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Stern der Rebellen

Stern der Rebellen

Titel: Stern der Rebellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole , Chris Bunch
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verabschiedete.
    Die Wand knackte, schälte sich und warf dicke Blasen, bis … Die Wand löste sich einfach auf und explodierte in Schwärze. Ein Wirbelsturm aus Gasen entwich heulend in den Weltraum hinaus. Kristallbrocken, Fahrzeuge und Werkzeug von unschätzbarem Wert rutschten auf das Loch zu und rissen sich einen Weg ins Freie.
    Der A-Grav-Schlitten knirschte. Hier und da bogen sich Verankerungen und brachen … und dann riss sich der Schlitten mit einem mahlenden Krachen los und donnerte auf das Loch zu. Er knallte quer vor das Loch, passte jedoch nicht zwischen den beiden Hauptträgern hindurch.
    Mit einem Mal verstummte das Heulen. Was von Areal 35 noch übrig war, lag still und ruhig da.
    Blut lief über Stens Gesicht. Er war gegen den Rand seines Helmvisiers gestoßen. Mit einem Zwinkern verschaffte er sich wieder einigermaßen freie Sicht und untersuchte den Anzug umsichtig auf Lecks.
    Dann ließ er sich um den Schlitten herumgleiten und schwebte aus dem Loch hinaus ins Freie.
    Einen Moment lang wurde ihm in der Schwärze und dem kalten Sternenlicht fast schwindlig.
    Jedenfalls war er aus der Exotiksektion entkommen. Und – wie er mit einem Grinsen quittierte – er hatte einen seiner größten Träume verwirklicht. Er hatte Vulcan verlassen.
    Dann bewegte er sich vorwärts. Weg von dem Loch, weg von der Exotiksektion. Nach Norden, auf das einzige Loch zu, in dem er sich vielleicht würde verstecken können – in der wuchernden Hauptmasse von Vulcan.
    Er hatte keine Ahnung, wohin er ging. Zuerst tastete er sich Schritt für Schritt voran, doch als er mutiger wurde und feststellte, dass in den Schuhen ausreichend Magnetismus vorhanden war, um ihn vor einem Abtreiben ins All zu bewahren, wagte er Sprünge von mehreren Metern.
    Einige Male schreckte er zusammen und blickte sich nach einem nichtvorhandenen Versteck um, als Reparaturmodule und Patrouillenschiffe auf ihn herabstießen.
    Dann wurde ihm klar, dass sie sich lediglich um die kostspielige Explosion kümmerten, die mittlerweile einige Kilometer hinter ihm lag, unten in der Exotischen. Selbst wenn sie ihn sahen, würden sie einen einzelnen Mann in einem Schutzanzug nicht mit der Zerstörung in Verbindung bringen.
    Jedenfalls jetzt noch nicht.
    Er hielt durch, solange es ging. Als die Luftversorgung des Anzugs in seinen Ohren zu rauschen anfing und er den Regulator gurgelnd anspringen hörte, begab er sich zu der nächsten Luke, die er erblickte. Wahrscheinlich ein Ausstieg für routinemäßige Instandsetzungsarbeiten.
    Sten machte sich an der Verriegelung zu schaffen, und plötzlich glitt die Luke auf. Er krabbelte in die winzige Schleuse, verschloss die Außentür und drückte auf den grünen Knopf.
    Die Innentür öffnete sich quietschend – wenigstens gab es auf der anderen Seite Luft, die den Schall leitete und Sten trat hinaus.
    In beide Richtungen erstreckte sich ein langer, verlassener Korridor. Auf dem Gang lag dick der Staub und mehrere Deckenleuchten waren kaputt. Sten ließ sich an der stählernen Wand in die Hocke gleiten. Er war frei. Er war endlich wieder zu Hause.
    Er ließ sich diese beiden Gedanken noch einmal durch den Kopf gehen und musste lächeln. Sein Lächeln verwandelte sich in schrilles Gelächter.
    Frei. So lange, bis sie ihn fassten. Zu Hause? Auf Vulcan? Er lachte trotzdem, so wie Hite es ihm beigebracht hatte. Es war wohl die einzig vernünftige Reaktion.

 
Kapitel 10
     
    Thoresen sprang vorn A-Grav-Schlitten herunter und hastete zum Shuttle hinüber. Noch ein paar Minuten, dann lag die Erstwelt hinter ihm und er befand sich wieder auf dem Weg nach Vulcan. Er war wegen der Unterredung mit dem Imperator noch immer reichlich nervös, und es hätte ihn nicht sehr verwundert, wenn er kurz vor dem Start doch noch verhaftet worden wäre.
    Als ein Trupp Gardisten um die Ecke bog, zog sich alles in ihm zusammen. Doch sie unterhielten sich angeregt und waren offensichtlich nicht hinter ihm her. Er entspannte sich wieder.
    Zugleich sehnte sich ein gewisser ungezähmter Teil in ihm beinahe nach einer Konfrontation. Thoresen war es nicht gewohnt, vor anderen Menschen zu katzbuckeln. Das Gefühl der Angst behagte ihm ganz und gar nicht. Er ging an den Soldaten vorüber und dachte daran, dass er sie erledigen konnte. Auf der Stelle. In Gedanken spielte er die Möglichkeiten durch. Dem ersten würde er sofort die Kehle herausreißen. Der zweite würde kurz darauf sterben, wenn er ihm die Nase brach und den Knochen ins Gehirn trieb.

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