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Sterbendes Land Utopia

Sterbendes Land Utopia

Titel: Sterbendes Land Utopia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Bulmer
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fort:
    »Du führst einen Roboterfeldzug durch, jawohl, das tast du, Pe’Ichen.«
    »Strich, Strich«, flüsterte die Stimme in seinem Gehirn. »Strich unwahr. Strich. Behauptung trifft nicht zu. Strich, Strich, Strich. Sanftes Ende für die Menschheit erwünscht. Es ist so am besten, Strich, nach allem, was die Speicher errechnet haben. Die Lösung, die am meisten befriedigt.«
    Zum erstenmal klang die Stimme in Waleys Gehirn kalt und mechanisch, wie ein Tonband mit einem verklemmten Relais, das sinnlose Worte plapperte.
    »Wer hat die Bombe draußen geworfen?« fragte Waley heftig. »Weshalb sorgst du nicht auch für Essen und Trinken? Weshalb verhinderst du die Geburt von Kindern? Ich verlange befriedigende Auskunft – und zwar sofort!«
    Während der ganzen geisterhaften Unterhaltung waren dauernd Lichter an- und ausgegangen. Meßgeräte zeigten Strom an. Zeiger tanzten hin und her. Pe’Ichen erfüllte die Wünsche der Bevölkerung von Kerim. Die Männer und Frauen erhielten Gegenstände, die in den Matrizen des Komputers festgehalten waren. Ein herrliches System – aber … Welches dunkle Geheimnis barg Pe’Ichen? Waley wußte, daß ein Geheimnis existierte, und er wollte es auf alle Fälle ergründen.
    »Ich verlange sofortige Auskunft …«
    »Bombe ein Resultat Strich verschiedener Ideologien – Schirme schützten Pe’Ichen vor dem Untergang. Erbauer vernichtet. Essen und Trinken nicht programmiert Strich außer für den Notfall. Strich. Da völlige Zerstörung des Planeten bevorsteht, keine Kinder mehr. Wäre sinnlos.«
    Waley überdachte das Gehörte. Ein Krieg hatte die Stadt von Pe’Ichens Erbauern in eine Wüste verwandelt. Er hatte das Gefühl, daß sich der Maschinenraum unter der Erde befand, wenn auch nichts Konkretes dafür sprach. Die Schwerelosigkeit konnte allerdings auch bedeuten, daß er auf eine Raumstation versetzt worden war. Essen und Trinken – wenn er geahnt hätte, daß sie im Notfall geliefert wurden, wäre der Marsch durch die Wüste einfacher gewesen. Er mußte die richtige Formel lernen, bevor er wieder ging. Aber …
    Kinder!
    »Weshalb ist dieser Planet von der Vernichtung bedroht?«
    »Das Sonnensystem hat einen Nova-Ausbruch zu erwarten.«
    So.
    Deutlicher und einfacher konnte es nicht sein.
    »Wann?«
    »In fünfundfünfzig Jahren – die Stunde läßt sich nicht berechnen.«
    Jetzt paßte alles zusammen. Und dennoch …
    »Du sagst, daß du aus Freundlichkeit keine Kinder mehr auf die Welt kommen läßt.«
    »Richtig. Fünfundsiebzig Jahre sind das Durchschnittsalter Strich der jetzigen Menschen. Sie sind alle tot, bevor die Nova kommt.«
    Waley war wütend. »Das nennst du Freundlichkeit? Hast du schon überlegt, wie das Leben für diese Leute aussieht, wenn sie alle fünfundsiebzig sind? Eine ganze Welt voller Fünfundsiebzigjähriger! Können deine Speicher diesen Zustand nicht extrapolieren?«
    Waley fühlte sich elend.
    »Pe’Ichen besitzt die Information seit einiger Zeit. Beginn der Geburtenverhinderung wurde mit der letzten Fünfundsiebzig-Jahr-Periode vor der Nova abgestimmt. Speicher sind geprüft. Vorgehen korrekt.« Eine Pause, und dann wie ein Schluckauf: »Strich!«
    »Und deshalb reparierst du auch die Häuser nicht mehr? Weniger Menschen, weniger Häuser. Mit welchem Recht tust du das, Pe’Ichen?«
    Wenn Waley erwartet hatte, daß seine Frage Pe’Ichens mechanische und elektronische Gedankengänge in Verlegenheit bringen würde, sah er sich getäuscht. Die Stimme in seinem Gehirn sagte ruhig: »Ich wurde so programmiert.«
    »Aber du kannst nicht darauf programmiert worden sein, die Menschheit, die du beschützen sollst, zu vernichten! Mein Gott, Pe’Ichen – du bist konstruiert worden, um der Menschheit zu dienen. Das ist deine einzige Funktion. Wie kannst du diese einfache Forderung zu diesem – diesem Massentod ausweiten?«
    »Ich diene der Menschheit und kümmere mich um sie. Als Maschine wurde ich darauf programmiert, nur das zu tun, was gut für die Menschheit ist. Das menschliche Leben auf diesem Planeten ist zum Untergang verurteilt. Es ist besser, wenn die Menschheit sanft einschläft und nicht die Schrecken der Nova erlebt …«
    »Du benutzt in deinen Sätzen Gefühlsausdrücke. Ich nehme an, die analogen Gefühle wurden in dir gespeichert.«
    »Strich, ich werde auch vernichtet.«
    »Der Tod durch die Nova ist doch so rasch, daß er der jetzigen Qual vorzuziehen ist.«
    »Bemerkung in diesem Zusammenhang unverständlich.«
    Pe’Ichen

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