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Sternenfaust - 001 - Ein neuer Captain

Sternenfaust - 001 - Ein neuer Captain

Titel: Sternenfaust - 001 - Ein neuer Captain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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den Solaren Welten und …«
    »So ein Unsinn, Captain! Solare Welten – so heißt dieses Staatengebilde noch immer, obwohl man den eigentlichen Bereich der Solaren Welten – das Sol-System nämlich – längst verlassen hat. Das zeigt doch schon die ganze Einstellung unserer Regierung! Wichtig ist nur, dass es der Erde und einigen privilegierten Kolonien wirtschaftlich gut geht. Aber was aus Siedlern wie uns wird, ist den hohen Herrschaften doch völlig gleichgültig!«
    Ein Alarmsignal ließ Sergeant Olafssons Armbandkommunikator piepen.
    Der Sergeant starrte für einen Moment auf die Bildanzeige des Displays. Schussgeräusche drangen aus dem Lautsprecher.
    »Unsere Leute an der Fähre wurden angegriffen!«, stellte der Marine-Sergeant fest. »Sie sind beide tot. Einem von ihnen gelang es offenbar, im letzten Moment den Kommunikator einzuschalten.«
    Die Freistaatler hoben jetzt die Waffen. Frost und ihre Leute wichen ein Stück zurück.
    Nur Olafsson nicht!
    Er schnellte vor, warf dem Captain sein Gauss-Gewehr zu, die es sicher fing, und riss den völlig überraschten Anderson zu sich heran. Wie aus dem Nichts gezaubert hielt er den Nadler in der Faust und setzte die Waffe dem so genannten Präsidenten an den Kopf.
    »Keinen Schritt näher!«, rief er den Feistaatlern zu.
    Mit Anderson im Würgegriff wich der Sergeant zurück.
    Dutzende von Waffenmündungen waren auf die Space-Corps-Leute gerichtet.
    Frost entsicherte das Gewehr.
    »Ich schätze, wir befinden uns in einem M.A.S.«, knurrte der Sergeant. Er bemerkte Frosts irritierten Blick und erklärte: »Das Miesest Anzunehmende Szenario.«
    »Einen Vorschlag, wie wir hier rauskommen, Sergeant?«
    »Wir müssen bis zur Waldgrenze gelangen. Dort gibt es Deckung. Und an Feuerkraft sind wir unseren Gegnern überlegen.«
    Die Siedler sahen stumm zu, wie die Gruppe um Frost weiter in Richtung Waldrand zurückwich.
    Augenblicke später stieg die offenbar gekaperte L-1 zum Himmel auf. Das seitliche Außenschott stand offen. Nacheinander wurden zwei Körper in die Tiefe geworfen – die Leichen der getöteten Marines.
    »Diese Schweine!«, knurrte Olafsson.
    Anderson in seinem Würgegriff lief blau an. Doch der Marine schien nicht einmal zu bemerkten, dass er seinem Gefangenen die Luft abschnürte.
    »Ich weiß, was Sie denken, Sergeant«, sagte Frost ruhig. »Machen Sie’s wie ich und schlucken Sie es hinunter!«
    »Ein harter Brocken, Ma’am!«, stieß Olafsson hervor. Aber Anderson konnte offenbar wieder atmen und schnappte nach Luft.
    Auch wenn ihr das niemand ansah – innerlich brodelte es in Dana wie in einem Vulkan kurz vor dem Ausbruch. Die beiden Marines hatten offenbar eine ähnlichen Fehler gemacht wie sie selbst damals auf Dambanor II. Sie hatten den Gegner nicht ernst genug genommen und sich wahrscheinlich bei geöffnetem Außenschott die Beine vertreten.
    Das hatten die Angreifer ausgenutzt und zugeschlagen. Offenbar hatten es Andersons Leute von Anfang an auf das Beiboot abgesehen. Ihre Rechnung war aufgegangen.
    Und jetzt zeigen sie denen, die sie für die Repräsentanten des Hohen Rates hielten, welche Verachtung sich in ihnen angestaut hatte.
    Diese war kaum noch zu überbieten.
    Auf der Erde macht sich kaum jemand einen Begriff davon, was sich hier wirklich zusammenbraut! , ging es Dana durch den Kopf.
    Die Aktion der Kaperer wurde lauthals von der Menge bejubelt. Die Fähre schickte sich unterdessen an, auf dem Landefeld des Raumhafens niederzugehen.
    Frost und ihre Männer hatten inzwischen den Waldrand erreicht.
    Einer der Siedler trat ein paar Schritte vor, stoppte jedoch sofort, als sie ihm ein Gauss-Geschoss vor die Füße brannte.
    Der Einschuss war enorm. Er riss ein Loch vom Durchmesser eines menschlichen Kopfes tief in den Boden. Wie weit dieser Einschuss hinabging, darüber konnte man nur spekulieren.
    Die Siedler wurden etwas vorsichtiger.
    Frost stellte über den Armbandkommunikator eine Verbindung zur STERNENFAUST her und erläuterte Tong die Situation mit knappen Worten.
    »Ich schicke Ihnen jemanden, der Sie raufholt« versprach der Erste Offizier der STERNENFAUST. »Lassen Sie die Peilsender Ihrer Kommunikatoren eingeschaltet.«
     
    *
     
    Als die den Waldrand erreichten, wandte sich Frost an Olafsson und wies ihn an, den Gefangenen zurück zu seinen Leuten zu lassen.
    »Vielleicht werden Sie das noch bereuen, Ma’am«, wandte Olafsson ein, löste aber sofort den Klammergriff, mit dem er Abdul Anderson festhielt, und stieß den

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