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Sternenfaust - 016 - Die Macht der Shisheni

Sternenfaust - 016 - Die Macht der Shisheni

Titel: Sternenfaust - 016 - Die Macht der Shisheni Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
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Shisheni sind ein faszinierendes Volk, das meiner Meinung nach eine Quelle endloser Diskussionen sein kann.«
    »Da haben Sie Recht«, stimmte David Stein zu. »Aber wir waren gerade bei dem Thema, mit welcher Selbstverständlichkeit sie alle bereit waren, sich ohne zu zögern für ihr Volk zu opfern. Und damit letztendlich auch uns zu retten. Zuerst dachte ich, das wäre eine Form von Kadavergehorsam ähnlich wie bei den irdischen Samurai, die Selbstmord begehen mussten, wenn ihr Vorgesetzter es befahl. Aber das war es gar nicht.«
    »Nein, David«, stimmte Frost ihm zu. »Sie taten es aus einem tiefen inneren Bedürfnis heraus. Ihr Volk und dessen Wohlergehen hat bei den Shisheni offenbar einen sehr großen Stellenwert. Bei allem Individualismus, den jeder Einzelne von ihnen besitzt, steht das Wohl des ganzen Volkes trotzdem über allem.«
    »Von dieser Einstellung können sich einige unserer Politiker noch eine dicke Scheibe abschneiden«, war Tong überzeugt und korrigierte sich dann: »Einige? Ach was: ein Dutzend!«
    Dana nickte. »Wo Sie Recht haben, haben Sie Recht. In jedem Fall war das, was sie getan haben, bewundernswert. Ich bin mir nicht sicher, ob ich an ihrer Stelle zu so einem Opfer bereit gewesen wäre.«
    »Ganz sicher sogar«, war Bruder William überzeugt und lächelte. »Sie wären als Erste aufgesprungen, um sich freiwillig zu melden.«
    »Der Meinung bin ich auch«, unterstützte David Stein die Ansicht des Christophorers. »Zu unserem Glück wäre Ihre Meldung aber ohnehin nicht angenommen worden, sodass Sie uns noch eine Weile erhalten bleiben.«
    Dana musste grinsen und drohte ihm scherzhaft mit dem Finger. »Ob das wirklich ein Glück für Sie ist, wird sich noch herausstellen«, prophezeite sie. »Jedenfalls hoffe ich, dass das Oberkommando uns tatsächlich noch einmal zu den Shisheni schickt. Ich würde gern noch etwas mehr über sie, ihre Kultur und ihre Philosophie erfahren. Irgendwie sind sie mir richtig ans Herz gewachsen.«
    »Ja, mir auch«, stimmte Bruder William zu.
    Stein grinste. »Ich wäre zu gern dabei, wenn das Oberkommando der J’ebeem Sishu’as Nachricht erhält.«
    Dana lachte. »Ja, deren Gesichter sind in dem Moment bestimmt überaus sehenswert.«
    »Wie lautet denn die Nachricht?«, fragte Tong.
    »Die Herrscherin hat den J’ebeem einen Ausschnitt der Aufzeichnung über die Vernichtung ihrer Flotte zukommen lassen. Schlauerweise zeigt dieser Ausschnitt nur, wie alle Schiffe nahezu gleichzeitig explodieren, aber nicht, wie es dazu kam. Die begleitende Nachricht dazu lautet, dass dies ›nur eine kleine Demonstration‹ der Wirkungsweise der shishenischen Offensivwaffe war und sie mit dieser Waffe sämtliche Welten der J’ebeem vollständig zerstören werden, sollte sich jemals wieder ein J’ebeem dem Shush-System auf mehr als zehn Lichtjahre nähern. Ferner ließ sie die J’ebeem wissen, dass sie unter ständiger Überwachung der Shisheni stehen und somit nicht die geringste Chance haben, einen erfolgreichen Überraschungsangriff zu starten.«
    Tong grinste breit. »Schlau«, gab er zu. »Aber ich bezweifele, dass die J’ebeem auf den Bluff hereinfallen.«
    Damit sollte er Recht behalten. Zwar hatte der J’ebeem-Agent, der sich an Bord der STERNENFAUST befand, keine Möglichkeit gehabt, Komos Flotte rechtzeitig zu warnen. Er hatte nicht einmal früh genug erfahren, was vor sich ging. Doch sein Bericht über den wirklichen Hergang der Ereignisse, beruhigte die j’ebeemische Admiralität sehr.
    »Verdammte …«, schrie Lieutenant Jefferson plötzlich, bevor er sich wieder unter Kontrolle hatte.
    Frost fuhr zu ihm herum. Sie hatte beinahe vergessen, dass auch er anwesend war. Ihr Leitender Ingenieur stand inzwischen und starrte weiter auf den Bildschirm. Dort erhaschte sie noch einen kurzen Blick auf das Sitzungsgebäude des Hohen Rates, der Regierung der Solaren Welten.
    Jetzt rückte wieder der Nachrichtensprecher ins Bild. »Der Standpunkt der Genetics scheint unverrückbar«, fasste er offenbar das eben gezeigte zusammen. »Sie fordern völlige wissenschaftliche Freiheit. Besonders mit ihrer Absage an die so genannten Genetiker-Gesetze, die die Veränderung von menschlichem Erbgut einschränken, werden sie nicht auf Verständnis stoßen. Sollten sich die Positionen im Hohen Rat verhärten, steht den Solaren Welten die größte innenpolitische Krise seit der Gründung bevor …«
     
    ENDE

 

    Im Labyrinth der Toten Götter
     
    von Luc Bahl
     
    Druillet,

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