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Sternenfaust - 001 - Ein neuer Captain

Sternenfaust - 001 - Ein neuer Captain

Titel: Sternenfaust - 001 - Ein neuer Captain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Sekunden zuckte sie förmlich zurück.
    Zum ersten Mal bemerkte sie, wie sich Tongs Gesicht etwas entspannte. Ein leicht amüsierter Zug spielte um seine Mundwinkel.
    Ich habe in seiner Gegenwart die Kontrolle verloren , dachte Dana. Wenn auch nur für wenige Sekunden – es war kaum zu übersehen.
    »Sie brauchen sich nicht zu genieren, Ma’am«, versicherte er. »Erstens zwingt einen dieses Relief quasi dazu, die Wand zu berühren, und zweitens ist es jetzt Ihre Kabine.«
    Dana hatte ihre Fassung wieder gewonnen. »Stammt das von meinem Vorgänger?«
    »Ja, Ma’am. Er hatte eine offizielle Erlaubnis der Admiralität zur Anbringung dieses etwas exzentrischen Wandschmucks. Die Entfernung ist technisch gesehen etwas aufwändig, und ich bin zugegebenermaßen bislang nicht dazu gekommen, das zu veranlassen, da ich hier in letzter Zeit alle Hände voll zu tun haben.«
    »Lassen Sie es einstweilen da.«
    »Wie Sie wünschen, Ma’am.« Tong nickte bestätigend. »Haben Sie noch irgendwelche Fragen?«
    »Im Moment nicht, I.O.«
    »Dann möchte ich mich jetzt gerne zurückziehen, Captain. Ich habe noch zu tun.«
    »Tun Sie das.«
     
    *
     
    Während der nächsten Wachperiode durchstreifte Dana auf eigene Faust das Schiff. Sie hatte keine Lust, sich dabei von dem zwar äußerst korrekten aber nichtsdestotrotz ausgesprochen distanzierten Ersten Offizier begleiten zu lassen. Außerdem hatten alle an Bord im Moment offenbar ihre Aufgaben.
    Allein der neue Captain schien dabei eine Ausnahme zu sein.
    Auf der Brücke traf sie David Stein, den Offizier für Ortung und Kommunikation. Er war gerade damit beschäftigt, das interne Datennetz des Schiffs neu zu konfigurieren.
    Als er Commander Frost bemerkte, erhob er sich und nahm Haltung an.
    »Machen Sie weiter, Lieutenant Stein«, forderte sie ihn auf.
    »Ja, Ma’am.«
    Wieder begegnete sie dem wachen Blick seiner dunklen Augen.
    Hättest du diesen Mann nicht unter anderen Umständen treffen können? , ging es ihr dabei durch den Kopf.
    Aber wahrscheinlich war das ein Grund dafür, dass sie nach ihrer Trennung von Tonio Gordon eine so lange Zeit des Single-Daseins hinter sich hatte. Als Offizier der Raumflotte war es einfach ziemlich schwierig, jemanden kennen zu lernen, der nicht derselben Befehlshierarchie angehörte wie man selbst. Und je höher man im Rang emporstieg, desto schwerwiegender wurde dieses Problem.
    Immerhin haben wir noch kein offizielles Zölibat im Space Corps, wie es die Ordensritter des Mittelalters kannten! , ging es ihr durch den Kopf. Ein ironischer Seitenhieb schwirrte ihr noch durch die Gedanken: Damals wussten diejenigen, die einem Ritterorden beitraten zumindest, was für Opfer in dieser Hinsicht von ihnen erwartet wurden. Den Absolventen der Space Corps Akademie sagt das kein Mensch …
    Dana spürte ein deutliches Unbehagen in ihrer Magengegend. Unbewusst berührte sie die Verdickung an ihrer Uniform, wo sich das Projektil von Dambanor II hervorhob.
    Bedenke, dass du sterblich bist und nur ein Leben hast, Dana , durchzuckte es sie. Und dass sich die Zahl der Männer, die dich vom ersten Augenblick an derart stark beeindruckt haben, an einer halben Hand abzählen lassen!
    »Ich hoffe, Sie kommen gut voran, Lieutenant«, sagte Dana gleichzeitig fast automatenhaft, während in ihren Gedanken und Gefühlen ein einziges Chaos herrschte. Ein Zustand, den sie eigentlich hasste und normalerweise auch umgehend zu beseitigen wusste. Aber nicht in diesem Fall. Wenn du ganz ehrlich bist, dann genießt du es. Zumindest ein Teil von dir …
    »Wir haben hier leider ein paar schwerwiegende Probleme mit dem Bordrechner«, erläuterte David Stein.
    Dana ertappte sich dabei, dass ihr der Klang seiner tiefen, männlichen Stimme im Moment viel wichtiger war als das, was er zu sagen hatte. Reiß dich zusammen! Wenn man es dir ansieht, was mit dir los ist, kannst du dich gleich um ein anderes Kommando bemühen, weil du dann nie die nötige Autorität an Bord gewinnen wirst!
    »Was sind das für Probleme?«, fragte sie.
    »Es hängt alles mit dem Unfall von Commander Leslie zusammen. Ich weiß nicht, wie viel Sie darüber wissen, Ma’am …«
    »Es gab eine Explosion bei den Bergstrom-Aggregaten.«
    Stein nickte. »Exakt. Und zwar an einer sehr sensiblen Stelle. Es kam zu einem kompletten Systemausfall. Normalerweise ist der Bordrechner dagegen mit mehreren redundanten Systemen gesichert, aber in diesem Fall kam zum Verhängnis auch noch das Pech. Die Sicherungssysteme

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