Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter

Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter

Titel: Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunch Cole
Vom Netzwerk:
zum Massaker von Pooshkan verantwortlich machte, so ruckte er ihm doch ziemlich dicht auf die Pelle. Außerdem hatte er die Attacke auf die Kranzniederleger mit hineingenommen, ebenso den nicht genehmigten Einsatz Imperialer Truppen gegen die Zivilbevölkerung.
    Leider war sich Sten schmerzlich der Tatsache bewußt, daß er über zwei Millimeter dickes Eis kroch. Der Altai-Cluster war so wichtig, daß hier die drei Kardinalregeln der Diplomatie absoluten Vorrang hatten.
    A: Immer Zuerst Rücksprache mit dem Boß halten.
    B: Immer zuerst Rücksprache mit dem Boß halten.
    Und, die wichtigste Regel von allen ...
    C: Immer zuerst Rücksprache mit dem Boß halten.
    Trotzdem. Obwohl ihm durch seine vergeblichen Versuche, den Imperator zu erreichen, die Hände einigermaßen gebunden waren, marschierte Sten mit dem festen Vorsatz in die Sitzung, seinen Bluff durchzuziehen.
    Sobald Sten den Raum betreten hatte, sprang Iskra auf.
    »Herr Botschafter«, sagte er. »Ich protestiere gegen die mangelnde Unterstützung, die Sie meiner Regierung gewähren!«
    Sten unterdrückte gerade noch ein unprofessionelles verdutztes Glotzen und preßte die Lippen fest aufeinander. Er hob lediglich eine Augenbraue. Eisig.
    »Außerdem werde ich beim Imperator Ihre Ablösung aus dem diplomatischen Dienst im Altai-Cluster beantragen.«
    »Sehr nett von Ihnen, daß Sie mir das persönlich mitteilen«, erwiderte Sten trocken. »Ich nehme an, daß Ihre Bitte -«
    »Eine Forderung, Sir. Keine Bitte.«
    »Dann eben Forderung, obwohl ich Ihnen rate, diesen Ausdruck aus Ihrem Wortschatz zu streichen, wenn Sie mit dem Imperator sprechen. Zurück zu meiner Frage. Hat diese...
    Forderung ... vielleicht etwas mit dem Chaos zu tun, das dort draußen vor den Toren ausgebrochen ist? Oder mißfällt Ihnen lediglich der Schnitt meiner Dienstkleidung?«
    »Ich mache Sie für das Leid verantwortlich, das mein armes Volk momentan erfährt, ja. Oder können Sie abstreiten, daß Sie und Ihr Stab es hinsichtlich meiner Bestrebungen an Enthusiasmus haben fehlen lassen?«
    »Das kann ich. Mit Leichtigkeit. Enthusiasmus ist etwas für Amateure. Meine professionelle Aufgabe besteht darin, Sie zu unterstützen. Aber - und es handelt sich hier um ein entscheidendes aber, Sir - mein Auftrag lautet, die Ordnung im Altai-Cluster wiederherzustellen. Ein Auftrag, den ich inzwischen als akut gefährdet ansehe, wenn nicht schon in diesem Augenblick dem Untergang geweiht. Und Sie, Sir, tragen die volle Verantwortung dafür, was ich dem Imperator auch unverblümt berichten werde.«
    »Dann hatte ich also doch recht«, zischte Iskra. »Sie arbeiten gegen mich.«
    »Erwarten Sie etwa Beifall für das, was an der Pooshkan-Universität vorgefallen ist? Soll ich eine Militärkapelle bestellen, die Ihre tolle Leistung überall herumposaunt?«
    »Sie wollen diese ... abscheuliche Aktion mir in die Schuhe schieben? Mir!« Iskra regte sich, so gut er konnte, auf. Wäre die Auseinandersetzung nicht so bittererernst gewesen, Sten hätte laut gelacht.
    »Ich muß Sie darüber informieren, daß ich höchst empört über diesen Zwischenfall bin und genaue Aufklärung befohlen habe. Und zwar geschieht das unter der Leitung eines Mannes, dessen Reputation über jeden Zweifel erhaben ist: General Douw.«
    >Ho-ho<, dachte Sten. >Daher weht also der Wind! Douw ist also auch schon in Iskras Bannkreis geratene
    »Ich werde dem Imperator umfassenden Bericht erstatten«, sagte Sten. »Es wird ihn sehr... interessieren. Das ist jedoch nicht das richtige Wort dafür, wie er reagieren wird, wenn er von dem Schlamassel erfährt, den Sie hier angerichtet haben.«
    »Bah! Alles, was hier vonnöten ist, ist eine stärkere Hand.
    Das hier ist mein Volk, Herr Botschafter. Sie verstehen diese Leute nicht. Blutfehden sind ein integraler Bestandteil unserer Geschichte. Sie sind eine Tatsache unserer Natur, die ständig unter der Oberfläche brodelt. Aus diesem Grund genügt schon ein kleiner Zwischenfall wie die Tragödie von Pooshkan, um das reinste Chaos auf die Bühne zu zaubern - vor allem, wenn mir die Unterstützung von Ihrer Seite so kläglich versagt wird.«
    »Sie haben wirklich ein heilloses Chaos angerichtet, soviel steht fest«, entgegnete Sten. »Wie wollen Sie jetzt damit umgehen?«
    »Das ist meine Angelegenheit«, knurrte Iskra. »Die Privatangelegenheit dieses Clusters, vergessen Sie das nicht.«
    »Ich werde mich bemühen«, sagte Sten.
    Er dachte an die Erklärung in seiner Tasche, die Erklärung,

Weitere Kostenlose Bücher