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Sternenfaust - 023 - Überfall der Saraan

Sternenfaust - 023 - Überfall der Saraan

Titel: Sternenfaust - 023 - Überfall der Saraan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Stimme, die sich als Nächstes über den Audiokanal meldete, erkannte der Kommandierende Handelsherr des Hauses Algaror sofort. Da Sharaan sich gegenseitig stets maskiert begegneten und das Zeigen des Gesichts selbst unter Ehepartnern verpönt war, waren sie gezwungen, sich anhand anderer Merkmale zu identifizieren. Die spezifische Modulation der Stimme war eines davon.
    »Hier Kapitän Cemris«, meldete sich der Kommandant der MADRASGAR. »Wir befinden uns im Zielgebiet auf dem Menschenterritorium in der Nähe einer Sonne, die von ihnen Alpha Pictoris genannt wird. Unsere Position entspricht den Koordinaten des ersten Wurmlochs, dass in diesem Sektor entstand und unsere Messungen lassen keinen Zweifel daran, dass sich innerhalb einiger Mittelzeitintervalle erneut ein Tor öffnen wird.«
    »Kann man die zeitliche Perspektive etwas konkreter fassen?«
    »Nein, leider nicht. Wir haben noch ein paar Sonden ausgesetzt, um eine größere Datenbasis zu gewinnen. Aber es gibt noch ein anderes Problem.«
    »Und das wäre?«
    »Soeben hat ein Menschenschiff den Zwischenraum verlassen. Es steuerte ursprünglich auf Alpha Pictoris zu, hat aber jetzt den Kurs geändert. Es könnte sein, dass wir entdeckt wurden.«
    Ein nasaler Laut entstand, als der Kommandierende Handelsherr ausatmete.
    Eine Konfrontation mit den Menschen kam Gator zum gegenwärtigen Zeitpunkt ungelegen. Eigentlich hatte er damit warten wollen, bis seine Position rund um Lor Els Auge und das Pictoris Wunder gesichert war. Andererseits waren die von der MADRASGAR vorgenommenen Messungen von enormer Wichtigkeit und durften nach Möglichkeit nicht gestört werden. »Glauben Sie, dass Sie mit dem Menschenschiff fertig werden können?«, fragte Gator.
    »Ja«, bestätigte Kapitän Cemris. »Es handelt sich um ein Schiff der zweitkleinsten von den Menschen verwendeten Klasse von Kriegsschiffen.«
    Was die Schiffe der Menschen anging, hatte sich das Haus Algaror gut informiert. Auf den Rechnern der Algaror-Schiffe schlummerte umfangreiches Wissen über die Schiffe dieser Spezies von obszönen Gesichtszeigern und ihre Bewaffnung. Gator hatte es auf der J’ebeem-Welt Sortan von einem J’ebeem’schen Datendieb gekauft, der sein Wissen wiederum direkt aus den in lange Jahren zusammengetragenen Speichern in der Befehlszentrale der J’ebeem-Flotte herausgezogen hatte.
    »Dann schalten Sie das Feindschiff aus«, befahl Gator.
     
    *
     
    »Austritt aus dem Bergstrom-Kontinuum«, meldete Lieutenant John Santos.
    Commander Frost hatte gerade die Brücke betreten.
    Tong informierte sie knapp über die Lage. »Wir werden etwas über acht Stunden benötigen, bis wir die Station Alpha Pictoris erreichen und so weit heruntergebremst haben, dass wir dort andocken können«, erklärte der Erste Offizier der STERNENFAUST.
    Frost nickte zufrieden.
    Sie nahm im Sessel der Kommandantin Platz und aktivierte neben sich einen kleinen Bildschirm. Darauf erschien eine schematische Darstellung des Alpha Pictoris Systems. Es handelte sich um einen planetenlosen braunen Zwerg. Abgesehen von der gleichnamigen Raumstation war sein einziger Begleiter eine Wolke aus interstellarem Gas, etwa zehn astronomische Einheiten vom Stern entfernt und von einer Ausdehnung, die im Mittel 0,4 AE betrug. Die Gravitation des braunen Zwergs hatte offenbar nicht ausgereicht, um die Wolke näher in seinen Einflussbereich zu ziehen und ehe sie sich vielleicht doch noch zu einem Gasriesen verdichten konnte, würde Alpha Pictoris wohl völlig ausgebrannt sein.
    »David, rufen Sie von Schlichten auf die Brücke und nehmen Sie außerdem Kontakt mit der Besatzung der Raumstation auf«, befahl Frost.
    »Ja, Captain. Wir erhalten soeben eine Bergstrom-Transmission von der LIBERTY.«
    »Auf den Schirm damit.«
    »Aye, Captain.«
    Auf dem großen Panorama-Schirm, der bis gerade noch den schwach leuchtenden braunen Zwerg Alpha Pictoris gezeigt hatte, erschien jetzt das breite, bärtige Gesicht von Commodore Björn Soldo. Sein Haar und der exakt auf zwei Millimeter rasierte Vollbart waren flachsblond, was einen starken Kontrast zu den dunkelblauen Augen bildete.
    »Willkommen im Operationsgebiet, Commander Frost«, sagte Commodore Soldo für Danas Geschmack etwas zu gönnerhaft. »Wir befinden uns mit der LIBERTY und ungefähr der Hälfte unserer Flottille gegenwärtig im Pictoris Major System und versuchen, den dortigen Siedlern so etwas wie ein Gefühl der Sicherheit zu geben. Die restlichen Schiffe sind auf Patrouille

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