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Sternen Stroemers Lied - Unter dem Weltenbaum 02

Sternen Stroemers Lied - Unter dem Weltenbaum 02

Titel: Sternen Stroemers Lied - Unter dem Weltenbaum 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglass Sara
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geleistet habt, nur das geringste wert ist, dann sorgt immerdar für ihre Sicherheit!«
    Timozels Züge verhärteten sich, und er riß sich vom Axtherrn los. »Ich habe der Edlen mein Leben geweiht«, erwiderte er trotzig, »und ich muß mir von niemandem sagen lassen, wie ich sie zu beschützen habe!«
    Axis wandte sich wortlos von ihm ab und näherte sich lächelnd der Herzogin.
    »Achtet auf Euch, Faraday. Ich könnte es nicht ertragen, wenn Euch etwas zustieße.«
    Ihre Augen füllten sich mit Tränen, und sie berührte kurz den Faden an seinem Arm. »Die Mutter sei mit Euch«, flüsterte sie, »und auch mit mir. Ich will alles tun, um am Leben zu bleiben. Und ich hoffe, daß Ihr ebenfalls überleben werdet, für mich.« In diesem Moment war es Faraday egal, ob ihrem Gemahl klar wurde, was sie in Wahrheit für den Krieger empfand. Das spielte jetzt keine Rolle mehr. Sie hatte ihre Aufgabe erfüllt und Bornheld erfolgreich davor bewahrt, mit der Waffe auf Axis loszugehen.
    Der Herzog runzelte beim Abschied dieser beiden die Stirn.
    »Bornheld«, sprach der Axtherr ihn nun mit einem überfreundlichen Lächeln an, »ich habe noch gar nicht die Gelegenheit wahrgenommen, mir den brüderlichen Kuß von Eurer Braut geben zu lassen. Verzeiht mir bitte meine Saumseligkeit. Ich weiß nicht, was über mich gekommen ist, daß ich meine gute Erziehung so vergessen konnte.« Ohne dem Herzog Zeit für eine Erwiderung zu lassen, beugte er sich vor, legte Faraday die Hände auf die Schultern und küßte sie auf den Mund. Und gleich noch einmal.
    Dann ließ Axis die Edle los und sprach: »Eure Durchlaucht Faraday, Herzogin von Ichtar, nehmt meinen Abschiedsgruß als Axtherr der Axtschwinger entgegen, es könnte mein letzter sein.« Er schlug sich mit der Faust an die Brust und verbeugte sich tief vor ihr. »Und gedenkt Eurer Schwüre, jedes einzelnen von ihnen.« Damit wandte Axis sich von ihr ab, ging an seinem Bruder vorbei, der immer noch mit offenem Mund dastand, und bestieg seinen Hengst.
    »Axtschwinger, seid Ihr bereit?« rief er mit lauter Stimme.
    »Wartet!« Ein dunkelgekleideter Mann ritt mit einer brennenden Fackel in der Hand auf einem Rappen heran. »Ich reite mit dem Sternenmann!« verkündete Magariz den angetretenen Soldaten, und als Bornheld wütend aufbrauste, fügte der Fürst noch lauter hinzu: »Wer schließt sich mir an?«
    »Wir!« antworteten ihm viele Stimmen, und eine nicht enden wollende Kolonne Soldaten, die im Hintergrund auf diese Zeichen gewartet hatte, ritt zu Magariz. Weit über fünfzehnhundert Männer kamen da heran, jeder mit einer Fackel in der Hand und einem Faden am Arm.
    »Für diesen Verrat werdet Ihr sterben!« brüllte der Herzog in höchster Wut. »Wenn Ihr jetzt mit meinem Bastardbruder auszieht, braucht Ihr nie wieder zu mir zurückzukehren. Erwartet keine Gnade von mir, wenn Ihr auf allen vieren angekrochen kommt! Von nun an werde ich Euch jagen und nicht eher ruhen, bis ich gerächt bin!«
    Magariz zügelte sein Roß vor seinem früheren Dienstherrn. »Und bedenkt Ihr, Bornheld«, entgegnete er leise, »daß man für den Mord an Freierfall Euren Kopf verlangen wird. Da die Schlinge schon fast um Euren Hals liegt, entbindet mich das von allen Treueiden Euch gegenüber. Meine Ehre gebietet mir, mich dem Mann anzuschließen, der meine Achtung verdient, und mich von dem abzuwenden, der sie verloren hat.« Er wendete seinen Rappen und ritt neben den Krieger. »Nehmt Ihr mich in Eure Dienste auf, Axis Sonnenflieger, so will ich Euch den Treueid schwören.«
    Der Axtherr ergriff die Hand des Mannes. »Mit Freuden, Fürst. Ihr seid mir stets an meiner Seite willkommen.« Er bewunderte Magariz für seinen Mut. Der Fürst und die Soldaten, die seinem Aufruf gefolgt waren, forderten damit Ächtung und Verbannung heraus, vermutlich sogar die Todesstrafe. Der Krieger warf einen Blick zurück auf seinen Leutnant und dankte allen Göttern, die ihm zuzuhören bereit waren, dafür, solche Männer wie Belial und Magariz an seiner Seite zu haben.
    Axis wollte die Axtschwinger nun aufrufen, ihm nach draußen zu folgen, wußte aber, daß er sie nicht mehr mit diesem Titel ansprechen durfte. »Meine Freunde«, rief er daher, »seid Ihr zum Ausfall bereit?«
    »Wir folgen Eurer Stimme und sind bereit, Sonnenflieger!« entgegneten sie und verzichteten ebenfalls auf seinen alten Titel. Das berührte Axis tief.
    Er sah noch einmal Bornheld an, der noch immer Magariz’ Verrat nicht fassen konnte. »Ich reite

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