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Sternenfaust - 001 - Ein neuer Captain

Sternenfaust - 001 - Ein neuer Captain

Titel: Sternenfaust - 001 - Ein neuer Captain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Reihe. Die mollige 43-Jährige wirkte Frost gegenüber ähnlich reserviert wie Tong. Die Ursache dafür war der Kommandantin jedoch nicht ganz klar. Die Nichtbefriedigung des eigenen Ehrgeizes konnte es in diesem Fall wohl nicht sein.
    Dr. Simone Gardikov war die Schiffsärztin, eine rotblonde, recht zierliche Person, von der Dana gleich den Eindruck hatte, dass sie ihr offen und ehrlich gegenübertrat.
    »Lieutenant David Stein«, stellte Tong schließlich den Ortungsoffizier der STERNENFAUST vor.
    Blaue Augen sahen sie an.
    Die Mundwinkel wirkten entspannt. Das blonde Haar war für den militärisch adretten Stil des Space Corps eigentlich eine Spur zu lang und setzte auf dem Kragen der Uniform auf.
    »Auf gute Zusammenarbeit, Lieutenant Stein«, sagte Dana eine deutliche Sekunde zu spät.
    »Gleichfalls, Ma’am«, war seine knappe Erwiderung.
    Der sonore Klang seiner Stimme löste etwas in ihr aus, das sie zutiefst beunruhigte. Ein angenehmes Kribbeln machte sich in ihrer Bauchgegend bemerkbar. Ein Kribbeln, das sie lange vermisst hatte. Seitdem sich Dana vor Jahren von ihrem Mann, dem auf Wega IV lebenden Genetiker Tonio Gordon, in gegenseitigem Einvernehmen getrennt hatte, sah es in ihrem Liebesleben ziemlich trist aus. Das musste sie sich ehrlich eingestehen.
    Es funktioniert als noch! , meldete sich ein ironischer Kommentator in ihrem Hinterkopf, der sich manchmal nur sehr schwer zum Schweigen bringen ließ. Du siehst einen Mann, von dem du vom ersten Moment an hin und weg bist! Wann ist dir das zuletzt passiert, Dana? Als Teenager?
    Dana schluckte unwillkürlich.
    Ihr Blick verschmolz für einen kurzen Moment mit dem leuchtenden Blau von Steins Augen.
    Zwei volle Sekunden gestattete es sich Dana Frost, sich diesem plötzlich aufkeimenden Gefühl hinzugeben …
    Dann hatte sie sich wieder absolut unter Kontrolle. Sie wusste genau, dass sie allein den Gedanken daran, mit jemandem wie Stein etwas anzufangen, aus ihrem Hirn verbannen musste. Es war gegen die Vorschriften, »intime Beziehungen mit Mitgliedern derselben Befehlskette zu pflegen«. Auf die Einhaltung dieses Befehls wurde im Space Corps großen Wert gelegt.
    Nachdem Tong seinem Captain noch Sergeant Ralff Olafsson, den Chef des zur Besatzung gehörenden Zuges von Marines vorgestellt hatte, folgte zum Schluss noch ein Mann, bei dem schon an der Kleidung anzusehen war, dass er außerhalb der militärischen Flottenhierarchie stand. Er trug eine graue Kutte. Braunes Haar umrahmte ein Gesicht mit aufmerksamen, sehr wach wirkenden braunen Augen.
    »Bruder William vom Orden der Christophorer«, stellte Lieutenant Tong den Kuttenträger vor. »Er ist als Berater an Bord und bekleidet keinen Rang in der Flotte.«
    Bei den Christophorern handelte es sich um einen religiösen Orden, dessen Mitglieder sich erstaunlich gut in die Mentalität und Kultur fremder Sternenvölker hineinzuversetzen versuchten. Sie waren häufig als reisende Forscher unterwegs und gründeten hier und da auch kleinere Kolonien auf zumeist abgelegenen Planeten. Der Rat eines Christophorers war bei jedem gefragt, der überlichtschnelle Raumfahrt betrieb und damit in die Situation kommen konnte, auf Angehörige fremder intelligenter Spezies zu treffen.
    »Es freut mich, Sie kennen zu lernen«, sagte Bruder William.
    Er blickte nur kurz auf und starrte dann wieder auf seine Füße. Seine Unsicherheit war ihm deutlich anzumerken.
    Hoffentlich traut er sich wenigstens, mich zu beraten , dachte Dana. »Sind Sie zufällig ein Experte für die Kridan-Kultur, Bruder William?«
    Der Christophorer schaute scheu hoch. »Ich habe mich so intensiv mit ihrer Kultur beschäftigt, wie dies zurzeit überhaupt nur möglich ist«, erklärte er zögernd. »Außerdem habe ich ein Jahr lang in der Christophorer-Kolonie auf Allister V gelebt, wo wir mit den Kridan ja quasi auf Tuchfühlung waren. Einen wirklichen Experten werden Sie allerdings wohl in der gesamten Menschheit derzeit nicht finden. Was wir wissen, sind nur Bruchstücke, die sich nur sehr mühsam zu einem stimmigen Bild zusammensetzen lassen.« Er schaute sie verlegen an.
    Dana lächelte und hoffte, ihm so seine Scheu zu nehmen. »Ich sehe schon, wir müssen uns bei Gelegenheit mal intensiver unterhalten, Bruder William.« In gedämpftem Tonfall fügte sie nach einer Pause hinzu: »Mein Interesse an den Kridan ist mindestens so groß wie das Ihre, Bruder William.«
    »Nur ein toter Geierkopf ist guter Geierkopf – läuft es darauf hinaus?«, fragte

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