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Stern der Leidenschaft

Stern der Leidenschaft

Titel: Stern der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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braucht, damit er sich nicht eingesperrt fühlt.«
    Brittany begann zu grinsen. »Du sprichst von einem großen Haus, nicht wahr?« »Ja.«
    »Von einem ziemlich großen Haus.« »Ja.«
    Sie strahlte vor Glück. Doch dann fiel ihr plötzlich ein, was er ihr einmal gesagt hatte. Hier gab es weit und breit keine Sägemühlen. »Ich weiß nicht, ob ich mit dem Baumaterial in diesem Land zurechtkomme.« »Martha hat mir versichert, sie könne alles besorgen, was du brauchst.«
    »Es wird geraume Zeit dauern, bis ich ein so großes Gebäude errichtet habe«, dachte Brittany laut weiter. »Du wirst nicht allein sein. Kodos und seine Lebensgefährtin Ruriko möchten dir gern helfen. Corth II steht ebenfalls zur Verfügung. Und ich werde kaum je von deiner Seite weichen, Kerima. Wahrscheinlich wirst du noch andere freiwillige Helfer bekommen, wenn sich erst einmal herumspricht, was du hier tust. Sha-Ka-Ra hat sich seit Jahrhunderten nicht verändert. Es gibt zwar keinen Grund für Veränderungen, aber wir halten sie auch nicht auf. Außerdem leben hier viele Menschen, die bedauern, dass wir selbst über so wenig handwerkliches Wissen verfugen. Du weißt ja selbst, wie begierig Kodos darauf war, von dir zu lernen.«
    »Und er hat tatsächlich nichts dagegen, seine Lebensgefährtin mitwirken zu lassen? Frauen haben hier doch noch nie außerhalb ihres eigenen Hauses gearbeitet.«
    Dalden machte ein missmutiges Gesicht. »Er hat sich von ihr überreden lassen. Was tut man nicht alles um des lieben Friedens willen. Kodos hat den Fehler begangen, Ruriko zu viel von deiner Kultur zu erzählen. Sie war begeistert von dem, was sie hörte.« Brittany erschrak. »Das klingt nach Schwierigkeiten.
    Ich lege wirklich keinen Wert darauf, als Gründerin der sha-ka’anischen Frauenbewegung in die Geschichte einzugehen. Das soll nicht heißen, dass ihr hier keine Frauenbewegung vertragen könntet. Aber man hat mich inzwischen mehr als einmal belehrt, ihr müsstet solche Dinge selbst herausfinden und sie nicht von außen übergestülpt bekommen.« Dalden nahm Brittanys Gesicht zwischen die Hände. »Möchtest du denn Schwierigkeiten machen?«, fragte er.
    »Aber ganz und gar nicht.« »Dann wird es auch keine geben.« »Klingt wirklich großartig«, murmelte Brittany. Dalden lachte leise. »Ich ziehe dich auf, Chemar. Du musst wissen, dass ich zu einer Einsicht gelangt bin, die mir eine große Last von den Schultern genommen hat. Vor vielen Jahren habe ich beschlossen, ganz in die Fußstapfen meines Vaters zu treten und alles zu vergessen, was ich von meiner Mutter gelernt hatte. Damals schien mir das eine gute Entscheidung, denn es ist für einen jungen Menschen nicht einfach, zwischen zwei völlig unterschiedlichen Welten hin und her gerissen zu werden. Doch mein Beschluss hinterließ eine Leere in mir. Ein Teil von mir ging verloren. Dann fand ich dich, lernte dich kennen und lieben. Dadurch wurde mir bewusst, dass …«
    Mit einem Aufschrei warf Brittany die Arme um Daldens Hals. »Du hast es ausgesprochen! Du hast gesagt, du liebst mich!«
    Er schob sie ein Stück von sich weg und warf ihr einen strengen Blick zu. »Du solltest meine Geduld nicht überstrapazieren, Frau. Du weißt sehr gut, welch tiefe Gefühle ich für dich empfinde.« »Stimmt.« Sie grinste und zeigte sich völlig unbeeindruckt von seinem grimmigen Gesicht. »Aber es ist trotzdem wunderbar, es gelegentlich auch einmal zu hören.«
    Dalden verdrehte die Augen, zog sie dann aber wieder an sich. »Was ich dir sagen wollte, ist dies: Ich fühle mich nicht mehr zerrissen. Ich bin zur Hälfte Kystrani und nun kann ich mich dazu bekennen. Das beinhaltet auch das Wissen über andere Welten, andere Lebensgewohnheiten, andere Sitten – wie zum Beispiel deine. Ich werde nicht mehr so tun, als gäbe es all diese Dinge nicht, nur weil sie hier unbekannt sind.«
    »Versuchst du mir damit zu sagen, du verstehst mich und meine Ansichten und bist damit einverstanden?«, fragte Brittany.
    »Ich sage dir lediglich, dass du dich nicht völlig ändern musst, nur weil du nun hier lebst. Ich sage dir, dass ich verstehe, warum du so denkst, wie du denkst, und dass das in die Art, wie ich in Zukunft mit dir umgehe, mit einfließen wird. Das bedeutet allerdings nicht, dass du dich über alles, was du inzwischen über unsere Gepflogenheiten gelernt hast, hinwegsetzen kannst. Solange Krieger sich noch jede Frau nehmen können, die nicht offensichtlich bereits unter dem Schutz eines anderen

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