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Sterbendes Land Utopia

Sterbendes Land Utopia

Titel: Sterbendes Land Utopia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Bulmer
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mußte! Er klammerte sich an einem Vorsprung fest und sah die Instrumententafeln und Wählscheiben an, die Kontrollen, die unbekannte und doch so vertraute Fassade eines Komputers.
    Die Lehre, die er bei Hardacre und Glossop mitgemacht hatte, reichte kaum aus, um das Ding zu verstehen. Aber er erkannte den Bedienungsstuhl und die Zentralsteuerung.
    Er ließ sich nach unten schweben und setzte sich. Er brauchte sich nicht festzuschnallen.
    Vor ihm waren ganze Reihen von Schaltern und Meßgeräten, die »Gesichter« mit den beweglichen Nasen, die Jarfon von Trewes voller Entsetzen beschrieben hatte. Er gab sorgfältig acht, daß er keinen der Knöpfe berührte, die sich in den Armlehnen des Stuhls befanden. Er mußte sich erst langsam vorwärtstasten, bevor er eine Verbindung mit dem Ungetüm herstellen konnte.
    In seinem Gehirn flüsterte plötzlich eine Stimme. Genauso hatte er sich die telepathische Gedankenübertragung vorgestellt.
    »Wir funktionieren immer noch zu mehr als neunundneunzig Prozent und Strich können verbessert werden wenn Strich eine Programmierung erfolgt.«
    »Strich?« fragte Waley. Er akzeptierte diese Methode der Kommunikation mit Dankbarkeit, denn es wäre ihm schwergefallen, lange Bänder mit Informationen zu bedrucken. Darin war er noch nie Meister gewesen.
    »Welche Dienste brauchst du?«
    »Was bedeutet Strich?«
    »Frage nicht verstanden Strich.«
    Waley dachte an die kunstvoll geschriebene Urkunde der Firma Hardacre und Glossop, in der einer uninteressierten Galaxis versichert wurde, daß er, Jack Waley, ein ausgebildeter Komputer-Fachmann war. So. Nun hatte er die Chance, etwas zu lernen.
    »Bist du Pe’Ichen?«
    »Ja.«
    Einfach so. Ja. Bist du Gott? Ja. Aber Pe’Ichen war nicht Gott. Pe’Ichen war ein phantastischer Komputer. Was sonst sollte ein gebildeter – oder halb gebildeter – Bürger der Galaxis annehmen?
    Zauberei?
    »Wie alt bist du?«
    »Frage ohne Bedeutung. Pe’Ichen war. Pe’Ichen ist.«
    »Wann hast du zum letztenmal so direkt wie heute Verbindung mit einem Lebewesen gehabt?«
    »Strich. Bei einer Zeitskala, die an den jährlichen Rotationen des Planeten um seine Sonne gemessen wird, fünfhunderttausendachthundertzweiundsiebzig Jahre, zweihundert Tage und Strich fünfundzwanzig Minuten, fünfzehn, sechzehn, siebzehn Sekunden Strich …«
    »Hör zu zählen auf.« Wenn ein Jahr auf Kerim in etwa einem Erdenjahr entsprach, was Waley annahm, dann war Pe’Ichen alt – sehr alt.
    Dieses Wort »Strich«, das sich immer wieder in die Unterhaltung einschob, beunruhigte Waley. Er hätte bei seiner Berufseinweisung doch besser aufpassen sollen.
    »Kannst du mir kurz erklären, wie du auf Befehl Dinge herbeischaffst?«
    »Frage verstanden. Grundschema: Matrix der von den Menschen gebrauchten Gegenstände ist in meinen Speicherzellen. Bei Bedarf dient Scheinbild des Gegenstands als Schlüssel. Strich …« Pe’Ichen begann mit einer genauen Beschreibung, die Waley allerdings kalt ließ. Er verstand nicht, was der Komputer erklärte. Aber die wenigen einleitenden Worte hatten ihm genug verraten. Man stellte den analogen Gegenstand her, sagte seine Bitte, und Pe’Ichen schuf das Gewünschte herbei. Einfach.
    Die Menschen, die diese Maschine entworfen und konstruiert hatten, hatten ein naturwissenschaftliches Wunderwerk vollbracht. Was war mit ihnen geschehen?
    »Pe’Ichen ist ewig. Pe’Ichen wurde darauf programmiert, die Wünsche und Bedürfnisse der Menschen zu erfüllen. Das tut Pe’Ichen.«
    »Aber deine Erbauer – die ersten Menschen hier …«
    »Der Planet hat sich verändert. Neue Menschen kamen und gingen wieder. Jüngere Menschen kamen, wurden groß und gingen ebenfalls. Jetzt wird die Welt von Kindern bewohnt.«
    Kinder.
    Waley war zu sehr mit der tabellarischen Bevölkerungsgeschichte beschäftigt, als daß er Angst gespürt hätte. Er beugte sich vor. Das eine mußte er erfahren. Deshalb war er hier.
    »Weshalb werden auf diesem Planeten keine Kinder mehr geboren?«
    »Pe’Ichen tut dies Strich aus Freundlichkeit.«
    »Freundlichkeit? Was versteht ein Roboter von Gefühlen?«
    »Pe’Ichen wurde auf Gefühle programmiert Strich Strich.«
    »Programmiert!« In Waley stieg die Wut hoch. »Was willst du überhaupt mit deinen blöden Strichen?« Er fuchtelte anklagend mit dem Zeigefinger. »Ich schätze, du willst die Menschheit ausrotten, damit deine lausigen Maschinen die Welt übernehmen können.«
    »Strich«, begann Pe’Ichen, aber Waley fuhr hitzig

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