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Sternenfaust - 006 - Gefangene der Chaarck

Sternenfaust - 006 - Gefangene der Chaarck

Titel: Sternenfaust - 006 - Gefangene der Chaarck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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wenn es die Genetische Mutter so wollte. Dies kann nur einer tun, der selbst das Amt des Genetischen Vaters begleitete. Der letzte Genetische Vater aber, mein verehrter Vorgänger Chabzack, ist seit Jahren tot. Wer also will mich richten?«
    Er sah sich herausfordernd um. Die Priester Erster Ordnung duckten sich unter seinen Blicken.
    »Du hast es selbst gesagt, Arachnuck«, donnerte nun Keschreck von der Gremiumsbank herunter. »Nur ein Genetischer Vater kann dich richten. Und deswegen werde ich es tun. Denn hört: Einst war ich Kelleneck, der kommende Genetische Vater. Ich war der Beste und hatte meinen Rivalen Arachnuck beim Lösen der 384 heiligen Aufgaben weit hinter mir gelassen. Aber Arachnuck spann eine furchtbare Intrige, die meiner geliebten Kallracha das Leben und mich das Amt des Genetischen Vaters kostete.«
    Keschreck machte eine kurze Pause. Triumphierend sah er auf Arachnuck hinunter, dessen Augenfühler vollkommen nach unten gesunken waren. Dann fixierte er ganz kurz die drei Menschen, die dank einer jetzt sehr guten Translatorleistung das Gespräch verfolgen konnten.
    »Das kann nicht sein, das ist eine Lüge«, flüsterte Arachnuck voller Entsetzen. Fast panisch stierte er den Ersten Ingenieur an.
    »Nein, es ist keine Lüge, Arachnuck, der du nichts als Muschecka-Exkrement bist. Du verstärktest meine und Kallrachas Heißphase mit einer Droge, bis wir in totale Raserei gerieten und in tiefe Bewusstlosigkeit fielen. Danach schlepptest du uns in die Intimität unseres geliebten Allgottes Charadanuck, um mich zu verderben. Du hast es mir damals selbst gestanden.«
    Die Priester Erster Ordnung klapperten entsetzt mit den Kieferzangen.
    Dana hätte sich am liebsten die Ohren zugehalten. Aber sie verzog keine Miene und stellte fest, das Lieutenant Stein es ebenso hielt. Michael Tong war auf der STERNENFAUST geblieben.
    »Das bedeutet, dass du die Intimität des Charadanuck selbst betreten hast, Arachnuck, im Gegensatz zu mir mit voller Absicht«, stellte Keschreck fest. »Ein furchtbarer Frevel, für den du dich ebenfalls zu verantworten hast.«
    »Es kann nicht sein«, stammelte Arachnuck. »Du kannst nicht Kelleneck sein, niemals.«
    »Ich bin es nicht mehr, da hast du Recht, aber ich war es einst. Nachdem du mich persönlich zum Todesschiff brachtest, das mich zu den Finsteren Inseln segeln sollte, hatte ich mit dem Leben abgeschlossen. Aber es gelang mir, den Kapitän zu bestechen. Er setzte mich an einer unbelebten Region von Chaarck-Welt ab. Ich kehrte zurück und fand Unterschlupf bei meinen Freunden der Ingenieurskaste, von denen ich aufgrund meiner hervorragenden architektonischen Leistungen schon immer viele hatte. Und deswegen war es mir auch möglich, mich in der Ingenieurskaste ganz nach oben zu dienen und Erster Ingenieur zu werden.«
    »Aber du siehst nicht wie Kelleneck aus.«
    »Mit meiner dritten heiligen Verwandlung ging eine starke Veränderung meines Aussehens einher. Das ist zwar extrem selten, wie du weißt, Arachnuck, aber es kommt vor. Vor allem bei Chaarck, die aus der Art schlagen. So einer bin ich, wie meine Fähigkeiten in der Kunst der Ingenieure beweisen, die ich eigentlich gar nicht haben dürfte. Ich musste also mein Aussehen gar nicht künstlich verändern lassen, wie ich es ursprünglich vorhatte. Denn eine Veränderung war unbedingt nötig, da ich mir sicher war, Erster Ingenieur zu werden und damit des Öfteren in Kontakt mit dir zu treten. Aus Kelleneck wurde Keschreck. Als Erster Ingenieur und ehemaliger Erster Priester war es mir dann möglich, dich bis ins kleinste Detail auszuspionieren, Arachnuck. Durch das Belüf-’ tungssystem kam ich oft so nahe an dich heran, dass du mich mit Kieferzangen hättest greifen können. Ich betete immer zu Charadanuck, dass ich mein Material gegen dich irgendwann einmal verwenden könne. Er erhörte mich und schickte mir die Fremden von den Sternen. Das ist nun dein Untergang, Arachnuck.«
    »Es geht nicht«, ächzte dieser in einem letzten, verzweifelten Aufbäumen. »Die Genetische Mutter braucht mich.«
    »Hast du es immer noch nicht verstanden, Arachnuck?«, höhnte Keschreck. »Ich kann niemals wieder Genetischer Vater werden, das ist wahr. Aber als von der Genetischen Mutter unschuldig befundener und eigentlich rechtmäßiger Genetischer Vater kann ich das Amt so lange übernehmen, bis ein neuer Genetischer Vater gefunden ist. Ich habe es bereits getan. Deine Zeit ist abgelaufen, Arachnuck. Endgültig.«
    Zwei Stunden

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