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Sterblich

Sterblich

Titel: Sterblich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Enger
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ein gutes Training.
    MONA:
    Hast du es schon ausprobiert?
    MERETE:
    Nein, das ist dein Loch, diese Ehre wollte ich dir überlassen.
    INNEN – EIN ZELT AM EKEBERG – NACHT:
    Dicht am Loch. MONA springt hinein und probiert es aus. Es reicht ihr bis zur Hüfte.
    MONA:
    Perfekt.
    MERETE:
    Klasse, hast du dein Handy dabei?
    MONA:
    Klar.
    MERETE:
    Sollen wir die erste abschicken?
    MONA klettert aus dem Loch und wischt sich etwas feuchten Sand ab. Dann nimmt sie das Handy aus der Tasche und wirft einen Blick auf die Uhr. Sie sieht MERETE mit einem verschwörerischen Lächeln an.
    INNEN – EINE WOHNUNG IN GALGEBERG – NACHT:
    Ein Mann, YASHID IQBAL (28), sieht sich Hotel Cæsar auf TV 2 an. Sein Handy piept. Er nimmt es und ruft die SMS auf. Während er liest, runzelt er die Stirn. Die SMS ist von » MONA mobil«. Wir sehen, was dort geschrieben steht:
    »Entschuldige! Das bedeutet nichts. ER bedeutet nichts. Ich liebe DICH . Können wir nicht darüber reden? Bitte?«
    INNEN – EIN ZELT AM EKEBERG – NACHT:
    Die jungen Frauen sitzen sich gegenüber. Sie trinken etwas aus einer Thermoskanne und teilen sich die Tasse.
    MERETE:
    War es gut?
    MONA schlürft den heißen Tee.
    MONA:
    Hm.
    MERETE:
    Ich meinte nicht den Tee.
    MONA:
    Was meintest du denn d …
    MONA begreift, was MERETE meinte. Sie lächelt.
    MONA:
    Heute war es besonders gut. Ich mag es, wenn er mich hart nimmt.
    MERETE:
    Vielleicht war es besonders gut, weil du wusstest, dass es das letzte Mal ist.
    MONA:
    Vielleicht.
    MERETE:
    Wirst du ihn vermissen?
    MONA zögert mit der Antwort. Sie reicht MERETE die Tasse. Ein paar Sekunden bleibt es still.
    MERETE:
    Sollen wir die nächste SMS schicken?
    MONA:
    Warten wir noch ein bisschen. Dann hat er etwas mehr Zeit.
    MERETE:
    Okay.
    Schluss Vortextsequenz und Vignette.
    Wie das Intro eines Snuff-Films, denkt Henning. Dann liest er weiter.
    INNEN – EINE WOHNUNG IN GALGEBERG – NACHT:
    YASHID IQBAL sitzt in der Küche. Er öffnet den Kühlschrank und nimmt einen Karton fettarme Milch heraus. Als er sich ein Glas aus dem Schrank nehmen will, piept sein Handy erneut. Er holt es aus der Tasche. Es ist wieder eine SMS von » Mona mobil«. Er liest:
    »Ich verspreche dir, es wiedergutzumachen. Bitte – gibst du mir noch eine Chance?«
    YASHID IQBAL schüttelt den Kopf, murmelt.
    YASHID:
    Was zum Henker will die …?
    YASHID drückt »Absender anrufen« und trabt durch die Küche. Es geht niemand ran. Wütend wirft er das Handy weg.
    INNEN – EIN ZELT AM EKEBERG – NACHT:
    MONA und MERETE sitzen noch immer vor dem Loch.
    MERETE:
    Glaubst du, das funktioniert?
    MONA:
    Das muss es.
    MONAS Handy vibriert. Im Display steht » YASHID «.
    MERETE:
    Das ist er.
    MONA nickt. Sie lässt das Handy klingeln.
    MERETE:
    Willst du nicht rangehen?
    MONA:
    Nein.
    MERETE sieht MONA an. Es wird deutlich, dass sie das Sagen hat.
    INNEN – EINE WOHNUNG AM ST. HANSHAUGEN – NACHT:
    Familie GAARDER sitzt beim Essen. Die Stimmung ist gedrückt. Der Sohn, GUSTAV , stochert mürrisch in seinem Essen. Die Frau, CAROLINE , sieht ihren Mann HARALD an. Er isst, ihm ist aber sichtlich unwohl.
    GUSTAV:
    Danke fürs Essen.
    CAROLINE:
    Du hast ja fast nichts angerührt!
    GUSTAV:
    Hab keinen Hunger. Kann ich aufstehen?
    CAROLINE seufzt, nickt ihrem Sohn zu und sieht GUSTAV aus dem Zimmer gehen. Dann richtet sie den Blick auf ihren Mann HARALD .
    CAROLINE:
    Wir vertreiben ihn. DU vertreibst ihn!
    HARALD hebt den Blick von seinem Teller.
    HARALD:
    Ich?
    CAROLINE:
    Ja, wer denn sonst?
    HARALD seufzt resigniert.
    HARALD:
    Ich dachte, wir wären fertig damit.
    CAROLINE:
    Das hättest du wohl gerne. Für dich mag es ja einfach sein, mit dem fertig zu werden, was geschehen ist.
    CAROLINE äfft ihn nach. HARALD wird wütend.
    HARALD:
    Ich weiß nicht, was ich noch tun soll. Ich habe dir doch schon gesagt, dass ich sie nicht mehr treffen werde. Was willst du denn jetzt noch?
    CAROLINE:
    Vielleicht, dass du das auch wirklich meinst? Dass du nicht mehr tagaus, tagein an sie denkst, wie jetzt gerade?
    HARALD senkt den Blick. Er erkennt, dass er sie nicht täuschen kann.
    HARALD:
    Ich kann nichts dagegen tun.
    CAROLINE (äfft ihren Mann nach) :
    »Ich kann nichts dagegen tun.«
    CAROLINE seufzt resigniert. HARALD antwortet nicht. Es entsteht eine lange Pause.
    CAROLINE:
    Ich denke, wir sollten uns scheiden lassen.
    HARALD:
    Was?!
    CAROLINE:
    Warum nicht? Wir leben ja doch nicht zusammen.
    HARALD:
    Das meinst du doch nicht ernst, Caroline. Und was ist

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