; zum Beispiel das Mantis-Team.
    Mahoney hörte einen grauenhaften Schrei. Es war nicht einer von der Sorte, die abrupt abrissen. Er dauerte und dauerte und wurde immer grauenhafter, während die Minuten vergingen. Laserfeuer blitzte auf. Stille. Mahoney erschauerte.
    "Jetzt sind nur noch vier übrig", sagte Sten.
    Mahoney antwortete nicht.
    Sie knieten am Rande des Eises nieder. Ihre Deckung bestand aus einem kleinen Felsvorsprung.
    Es war kurz vor Morgengrauen, das Licht sehr indifferent. Mahoney konnte gerade noch den Waldstreifen auf der anderen Seite des Sees ausmachen. Das gegenüberliegende Ufer war knapp einen Kilometer entfernt; mit A-Grav-Skiern eine Strecke von vielleicht zwei Minuten.
    Er und Sten hatten die übriggebliebenen Jäger die ganze Nacht hindurch an der Nase herumgeführt.
    Manchmal hatte er gedacht, Sten wollte sie abschütteln. Doch dann wurde er - offensichtlich absichtlich - langsamer, bis sie ihre Verfolger wieder deutlich hinter sich hören konnten. Inzwischen mußten sie allmählich müde werden. Er jedenfalls war soweit.
    Die einzige gute Nachricht war die, daß das Mantis-Team bislang noch nicht verstärkt worden war. Dafür gab es nur eine Erklärung: auf dem Kommandoschiff befanden sich nicht genug Leute, um noch mehr herunterzuschicken.
    Mahoney hatte noch nicht viel Zeit gefunden, um näher über die Vorgänge nachzudenken. Nicht über sich selbst. Nur über die gegenwärtige Situation.
    Das Privatkabinett war verzweifelt. Sie schickten Teams wie dieses quer durchs ganze Imperium. Ihr Auftrag: alle Personen gefangennehmen und zur Befragung zurückbringen, die dem Imperator nahe genug gestanden hatten, um seine größten Geheimnisse erfahren zu haben.
    Sten staunte nicht schlecht: "Was soll ich denn verdammt noch mal wissen? Ich war Kommandant seiner Leibgarde. Und während der Tahn-Geschichte war ich bis oben hin einsichtberechtigt. Aber das ist nichts Neues. Deswegen muß mir doch niemand nachschnüffeln. Sie hätten sich die ganze Mühe sparen und einfach fragen können!"
    "Es geht um AM2", sagte Mahoney "Sie kommen nicht dahinter, wo unser Boß es versteckt hat."
    Sten schluckte. "Aber, ich dachte ... Ich meine, jeder geht doch davon aus..."
    "Ganz richtig, mein Junge", erwiderte Mahoney.
    "Wir haben alle falsch vermutet. Und jetzt geht das AM2 zur Neige."
    Sten kaute nachdenklich auf einem trockenen Nutrariegel herum. "Alex!" stieß er dann besorgt hervor. "Dann sind sie auch hinter ihm her! Wir müssen -"
    "Darum habe ich mich bereits gekümmert", beruhigte ihn Mahoney "Ich habe ihm eine Warnung zukommen lassen. Hoffentlich hat er sie erhalten.
    Viel Zeit blieb mir nicht."
    Er zeigte mit dem Daumen in die Richtung, aus der die Jäger aus der Dunkelheit kommen mußten.
    Die Geste bedurfte keiner weiteren Erklärung.
    Mahoney war seinen Verfolgern

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