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Sten 8 Tod eines Unsterblichen

Sten 8 Tod eines Unsterblichen

Titel: Sten 8 Tod eines Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunch Cole
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worden.
    Überraschung.
    Die Jungs hinter den Kulissen hatten sich durchgesetzt.
    Aber so war die Abmachung gewesen.
    Zehn Jahre zuvor, auf Ganymed, hatte der Gewerkschaftstyp geschluckt. "Was meinen Sie damit - auf Lebenszeit?"
    "Bis er tot ist, Dummkopf", hatte ihn die Geschäftsfrau angezischt. "Oder bis er freiwillig in den Ruhestand treten will." Dann hatte sie sich an Kea gewandt: "Habe ich recht?"
    "Genau so sieht's aus", hatte Kea geantwortet.
    "Wenn ich den Laden übernehme ... dann will ich ihn auch so führen wie meine eigene Firma. Wenn alle fünf Jahre Wahlen stattfinden, sind mir die Hände gebunden. Das zwingt mich dazu, nur kurzfristig zu denken."
    "Was hat die Opposition dazu gesagt?" hatte Geldsack gefragt.
    "Die waren nicht sehr begeistert", hatte Kea ihm geantwortet.
    "Weil sie es nicht geschnallt haben?" vermutete der Gewerkschaftsboß.
    "Genau", hatte Kea erwidert. "Sie sagten, sie könnten das nicht zulassen."
    "Wo liegt das Problem?" hatte die Geschäftsfrau gesagt. "Für uns jedenfalls gibt es keins."
    "Wir können nicht alles auf einmal tun", hatte der Premierminister eingewandt. "Wir müssen erst den Weg dorthin ebnen und akzeptierbar machen."
    "Bis zum Ende der zweiten Amtsperiode schaffen wir das sicher", hatte der Gewerkschaftsboß gesagt.
    "Er ist so verdammt beliebt. Wenn Sie wissen, was ich damit ausdrücken will."
    "Wenn wir dieser Sache zustimmen ...", hatte Geldsack überlegt. "Als Ihre getreuen Parteigänger
    ... und besten Freunde ..."
    Kea hatte sich verneigt ... beinahe königlich ...
    und den Satz ergänzt: "... und als zukünftige vertrauenswürdige Ratgeber..."
    Geldsack hatte gelächelt... zustimmend ... "Ja.
    Das wäre drin. Und ... können wir als Ihre Ratgeber davon ausgehen, daß Sie uns anhören, wenn wir das eine oder andere hinsichtlich der AM2-Politik anzumerken hätten?"
    "Aber gewiß doch", hatte Kea erwidert. "Schon jetzt diskutiere ich meine langfristige Politik mit meinen Managern. Die Zeit der sogenannten Monopole muß ein Ende haben. Wir sind gerade dabei, einen Plan zum lizenzierten Verkauf von AM2, Imperium X und den dazugehörigen
    modifizierten Maschinen auszuarbeiten ... natürlich zu adäquaten Bedingungen." Er hatte ihnen einen bedeutungsvollen Blick zugeworfen.
    "Selbstverständlich leihe ich gerne auch Ihren Vorschlägen ... was individuelle Fälle betrifft... mein Ohr."
    Plötzlich war es durch die strahlenden Visionen neuer sagenhafter Privatvermögen, die es nur anzuhäufen galt, wesentlich heller in dem Raum geworden.
    "Dann möchte ich der erste sein, der Sie Präsident nennt, Herr Präsident", hatte der Gewerkschaftsboß gesagt und ihm die Hand entgegengestreckt. Kea hatte sie geschüttelt.
    Das war es gewesen. Eine durch einen
    Handschlag beschlossene Präsidentschaft. Die Details konnten die Verfassungsrechtler später ausarbeiten. Kea hatte mit dem AM2-Köder gelockt und den Fisch an Land gezogen. Und im Lauf der Zeit war er darin immer besser geworden.
    Kea sah zu, wie die Delegation das Schiff verließ.
    Ein A-Grav-Gleiter erwartete sie, um sie zu seinem Lager zu bringen, wo sie ihm in aller Form seinen neuen Titel verleihen würden. Heute abend würden sie alle feiern. Und morgen würde er noch einige weitere Schulden begleichen.
    Dann gehörte ihm alles.
    Es kam ihm wie eine altmodische Hochzeit vor.
    Die alten Monarchen hatten ihr Geschäft verstanden.
    Ein Königreich war die Quelle des größten Kummers, des größten Glücks. Man war damit verheiratet. Ein Leben lang. Kea war jetzt Imperator, nur noch der Titel fehlte ihm. Er verspürte nicht einmal Gewissensbisse dabei, daß er sich diesen Titel erkauft und damit bezahlt hatte, daß er das größte Geheimnis der Geschichte für sich behielt.
    Die chinesischen Herrscher hatten das Geheimnis der Zeitmessung jahrhundertelang geheimgehalten.
    "Was soll das Volk damit anfangen?" hatten sie ihre Hofgelehrten gefragt. "Sie haben weder die Fähigkeiten noch das Durchsetzungsvermögen, um die Verantwortung für diese Erkenntnis zu übernehmen. Es sollte uns obliegen, darüber zu entscheiden. Es sollte unsere Last bleiben, unsere Last allein."
    Kea erinnerte sich an einen Satz aus seiner frühen Kindheit: "Welches dumme Schwein macht sich schon Gedanken über die Zeit?"
    Er dachte an die viehische Habgier an Bord der Destiny I. An Ruth, die Fazlur und die Osiranerin ermordet hatte. An ihre Ermordung durch Murphs Hand. An Murphs Absichten hinsichtlich seines, Keas, Lebens. Seit damals hatte

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