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Sternenfaust - 006 - Gefangene der Chaarck

Sternenfaust - 006 - Gefangene der Chaarck

Titel: Sternenfaust - 006 - Gefangene der Chaarck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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Schließlich war es auch ihre Aufgabe, ihre jungen Offiziere auszubilden und erklärte deshalb gelegentlich ihre Entscheidungen.
    Sie wandte sich wieder an den Verhandlungsführer der Chaarck. »Machkeck, sagen Sie dem Genetischen Vater bitte, er soll sein Gefolge dort zurück lassen und alleine zu uns herkommen. Die Soldaten, die bereits hier sind, müssten zu seinem Schutz genügen, wenn er sich unsicher fühlt.«
     
    *
     
    Chaarck-Welt, in den Tiefen der Hauptstadt Chuuck-Chuuck:
    Sieben Chaarck saßen um einen großen Tisch. Sie alle trugen das dunkelrote »Gewand einer neuen, besseren Weltordnung«, das eine Kapuze mit einschloss, die die Gesichter der Anwesenden vollkommen verbarg. Das war allerdings nur für Außeneinsätze wichtig, denn untereinander kannten sich die führenden Mitglieder der Rebellen. Der Chaarck, der eindeutig der Anführer war, saß allein, die anderen hatten einen respektvollen Abstand gelassen.
    »Ihr herrlichen Chaa-Chaa-Naguun! Bisher standen wir in unserem Bemühen, die goldenen Zeiten der fliegenden Chaarck wieder auf erstehen zu lassen, noch ganz am Anfang«, eröffnete der Vorsitzende die Zusammenkunft. »Nun aber wird uns bald ein entscheidender Durchbruch gelingen.«
    »Wie meinst du das, Ehrenwerter Vorsitzender?«
    Besagter Ehrenwerter Vorsitzender klapperte mit den Kieferzangen. »Ich spreche von den Göttern, die von den Sternen kamen. Chaa-Chaa, der Geflügelte, dem unser ganzer Respekt gilt, hat sie uns höchstpersönlich geschickt. Denn sie können fliegen!«
    Einen Moment lang herrschte atemlose Stille. »Du meinst …«
    »Ja, ich meine. Wir werden die drei wichtigsten und mächtigsten Sternengötter entführen. Danach kreuzen wir ihre Gene in unser bereits behandeltes Genmaterial ein. Damit wird das Wirklichkeit, was wir bisher vergeblich versucht haben: Wir haben mit einem Schlag die fliegenden Chaarck geschaffen,nach denen wir uns so sehnen.«
    »Ein atemberaubender Plan«, sagte einer der Verschwörer. »Aber wir reden von Göttern, Vorsitzender. Wie willst du sie entführen? Ich halte das nicht für möglich.«
    »Zweifle nicht, Kleingläubiger. Es gibt nur einen Gott für uns, und das ist Chaa-Chaa, der Geflügelte. Die Wesen von den Sternen sind nicht wirklich Götter, ich nannte sie nur so. Sie sind sterblich.«
    Das erregte Klappern von zwölf Kieferzangen erfüllte den Raum. »Unglaublich. – Woher weißt du das, Vorsitzender? – Aber wie sollen wir an sie herankommen in ihrem Sternenschiff?«
    Der Vorsitzende breitete gebieterisch die Hauptarme aus. »Ich weiß das alles, das muss euch genügen. Und ich weiß auch schon, wie wir an sie herankommen werden. Demnächst werden die Fremden eine Audienz bei der Genetischen Mutter haben. Dort werden wir sie ergreifen.«
    Das erregte Kieferzangen-Klappern war nun womöglich noch stärker. »Eine Audienz bei der Genetischen Mutter? – Das ist noch nie vorgekommen. – Das ist Frevel. – Ja, wir holen sie uns. – Aber wie sollen wir sie entführen?«
    »Wir schaffen das. Chaa-Chaa wird uns dabei helfen. Denn Charadanuck ist ein Nichts.« Der Ehrenwerte Vorsitzende wackelte höhnisch mit den Augenfühlern. »Stimmen wir nun also ab.«’ Sieben rechte Augenfühler reckten sich steil in die Höhe.
    »Damit ist es beschlossene Sache«, sagte der Vorsitzende Rebell. »Die goldenen Zeiten der fliegenden Chaarck sind nun wieder greifbar nahe. Chaa-Chaa wird uns in ein neues Zeitalter führen, das gleichzeitig das alte war.«
     
    *
     
    Dana Frost hatte sich auf ihrem engen Bett in ihrem Quartier auf der STERNENFAUST ausgestreckt.
    Der Captain gönnte sich etwas Ruhe und schaute zufrieden an die Decke. Die Kontaktaufnahme mit den Chaarck war noch besser als erwartet verlaufen. Nur der Genetische Vater Arachnuck war ihr nicht ganz geheuer. Eine Meinung, die sie übrigens mit Bruder William teilte. Während der Christophorer die Chaarck in ihrer Gesamtheit als friedlich und ehrlich einschätzte, hatte er sich über das Einzelindividuum Arachnuck anders geäußert: Bei ihm sei es sicherlich besser, eine gewisse Vorsicht walten zu lassen.
    Der Genetische Vater war eine beeindruckende Erscheinung von fast zwei Metern Größe. Seine feine Philosophie hatte dank unzureichender Translator-Übersetzung für manchen Lacher gesorgt. Doch nun wussten die Menschen immerhin, dass er der einzige Chaarck war, der die Eier der Genetischen Mutter befruchten durfte und damit tatsächlich leiblicher Vater von Generationen von Chaarck war.

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