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Sternenfaust - 001 - Ein neuer Captain

Sternenfaust - 001 - Ein neuer Captain

Titel: Sternenfaust - 001 - Ein neuer Captain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Tierstimmen imitieren, Captain?«, fragte Bruder William, der inzwischen wieder zu Atem gekommen war. Der hohe Sauerstoffanteil der Allister-III-Atmosphäre trug natürlich erheblich zu seiner relativ schnellen Regeneration bei.
    »Warum sollten Pflanzen so etwas tun?«, erwiderte Frost.
    »Um eiweißhaltige Beute anzulocken«, erläuterte William. »In dem Jahr, das ich in unserer Siedlung auf Planet V verbrachte, starb einer unserer Mitbrüder bei seiner Forschungsexpedition in diese Urwälder. Er war hierher gekommen, um die in der erforschten Galaxis einzigartige Vielfalt an fleischfressenden Pflanzen zu studieren und fiel gewissermaßen seinen Forschungsobjekten zum Opfer.«
    »Wahrscheinlich haben das diese Freistaatler behauptet, nachdem sie den Mann ermordet hatten«, meinte Olafsson grimmig.
    »Ich wollte Sie alle nur zur Vorsicht mahnen«, erklärte Bruder William, der schon die ganze Zeit sehr aufmerksam den Blick schweifen ließ.
    Schlingpflanzen wandten sich um die Stämme von bis zu zehn Meter dicken Bäumen, die dadurch trotz ihrer imposanten Größe von über fünfzig Metern wie riesige verzerrte Bonsais aussahen. Die groben Rinden beherbergten jede Menge Parasiten. Moosplatten siedelten dort, die sich plötzlich zusammenzuziehen vermochten, um sich ein paar der zahllosen Insekten einzuverleiben.
    Plötzlich war in den Wipfeln eine Bewegung zu sehen. Ein markerschütternder, fast menschlich klingender Schrei durchdrang den Chor der Dschungelstimmen. Frost blickte auf und entdeckte ein affenähnliches Wesen, das von einer Schlingpflanze gepackt und erwürgt wurde.
    »Ganz so paradiesisch ist diese Welt wohl doch nicht«, meinte Santos.
    »Aber die Bedingungen für Landwirtschaft sind hervorragend«, stellte Bruder William fest. »Ich bin mir sicher, dass sich die Siedler inzwischen hervorragend mit der hier heimischen Tier- und Pflanzenwelt arrangiert haben.«
    Endlich erreichten sie die Lichtung.
    Ein Funkspruch erreichte Frosts Kommunikator, auf dem Display erschien das Gesicht von Michael Tong. »Das Landeteam müsste in etwa fünfzehn Minuten an der angegebenen Position sein. Ich habe den Piloten angewiesen, in einiger Entfernung runterzugehen und die Ortungsanlagen, über die Allister City möglicherweise verfügt, zu unterfliegen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Freistaatler militärtaugliche Sensoren haben.«
    »Danke, I.O.«, sagte der Captain.
    »Fragt sich nur, ob wir lange genug durchhalten können«, überlegte Lieutenant Santos laut, der sich inzwischen wieder auf die Anzeigen seines Ortungsmoduls konzentriert hatte.
    Olafsson hob wie automatisch die Waffe.
    »Ich hätte nicht gedacht, dass uns Andersons Leute so schnell auf den Fersen sind!«, bekannte der Marines-Sergeant.
    »Es sind keine Menschen, die sich uns nähern, obwohl das Körpervolumen in etwa hinkommt …«
    »Aber …«
    »Die Körpertemperatur stimmt nicht.«
    Frost hörte ihm schon gar nicht mehr zu. Sie hatte eine Bewegung im Unterholz bemerkt.
    Ein vielbeiniges Wesen schnellte durch das hohe Gras der Lichtung. Der eigentliche Körper maß etwa zwei Meter. Ein mit Chitinplatten besetzter Schwanz war hoch aufgerichtet und endete in einem Stachel.
    »Allister-Skorpione!«, rief Bruder William.
    Olafsson fackelte nicht lange, sondern ließ ein Dutzend Schuss aus seinem Gewehr herauszischen. Die Projektile hatten eine so hohe Geschwindigkeit, dass der Luftwiderstand sie zum Glühen brachte. Sie fuhren durch den Allister-Skorpion hindurch und durchlöcherten ihn wie einen Schweizer Käse.
    »Sind noch mehr von denen unterwegs?«, rief der Sergeant.
    »Etwa drei Dutzend«, erklärte Santos. »Sie beginnen damit, uns zu umkreisen.«
    »Nehmen Sie sich vor denen in Acht«, sagte Bruder William. »Ihre Intelligenz entspricht der von fünfjährigen Kindern und sie sind ausgesprochen hungrig nach Fleisch. Und aus ihren Stacheln spritzt Säure.«
    Erneut waren Geräusche vom Waldrand zu hören. Diesmal von mehreren Seiten.
    Der Angriff erfolgte blitzschnell. Mehr als ein Dutzend Allister-Skorpione wagten eine koordinierte Attacke. Mit ihren sechs Beinen waren sie überaus schnell.
    Die aufgerichteten Stachelschwänze ragten deutlich hervor.
    »Feuer!«, befahl Frost.
    Aber das wäre wohl unnötig gewesen.
    Keiner der Marines hätte länger gewartet, und auch sie selbst griff nach dem Nadler und feuerte in Richtung der Angreifer.
    Keine der Kreaturen kam zu ihnen durch, doch einige waren bedenklich nahe, bevor sie

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