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Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter

Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter

Titel: Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunch Cole
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die Iskra ein neues Loch zum Defäkieren reißen würde. Wenn er sie wie geplant ablieferte, erleichterte er sich damit seine zukünftigen Beziehungen zu Iskra nicht gerade.
    Er dachte an die jungen Leute, die auf den Barrikaden gestorben waren. >Scheiß auf die zukünftigen Beziehungen.< Sten beschloß in diesem Moment, sich diesen Mann vom Hals zu schaffen. Er würde jedes Molekül an Beweismaterial zusammensuchen und ihm einen Strick daraus drehen. Wenn er mit dem Imperator sprach, würde er genug Beweise haben, um Iskra damit aus dem Altai-Cluster zu prügeln.
    Außerdem hatte sich der Mann bereits selbst zum Feind erklärt. An diesem Punkt empfehlen die meisten diplomatischen Handbücher einen kräftigen Schlag - und zwar voll in den Magen.
    Sten zog die Erklärung hervor und überreichte sie Iskra.
    »Ein wenig Bettlektüre«, sagte er. »Wenn Sie mich jetzt entschuldigen ...«Er verließ den Raum und ließ den kollernden Iskra einfach stehen.
    Kaum war er draußen, kam Venloe mit großen Schritten hereingestürmt.
    »Das war nicht nötig«, blaffte er. »Sie haben sich soeben einen sehr ernstzunehmenden Feind gemacht.«
    »Der? Dieser Sten ist doch bloß ein Funktionär!«
    »Ein weiterer Fehler, Doktor. Glauben Sie mir, er ist kein Funktionär.« Venloe erinnerte sich mit Gänsehaut an seine Begegnung mit Sten und Mahoney Nur weil sie ihn damals gebraucht hatten, war er heute noch am Leben. »Außerdem hatte er mit der Universität recht«, sagte Venloe.
    »Es war nötig«, erwiderte Iskra. »Wie ich bereits diesem Idioten von Botschafter sagte: Mein Volk braucht eine starke Hand, die es regiert. Es ist das einzige, was sie verstehen. Der Vorfall in der Universität lieferte mir die perfekte Entschuldigung dafür, diese harte Hand einzusetzen. Wenn das hier vorbei ist, wird mein Name noch in Generationen mit Ehrfurcht ausgesprochen werden. Glauben Sie mir. Ich kenne meinen Platz in der Geschichte.«
    Er sah Venloe von der Seite an; auf seinen Lippen lag ein kaum wahrnehmbares höhnisches Lächeln. »Sie überraschen mich. Ich dachte nicht, daß Sie von einem bißchen Blut, das für einen guten Zweck vergossen wurde, soviel Aufhebens machen würden. Eigenartig, wie man manchmal glaubt, ein Wesen zu kennen.«
    Venloe grunzte nur unwirsch. Er dachte flüchtig daran, wie leicht es wäre, Iskra einfach zu töten, wenn sein Auftrag ein ganz normaler Auftrag wäre. Gleich hier. Ohne eine Spur oder unerwünschte Verdachtsmomente zu hinterlassen.
    »Kann ich mir vorstellen, daß Sie überrascht sind«, sagte er.
    Iskra blickte ihn an und versuchte ihn in einen kindischen Zweikampf zu verwickeln: Wer kann dem Blick des anderen länger standhalten? Venloes Finger zuckten; am liebsten hätte er Iskra die Augen einfach ausgestoßen. Statt dessen senkte er den Blick.
    »Gut«, murmelte Iskra. »Es gibt noch ein paar Dinge, die ich dringend benötige. Ich möche, daß Sie sich diese Anfragen sorgfältig durchlesen. Der Imperator muß meine Forderungen genau verstehen.«
    Dann stellte er eine ellenlange Einkaufsliste zusammen, von der Venloe wußte, daß der Ewige Imperator über sie nicht gerade in Begeisterungsstürme ausbrechen würde.
    »Ich bin ganz Ohr«, sagte Venloe.
    Sten lehnte sich im Sitz des A-Grav-Gleiters zurück. Ein wütender Regensturm klatschte gegen die Scheiben.
    Er hatte nicht die geringste Ahnung, wie er weiterhin vorgehen sollte. Iskra gehörte zu den Gestalten, deren Bekanntschaft jeder Diplomat mindestens einmal im Leben machte, ohne hinterher auch nur einen Deut schlauer zu sein.
    Wie verfuhr man mit einem Regenten, der fest entschlossen zu sein schien, sich selbst zugrunde zu richten? Die einfache Lösung wäre, sich schleunigst aus dem Staub zu machen.
    Leider stand diese Lösung so gut wie nie als logische Alternative zur Debatte.
    Schwierigkeit Nummer eins: In derartigen Situationen gibt es fast nie einen offensichtlichen Nachfolger - wenn der Regent vernichtet ist, liegt auch das Reich in Scherben. Was allen Parteien außerhalb dieses Reiches recht sein könnte, bis auf: Schwierigkeit Nummer zwei: Selbstmörderische Regenten werden immer von Wesen von außerhalb unterstützt, deren eigenes Schicksal vom Wohlergehen des bedrohten Königreiches abhängt. Mit anderen Worten: der Natur wird nicht ihr Lauf gelassen. Schlägt der Blitz in einen moralisch ausgetrockneten Busch ein, kommen viele Nationalitäten zum Löschen herbeigeeilt.
    Sten begriff, daß ihm Iskra gerade eine wichtige Lektion

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