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Sternenfaust - 004 - Planet der sieben Monde

Sternenfaust - 004 - Planet der sieben Monde

Titel: Sternenfaust - 004 - Planet der sieben Monde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Schaltungen vor. Unter anderem ließ er sich die Ortungsdaten auf seinem Display anzeigen.
    Jamil hatte Recht. Die Energiesignaturen entsprachen genau jenen Mustern, wie sie für die Schiffe der Kridan typisch waren.
    »Die Schiffe haben Kurs auf Heptagon genommen«, fügte der Fähnrich hinzu. »Sie sind offenbar gerade auf Unterlichtgeschwindigkeit gegangen und befinden sich jetzt in der Abbremsphase.«
    »Wie lange werden sie brauchen, um Heptagon zu erreichen?«, fragte David Stein. Natürlich konnte er das leicht selbst ausrechnen, aber das war im Moment nicht seine Aufgabe.
    »Acht bis zehn Stunden würde ich schätzen«, vermutete Jamil.
    »Und wenn wir bis dahin nicht hier weg sind, gibt es eine ziemlich unangenehme Begegnung, wenn ich mich nicht irre!«, warf Ruderoffizier Santos ein.
    David Stein stellte den Becher mit dem restlichen Synthodrink ab. Ihm war der Appetit jetzt gründlich vergangen.
    Er erhob sich vom Kommandantensitz und befahl: »Fähnrich Jamil, stellen Sie eine Verbindung zum Captain her.«
    »Aye, Sir!«
    Bevor sich David Stein seine nächste Anweisung überlegen konnte, meldete sich der Fähnrich wieder zu Wort.
    »Lieutenant, ich erhalte keine Verbindung«, sagte sie. »In der Nähe der letzten Koordinaten des Captains wurde ein Störsender aktiviert. Ich komme nicht durch.«
    Stein widerstand der Versuchung, es selbst zu versuchen. Fähnrich Jamil war gut ausgebildet.
    »Also ist wohl davon auszugehen«, sagte Robert Matuwesi, »dass der Captain auch Schwierigkeiten hat.«
    Auch das noch! , durchfuhr es Stein. Er nickte. »Versuchen Sie weiter, Kontakt aufzunehmen, Fähnrich.«
    »Aye, Sir.«
     
    *
     
    Shaziru spürte deutlich die Zeichen der kommenden Flut. Oft genug hatte er sie während seiner überlangen Lebensspanne erlebt, sodass jeder Zweifel ausgeschlossen war.
    Ich werde jetzt verkünden müssen, dass die Zeit der Veränderung kommt , überlegte der Herrscher der Fash’rar.
    Lange hatte er mit sich gerungen, doch nun konnte er nicht mehr warten. Wenn die Anzeichen der kommenden Flut auch für die groben Messverfahren erfassbar wurden, über die man auf Heptagon verfügte, wurde womöglich das Vertrauen in den Herrscher erschüttert. Nichts hätte in der prekären Situation, in der sich das Volk der Fash’rar befand, schlimmer sein können.
    Die Priester hatten ihn aus dem feuchten Sandbad herausgehoben und auf seinen Wagen gehievt, um ihn anschließend zur Heiligen Halle zu führen, wo das tägliche Ritual des Bades auf ihn wartete.
    Wie in einer Prozession begleitete ein Zug Dutzender Priester den Herrscher. Kurz bevor die Heilige Halle erreicht wurde, hoben die Priester ihren Herrscher auf eine Sänfte.
    Vielleicht wird es wirklich Zeit, dass die Kinder der Flut wieder einen Herrscher haben, der auf eigenen Flossen zu gehen vermag! , ging es Shaziru durch den Kopf.
    Die Tatsache, dass er dazu nicht mehr fähig war, war eine unmittelbare Folge seines hohen Alters. Dasselbe galt für die im Vergleich zu anderen Fash’rar – gleich welchen Geschlechts – abnorme Größe, zu der er im Lauf all der Flutzyklen angeschwollen war, die er durchlebt hatte.
    Das hohe Tor zur Heiligen Halle öffnete sich.
    Unter dem Gesang der Priester wurde der Herrscher ins Innere des Raumes getragen. Millionen Fash’rar verfolgten dieses Ereignis über die Medien und hatten auf diese Weise unmittelbar Teil an dem, was hier geschah.
    Shaziru ließ den Blick schweifen.
    Er bemerkte den Abgesandten der Erdmenschen mit dem zu seiner Sicherheit abgestellten Begleiter. Der Botschafter hatte in der Gruppe der Ehrengäste Platz genommen. Er saß mitten zwischen den Mächtigen aus der Verwaltung, der Raumflotte und den Sicherheitskräften.
    In der Mitte des Raums befand sich ein großes Becken, das mit fein gearbeiteten Mosaiken gefliest war. Das Wasser war vollkommen klar.
    Der Gesang der Priester veränderte sich.
    Shaziru erinnerte sich daran, dass einer der Kapuzenträger, denen man ebenfalls die Ehre hatte zuteil werden lassen, der Zeremonie des Heiligen Bades beizuwohnen, anschließend diese Laute mit den Gesängen einer Gattung von riesenhaften Meeressäugetieren verglichen hatte.
    Shaziru hatte dieser Vergleich amüsiert. Allerdings hatte er den Fremden empfohlen, derartige Assoziationen besser nicht zu äußern, wenn sie ausufernde theologische Diskussionen vermeiden wollten. Es gehörte nämlich zu den Grundfesten der Religion des Flutgottes, dass die Fash’rar die einzigen Kinder der Flut

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