Sterben für Anfänger: Wie wir den Umgang mit dem Tod neu lernen können (German Edition)
unumstößlich, felsenfest zu sein schien. Da gab es ein stabiles Gefüge von Beziehungen, ein überschaubares Umfeld und die Überzeugung, dass jemand über mich wachte und alles schon in die richtigen Bahnen lenken würde. Und ich vertraute darauf, dass meine Welt für immer so bleiben würde. Dass dies nicht so war, dass sich im Gegenteil alles ständig verändert und der Wandel womöglich das einzig wirklich Verlässliche in unserem Leben ist, das war vielleicht das Wichtigste, das ich im Laufe der Jahre lernen und akzeptieren musste.
Für die meisten von uns ist Beständigkeit gleichbedeutend mit Sicherheit, während Veränderung die Furcht vor Verlust mit sich bringt, vor dem Risiko, Vertrautes los- und Unerwartetes zuzulassen. Unsere Welt ist ein ständiges Entstehen und Vergehen, ein immerwährender Kreislauf. Alles, was kommt, muss auch wieder gehen, um etwas Neuem Platz zu machen.
Wenn man es genau bedenkt, dann ist diese Veränderung ein wunderbares Geschenk. Nichts bleibt, wie es ist, bis zum letzten Augenblick unseres Lebens haben auch wir die Möglichkeit, uns zu wandeln, uns auf Abenteuer einzulassen, Fragen zu stellen und in Frage zu stellen. Und unser wichtigster Verbündeter dabei ist der Tod. Wenn wir es zulassen, kann er ein Freund fürs Leben werden. Denn das Bewusstsein, dass wir sterben müssen, macht uns letztlich klar, welche einmalige Chance, welche großartige Gelegenheit das Leben ist.
Danksagung
Für ihre Unterstützung und Begleitung, für intensive Gespräche, wertvolle Anregungen und das Teilen ihrer Geschichten danke ich:
Ava, Evelyne Fischer, Georg, Heike Gronemeier, Ina, Irina und allen Mitarbeiterinnen des Wohnbereichs II im Karl-Delorme-Alten- und Pflegeheim in Mainz, Julika Jänicke, Thomas Montasser, Stefanie Jost, Karl Kardinal Lehmann, Marco, Christine Schiessl, Barbara Schoppmann, Rabbi Jonah Sievers, Paulus Terwitte, Tarik, Ursula, Maria von Welser und ganz besonders: Manuel, Teresa, Max und Ekkehardt.
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