Sternenfaust - 004 - Planet der sieben Monde
waren.
Sieben Priester trugen die Sänfte des Herrschers an den Rand des Beckens und ließen Shaziru anschließend in das glasklare Wasser gleiten.
Schon nach wenigen Augenblicken stellte sich seine Atmung um und die Kiemen begannen, ihn mit Sauerstoff zu versorgen. Für einen Fash’rar war der Wechsel von einem Element ins andere und die damit verbundene Umstellung des Metabolismus vollkommen unproblematisch. Es schien so, als wäre jeder Fash’rar zu jedem Zeitpunkt darauf vorbereitet, dass die Flut aus dem Boden seines Heimatplaneten hervorbrach.
Shaziru bewegt seine Extremitäten, von denen in diesem Augenblick deutlich wurde, dass sie sich sowohl als Flossen als auch zum Greifen und Gehen benutzen ließen.
Vielleicht ist es gut, wenn die Abgesandten der Solaren Welten mit den Kridan zusammentreffen , überlegte der Herrscher. Wer sonst könnte uns aus den Klauen dieser gierigen Eroberer befreien?
Schmerzlich wurde Shaziru bewusst, dass ihm und den Fash’rar in dieser heraufdämmernden Auseinandersetzung nichts weiter als eine Zuschauerrolle blieb. Um tatsächlich in das Geschehen eingreifen zu können, verfügten die Kinder der Flut einfach nicht über die nötigen Machtmittel.
Das Angebot, das der Botschafter uns gemacht hat, war verlockend , überlegte Shaziru. Aber die Kridan werden ihre Vasallen nicht so einfach entlassen …
*
Dana Frost fluchte leise vor sich hin. Die Gruppe hatte sich noch weiter zwischen die Felsen zurückgezogen. Hier gab es zumindest Deckung und Sichtschutz. Außerdem war es nicht ganz so anstrengend, sich fortzubewegen, da man nicht bei jedem Schritt bis zu den Knöcheln in den Sand einsank.
Immerhin hatte sich Marine Braun erholt. Doch das rechte Kniegelenk ihrer Rüstung war noch immer blockiert. Keiner von ihnen wusste etwas über den Zustand von Stevens und Crewman Torana, doch von keinem der beiden gab es ein Lebenszeichen.
Inzwischen hatte sie mehrmals versucht, Kontakt zur STERNENFAUST aufzubauen. Doch sie erhielt keine Antwort.
Michael Tong hatte inzwischen ebenfalls vergeblich versucht, eine Kom-Verbindung herzustellen. Mit seinem Ortungsmodul versuchte er nun, der Ursache auf den Grund zu gehen.
»Es gibt hier ein äußerst starkes Funkstörfeld«, sagte der Erste Offizier der STERNENFAUST und bestätigte damit Danas Verdacht.
Sergeant Olafsson blickte von seinem Fernorter auf. »Mehrere Gleiter nähern sich aus Westen.«
Im nächsten Moment wurde der Erste dieser Gleiter am Himmel sichtbar.
Er tauchte hinter einem der Felsen hervor und flog in einer Höhe von weniger als fünfundzwanzig Metern über die Gruppe hinweg. Graserschüsse zuckten grell aus den Geschützen des Gleiters. Dana Frost und die Crewmitglieder des Landetrupps kauerten in ihrer Deckung. Die Marines konnten sich nicht hervorwagen, um zurückzufeuern.
Dana hasste es, nichts tun zu können. Während um sie herum losgesprengte Felsbrocken niederprasselten, lagen sie und ihr Erster Offizier am Boden, von dem gepanzerten Olafsson mit seinem Körper geschützt. Marine Braun deckte Bruder William und Asgashlan.
Der Gleiter flog in einer kreisförmigen Flugbahn davon und umrundete mit wahnwitziger Geschwindigkeit eine der Felssäulen.
»Wie viele sind es?«, fragte Dana.
Olafsson blickte auf sein Ortungsmodul. »Insgesamt sechs schwer bewaffnete Gleiter. Wenn sie uns wirklich hätten töten wollen, wären wir nicht mehr am Leben.«
Im nächsten Moment begannen sämtliche Kommunikatoren der Crewmitglieder zu summen.
Dana aktivierte ihr Gerät.
Das vogelähnliche Gesicht eines Kridan erschien auf dem Display. Offenbar war es den Angreifern gelungen, sich in die Kommunikationskanäle der Star-Corps-Angehörigen zu hacken.
Der Kridan erzeugte zunächst ein paar schabende und klappernde Geräusche mit dem Schnabel. Es war zu wenig über die nonverbale Kommunikation dieser Spezies bekannt, um deren Bedeutung einschätzen zu können. Das Translatorprogramm des Kommunikators konnte damit nichts anfangen und ließ diese Lautäußerungen unübersetzt.
Vielleicht handelt es sich um einen Ausdruck des Triumphs! , überlegte Dana.
»Ergeben Sie sich!«, forderte sie der Kridan auf. »Sie haben keine Chance. Falls Sie nicht augenblicklich ihre Waffen ablegen, werden wir das Gebiet weiträumig verstrahlen, sodass für Wesen mit der empfindlichen Physiologie Ihr Spezies keinerlei Überlebenschancen bestehen.«
Frost zögerte nur einen Lidschlag. »Ich nehme an, uns bleibt nicht anderes übrig,
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