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Sten 8 Tod eines Unsterblichen

Sten 8 Tod eines Unsterblichen

Titel: Sten 8 Tod eines Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunch Cole
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zu bekommen. Die "jahrelang ergeben geleisteten Dienste" zählten mittlerweile mehrere Jahrhunderte, und das wiederum bedeutete, daß Poyndex es verdient hätte, die Kehle ein zweites Mal aufgeschlitzt zu bekommen. Und was die "großen Stücke" anging - das war beinahe zu viel.
    Der Subadar-Major stellte auch weiterhin seinen gelassenen Gesichtsausdruck zur Schau und wunderte sich insgeheim über die Vielzahl der Wunder, die dafür gesorgt hatten, daß dieser Kriecher nach soviel geballtem Unsinn noch immer am Leben war.
    "Doch, doch, und zwar ganz, ganz große Stücke", wiederholte Poyndex. "Leider befindet er sich momentan in einer schrecklichen Situation. Geld ist heutzutage sehr knapp, wie Sie sicher selbst wissen.
    Einschränkungen und Sparmaßnahmen machen auch vor den Streitkräften nicht halt."
    "Jawohl, Sir", erwiderte Chethabahadur. "Die Gurkhas haben dem stets Rechnung getragen.
    Sollten weitere Einschränkungen erforderlich sein, Sir ... seien Sie versichert, daß wir bereit sind."
    Poyndex lächelte herablassend. "Wie großzügig.
    Aber das wird nicht nötig sein ... unter diesen Umständen. Wissen Sie, man hat mich damit beauftragt, Ihre Einheit aufzulösen. Wie bereits gesagt, tut mir das sehr leid. Aber in Zeiten wie diesen müssen wir alle Opfer bringen."
    Ohne zu zögern sagte Chethabahadur: "Sie müssen sich nicht entschuldigen, Sir. Sagen Sie dem Imperator bitte, daß die Gurkhas jeden seiner Befehle befolgen. Wenn er uns entlassen muß, Sir ...
    und nach Nepal zurückschicken ... nun, dann soll es so geschehen. Und zwar ohne Beschwerden, Sir.
    Versichern Sie ihm das."
    Poyndex lächelte erneut. "Das werde ich tun. Das werde ich ganz gewiß tun."
    Der Subadar-Major erhob sich und salutierte erneut steif. "Wenn das alles ist, Sir, werde ich mich jetzt entfernen und meine Männer informieren."
    Poyndex ließ sich zu einer schwachen Antwort auf den militärischen Gruß hinreißen. "Ja ... das ist dann alles ... Und vielen Dank für alles."
    "Wir sind Ihnen zu Dank verpflichtet, Sir", gab Chethabahadur zurück. Er machte kehrt und marschierte hinaus.
    Poyndex ließ sich wieder in seinen Sessel zurücksinken. Er war zufrieden mit sich und wie er diese schwierige Aufgabe gemeistert hatte ... obwohl es ihn schon einigermaßen erstaunte, wie leicht der Gurkha-Major die Nachricht aufgenommen hatte.
    Was für eine Loyalität.
    Blinde, ignorante Loyalität.
    Poyndex lachte. Er schaltete sein Interkom ein und befahl einer Truppe der Inneren Sicherheit, die Posten der ausscheidenden Gurkhas einzunehmen.
    Draußen, auf dem Korridor, der ein Stockwerk unterhalb der Privaträume des Imperators von Poyndex' Büro wegführte, mußte sich
    Chethabahadur schwer beherrschen, um nicht vor Freude in die Luft zu springen und die Hacken aneinanderzuschlagen.
    Er und seine Männer hatten sich schon lange wegen der sich zunehmend verwirrenden
    Persönlichkeit des Imperators Sorgen gemacht.
    Seine Handlungen und Entscheidungen drehten ihnen den Magen um. Sie konnten nicht verstehen, wie sich ein Soldat, den sie immer bewundert hatten
    - Ian Mahoney - in einen Verräter verwandelt haben sollte. Und sie konnten erst recht nicht daran glauben, daß Sten, der einmal ihr Kommandeur gewesen war und noch immer, soviel sie wußten, einen Zug Gurkhas unter seinem Kommando hatte, jemals Verrat begehen würde - auch nicht an dem tollwütigen Ungeheuer, in das sich der Imperator verwandelt hatte.
    Die Gurkhas wollten schon lange den Dienst quittieren. Einzig und allein ihr Schwur hatte sie davon abgehalten; und die Gewißheit, daß der Imperator diesen Wunsch als schwere Beleidigung empfunden hätte.
    Er hätte sie alle töten lassen.
    Schlimmer noch: sie sorgten sich um ihre Landsleute im fernen Nepal. Keiner der Gurkhas zweifelte daran, daß der Imperator nach einem derartigen Verrat Nepal vom Angesicht der Erde getilgt hätte.
    Aber jetzt! Freude über Freude, jetzt waren die Gurkhas gefeuert, und der Himmel lachte! Was für ein Segen, der da aus dem Mund des Barbaren Poyndex auf sie niedergegangen war.
    Was nicht hieß, daß Chethabahadur ihm sein ungehobeltes Verhalten verzieh.
    Eines Tages würde er ihn dafür umbringen.
    Falls das nicht möglich war, dann würde eben Chethabahadurs Sohn Poyndex' Sohn umbringen.
    Dir Gurkhas rühmten sich eines sehr langen Gedächtnisses.
    Poyndex sah staunend zu, wie sich die Frau, Baseeker, vor dem Ewigen Imperator erniedrigte.
    "O Herr, Eure wundersame Gegenwart blendet mich. Meine Glieder

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