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Sternenfaust - 010 - Im Reich der Kridan

Sternenfaust - 010 - Im Reich der Kridan

Titel: Sternenfaust - 010 - Im Reich der Kridan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Sharaan-Anzügen war eine Qual. Anders als in den Kampfananzügen der Marines gab es keinerlei Servoverstärkung – und angesichts der gewaltigen und vermutlich mit Muskulatur nur so bepackten Arme und Beine der Sharaan hatten die eigentlichen Besitzer solche Hilfsmittel auch gar nicht nötig.
    Von der STERNENFAUST ließen sich Frost und ihr Team möglichst detailgetreue Oberflächenaufnahmen überspielen, die ihnen zusammen mit den aus der internen Kommunikation der Sicherheitsorgane gewonnenen Informationen ein verhältnismäßig genaues Bild davon vermittelten, was sich in ihrer unmittelbaren Umgebung abspielte.
    Sie konnten auch die Positionen der beiden flüchtenden Ketzer ausmachen.
    So, wie es aussah, liefen sie direkt in ihr Verderben.
    Frost und ihr Team erreichten eine Straßensperre mit einem provisorischen Kontrollpunkt. Mit leichten Handgrasern bewaffnete Tugendwächter patrouillierten dort herum, aber auch einer der schwer gepanzerten Elite-Tanjaj. Sein Anzug ähnelte auf verblüffender Weise den Anzügen der Marines, die in den Diensten des Star Corps kämpften. Nur einige Details wiesen auf die unterschiedliche Physiognomie der Kridan hin. Etwa die nach hinten geknickten, im Verhältnis zum Restkörper etwas kürzeren Vogelbeine oder die Form des Helms, die an der Vorderseite eine ähnliche Ausbuchtung aufwies, wie dies bei den Sharaan-Helmen der Fall war.
    Der Gepanzerte war mit einem schweren Grasergewehr ausgerüstet, über dessen Feuerkraft einstweilen nur spekuliert werden konnte. Die Energiewerte, die Matt Kaharti mit Hilfe seines Ortungsscanners auffing und über den internen Funk des Bodenteams sofort weiterleitete, waren jedoch Warnung genug.
    Diese Gestalt glich einer wahren Kampfmaschine.
    Einer der Tugendwächter wandte sich an Frost und ihre Begleiter.
    »Hinweg mit dem notwendigen Übel !«, rief er. »Verschwindet, ihr Misanjij!«
    »Sprechen Sie zu ihnen, William!«, wandte sich Frost über den internen Kanal an den Christophorer-Mönch.
    »Wenn Sie meinen!«
    »Irgendwie hatten Sie bis jetzt immer einen beruhigenden Einfluss auf unsere Gesprächspartner.«
    Von diesem Dialog hatte der Tugendwächter nichts mitbekommen können.
    Über den Außenlautsprecher seines Sharaan-Anzugs wandte sich Bruder William nun in bestem Kridan-Idiom an den Tugendwächter.
    »Der Weg unserer Geschäfte führt uns hierher.«
    »Eure Geschäfte könnt ihr später tätigen. Außerdem ist es nicht üblich, Geschäfte während der Nachtzeit abzuschließen. Nun schert euch weg, bis wir die Feinde des Imperiums gestellt haben, die sich hier herumtreiben!«
    »Wir haben davon gehört«, erwiderte Bruder William. »Und daher machen wir uns Sorgen um einige Angehörige unseres Volkes, die sich in diesem Gebiet aufhalten.«
    »Dazu besteht kein Anlass. Wir haben alles im Griff.«
    Black meldete inzwischen an alle, dass die beiden flüchtigen Ketzer jeden Moment die Straße entlang kommen würden.
    »Mkemua! Kaharti! Machen Sie sich bereit zum Feuern!«, befahl Frost indessen über den internen Kanal.
    Ihr war sehr wohl bewusst, wie riskant diese Aktion war. Aber angesichts der Unprofessionalität, mit der die Sicherheitsorgane auf Garinjan vorgingen, glaubte sie, die Gefahr für ihr Team und sich selbst abschätzen zu können.
    Die Tugendwächter und der Gepanzerte schienen dieselben Informationen wie Lieutenant Black auf ihren Ortungsgeräten zu empfangen.
    Ein Ruck ging durch den Gepanzerten.
    Er hob den Graser.
    Zwei Kridan tauchten aus der Seitenstraße auf.
    Ein sonores Brummen ertönte und ein Gleiter kam hinter einer der Häuserfronten hervor. Scheinwerfer schwenkten hin und her und erfassten die beiden Kridan-Ketzer.
    Über Lautsprecher wurden sie aufgefordert, sich zu ergeben.
    Die Ketzer wussten, dass sie im Fall der Gefangennahme keinerlei Überlebenschancen besaßen. Allenfalls würde man aus ihnen das Wissen um den Aufenthaltsort des Predigers oder sonstige, die Ketzerbewegung betreffende Informationen herauszuquetschen versuchen.
    Sie rissen ihre Graser hervor und feuerten sofort.
    Ein Graserstrahl tötete einen Tugendwächter. Ein weiterer prallte ohne größeren Schaden anzurichten am Anzug des Gepanzerten ab.
    »Feuer!«, befahl Frost.
     
    *
     
    Vrida Mkemua hob den linken Arm ihres Sharaan-Anzugs und feuerte mit dreihundertfacher Schallgeschwindigkeit mehrere Dutzend Gaussprojektile ab. Die stufenlos regelbare Geschwindigkeit, mit der die Geschosse die Waffe verließen, hatte sie auf den

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