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Sternenfaust - 010 - Im Reich der Kridan

Sternenfaust - 010 - Im Reich der Kridan

Titel: Sternenfaust - 010 - Im Reich der Kridan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Tong. »Möglicherweise können die beiden Kridan den Kontakt zu diesem Prediger und seiner Bewegung für uns herstellen.«
    »In Ordnung«, bestätigte Stein.
     
    *
     
    Dana beobachtete eine Horde von geflügelten Lemuren, die sich laut kreischend um das Recht stritten, einen Müllhaufen ausbeuten zu dürfen. Die Tiere beachteten die herannahenden Gestalten in ihren Sharaan-Anzügen zunächst überhaupt nicht.
    Lieutenant Black hob ihr Ortungsgerät etwas an. »Die Position, die Lieutenant Commander Tong uns übermittelt hat, liegt in einem Umkreis von etwa zwei Kilometern«, erklärte sie. »Leider konnte Lieutenant Stein keinerlei Pläne von Sarashtor aus dem planetaren Datennetz fischen.«
    »Dieser Ort ist den offiziellen Stellen wohl nicht wichtig genug, als dass man ihn kartografieren müsste«, meinte Bruder William und traf damit wohl den Nagel auf den Kopf. Alle Energien wurden auf Garinjan – und vermutlich auf allen anderen Welten des Heiligen Imperiums der Kridan ebenfalls – in die Fortsetzung des Krieges gesteckt. Welches Leben die Massen der Gläubigen führten, interessierte dabei augenscheinlich niemanden.
    Aber es war gut möglich, dass sich diese extreme Form der Ignoranz bei der Verfolgung von den beiden zu Staatsfeinden hochstilisierten Anhängern der Ketzer-Bewegung noch rächen würde.
    »Zeigen Sie uns den Weg, Lieutenant«, wandte sich Dana an Black.
    Die Kommandantin der STERNENFAUST hatte immer noch Mühe damit, sich an den ziemlich eingeschränkten Gesichtskreis zu gewöhnen, der sich dem Benutzer eines Sharaan-Anzugs bot. Auf die Dauer fühlte man sich in dieser unförmigen zweiten Haut regelrecht eingesperrt.
    Dies ist kein Einsatz für Leute, die unter Klaustrophobie leiden! , überlegte Frost, während sie gemeinsam mit den anderen die schmale Gasse entlangging – misstrauisch beäugt von den geflügelten Lemuren, die auf Garinjan eine sehr eigenartige Symbiose mit den Kridan eingegangen zu sein schienen.
    Gleiter zogen im Tiefflug über die keiner Planung folgenden Straßenzüge hinweg, die letztlich nur Lücken zwischen den einzelnen Gebäudefronten bildeten.
    In der Nacht zeigte sich kaum ein Kridan allein im Freien – es gab nur hin und wieder lange, geschlossen marschierenden Kolonnen, die in Richtung der Produktionsanlagen gingen, um ihre Schicht zu beginnen. Sie murmelten Gebete vor sich hin, lobten den Raisa und dessen göttliche Weisheit und drohten den Feinden des Glaubens die schlimmsten Qualen und die schrecklichsten Strafen an.
    Einzelne Kridan kamen aus ihren Behausungen, schlossen sich diesen Kolonnen an und fielen dann in diesen gespenstischen Singsang ein.
    Während sie durch Sarashtor unterwegs waren, hatten Dana Frost und ihr Team bereits zwei Mal gesehen, wie eine derartige Kolonne von den so genannten Tugendwächtern angehalten wurde. Dann hatten sie sehr umständlich und offensichtlich nicht besonders routiniert damit begonnen, jeden einzelnen Kridan einer Identitätskontrolle zu unterziehen. Willkürlich wurden einzelne Kridan aus der Gruppe herausgezerrt und abgeführt. Nach welchen Kriterien dies geschah, war für Frost und ihre Begleiter nicht nachvollziehbar.
    Offenbar herrschte unter den Sicherheitskräften des Planeten Garinjan so etwas wie blanke Panik. Sie waren es nicht wirklich gewöhnt, auf Widerstand in größerem Ausmaß zu treffen. Warum auch? War es nicht für jeden Kridan eine Ehre und ein aus der eigenen Spiritualität geborenes Bedürfnis, an dem großen Heiligen Krieg auf die eine oder andere Weise teil zu haben? Ob nun als Raumsoldat und Tanjaj, der sein Leben im Dienst des Glaubens und der Sache des einzig wahren Gottes aufs Spiel setzte, als einfacher Techniker in einem der Industriekomplexe, die Planeten wie Garinjan beherrschten oder als legefreudige Ei-Mutter, die dafür sorgte, dass der Nachschub an Soldaten für Gottes auserwähltes Volk niemals versiegen würde.
    Ein ähnlicher Geist musste die alten Ägypter beseelt haben, als sie ihre Pyramiden bauten und dafür bereitwillig ihre Arbeitskraft opferten! , überlegte Dana. Kein noch so ausgeklügeltes System der Sklaverei hatte sie dazu getrieben, sondern eine Macht, die viel stärker war, als jede gewaltsame Kontrolle. Die Macht innerer Überzeugungen und Werte.
    Und genau das drohte durch den geheimnisvollen Prediger ins Wanken zu geraten.
    Bei den nur als dilettantisch zu bezeichnenden Kontrollen wurden die fünf Besatzungsmitglieder der STERNENFAUST in ihren Sharaan-Anzügen

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