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Sternen Stroemers Lied - Unter dem Weltenbaum 02

Sternen Stroemers Lied - Unter dem Weltenbaum 02

Titel: Sternen Stroemers Lied - Unter dem Weltenbaum 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglass Sara
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nun los, Bruder, mein Erbe anzutreten, und wenn ich zurückkehre, solltet Ihr hübsch auf der Hut sein.«
    Der Krieger drehte Belaguez in Richtung der Tore, die sich in diesem Moment öffneten. Schon ließ sich das Wispern der Skrälinge vernehmen. »Dann folgt mir, Männer!« rief Axis und riß einem Torhüter die brennende Fackel aus der Hand. »Laßt uns reiten!« Er hielt die Fackel hoch, daß alle sie sehen konnten, und gab seinem Hengst die Sporen.
    Die Streitmacht des Sternenmannes fuhr wie eine Horde Furien zwischen die Geister und kämpfte mit einer Leidenschaft, als gelte es, den Ruhm der Mutter zu vermehren. Belial und Magariz hatten ihre Soldaten sorgfältig auf diesen Ausbruch vorbereitet. Daß nun auch noch der von der Prophezeiung Geweissagte an ihrer Spitze ritt, erfüllte die Männer mit doppeltem Mut. Wie sollten sie nicht gewinnen?
    Die Dreitausend ritten in dichter Keilformation und mit hoch erhobenen Fackeln aus der Festung und mitten in die endlosen Reihen der Skrälinge hinein. Die grauen Scharen stoben auseinander, heulten und flohen vor dem Fackelmeer. Jaulend und kreischend erlagen sie den Bränden, die die Menschen zwischen sie schleuderten. Wütend stießen die Skräbolde Verwünschungen aus und trieben ihre Truppen an, zusammenzustehen. Wie oft hatten sie den Skrälingen schon erklärt, daß sie sich vor Feuer nicht zu fürchten brauchten? Doch dies hier waren keine gewöhnlichen Flammen. Sie loderten in hellem Smaragdgrün. Jeder Skräling, der ihnen nicht rasch genug auswich, verwandelte sich augenblicklich in eine Feuersäule, um kurz darauf als grauer Schleim in den Schnee zu sickern.
    Die Menschensoldaten schrien Axis’ neuen Namen als Schlachtruf; denn Belial und Magariz hatten ihnen berichtet, von wem er abstammte und welchen neuen Titel er trug. Er war der Sternenmann, der, der sie zum Sieg gegen Gorgrael führen würde. Die Axtschwinger wußten, daß die beiden Offiziere die Wahrheit sprachen, denn sie kannten den Axtherrn gut genug, um zu wissen, daß es sich bei ihm um einen besonderen Mann handelte, für den sie sogar in den Tod gehen würden. Und die meisten regulären Soldaten, die lieber Magariz folgten, als weiter unter Bornheld zu dienen, gehörten zu denen, die während der Belagerung nachdenklich geworden waren. Etliche von ihnen hatten Axis auf Patrouille begleitet und mit eigenen Augen erlebt, wie er dabei wieder und wieder die angreifenden Skrälinge zurückschlug. Ihre Bewunderung für den Krieger war ins Grenzenlose gestiegen.
    Als die Streitmacht durch die Stadt stürmte und die Geister vor ihnen durch die Gassen flohen, stand Axis in den Steigbügeln, hielt die Fackel immer noch hoch erhoben und rief: »Skräbolde, könnt Ihr mich hören? Wollt Ihr mich so leicht entkommen lassen? Gebt Ihr so rasch auf? Soll ich Gorgrael etwa berichten, wie unzuverlässig und feige seine Offiziere sind? Wollt Ihr denn nicht die Gelegenheit beim Schopf ergreifen, dem Zerstörer mein Haupt vor die Füße zu legen?«
    Die Skräbolde vernahmen natürlich seine Worte, und seine Schmähungen versetzten sie in Wut. Sie verdoppelten ihre Anstrengungen und trieben die Geister noch mehr an, nicht zu weichen und die Menschen nicht davonkommen zu lassen. Die Soldaten oben auf den Zinnen sahen aufgeregt zu, wie der Reiterkeil immer weiter vorankam und die Skrälinge hinter ihnen die Reihen wieder schlossen, um den Gegner zu verfolgen.
    Jorge, der sich ebenfalls oben auf den Mauern befand, umklammerte erregt die steinerne Brüstung. »Bei Artor!« brüllte er, ohne damit jemanden besonderen zu meinen. »Sie jagen ihm hinterher! Schaut nur, schon wendet Axis sich nach Norden!« Von der Streitmacht konnte man mittlerweile nicht mehr erkennen als einen hellen Fleck. »Wir sind gerettet!« Er wandte sich an Roland, der atemlos neben ihm stand. »Der Axtherr hat es geschafft!«
    Die Männer ritten, bis sie spürten, daß ihre Pferde nicht mehr lange durchhalten würden. Dann hielten sie an und wendeten, um sich dem Geisterheer zu stellen, daß ihnen aus der Stadt entgegenflutete.
    »Sollen wir Bornheld und Achar noch eine Atempause gönnen, meine Freunde?« rief Axis Belial und Magariz grinsend zu, und die Freude über seinen bisherigen Erfolg leuchtete ihm aus den Augen. »Sollen wir hier unsere Reihen schließen und kämpfen?«
    Die Keilformation hatte sich während des Gewaltritts aufgelöst, und die Offiziere schrien ihre Befehle, um die siegestrunkenen Soldaten wieder neu aufzustellen. Jeder

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