Sternenfaust - 023 - Überfall der Saraan
– abgesehen vom Leichten Kreuzer DRAGON, den ich in diplomatischer Mission in das Territorium der Starr geschickt habe.«
»Entziehen sich die Starr etwa ihren Bündnispflichten?«, fragte Dana.
Soldo hob die Schultern. »Sie scheinen die gegenwärtige Lage so zu interpretieren, dass unsere Abmachungen nicht greifen. Wir werden sehen, was dahinter steckt, aber mir schwant da nichts Gutes. Fliegen Sie wie geplant die Station Alpha Pictoris an und setzen Sie von Schlichten dort ab. Anschließend melden Sie sich bitte, damit ich Ihnen ein Operationsgebiet zur Durchführung von Patrouillenflügen zuweisen kann.«
»Aye, aye, Sir.«
»Ich will ganz offen sein, Commander. Die Sharaan-Flotte bei Lor Els Auge ist uns sowohl zahlenmäßig als auch was die Kampfkraft betrifft haushoch überlegen. Ohne Unterstützung hätten wir im Ernstfall keine Chance, dieses Gebiet zu halten. Das Einzige, was uns im Moment bleibt, ist, Präsenz zu zeigen und die Gegenseite so gut es geht von einem Schritt auf unser Gebiet abzuhalten. An Kontakt scheinen sie nicht interessiert zu sein. Sämtliche Versuche, mit den neuen Herren von Lor Els Auge eine Kommunikation herzustellen, wurden bisher einfach ignoriert.«
»Das lässt nichts Gutes erwarten, Sir.«
»Sie sagen es, Commander!«
»Gestatten Sie eine Frage, Sir?«
Commodore Björn Soldo nickte.
»Sprechen Sie!«, forderte er Frost auf.
»Haben Sie von der Alpha Pictoris Station einen Bericht darüber angefordert, ob und wann es möglicherweise zu einem erneuten Auftreten eines Wurmlochs in diesem Sektor kommen könnte?«
»Ja. Die Messwerte sind nicht eindeutig. Die Wahrscheinlichkeit für ein Auftreten des Wurmlochs innerhalb des nächsten Erdjahrs wird mit unter zehn Prozent angegeben. Warum fragen Sie?«
»Weil Professor von Schlichten vermutet, dass die bisher von der Station übermittelten Messergebnisse manipuliert wurden«, erklärte Dana.
Auf Soldos Stirn erschienen tiefe Furchen. »Warum sollten die Wissenschaftler, die dort beschäftigt sind, so etwas tun?«
»Sie könnten von interessierter Seite gekauft worden sein. Falls jemand das Wurmloch unter seine Kontrolle bringen möchte, ist es natürlich von Vorteil, die Nachricht von dem erneuten Entstehen des Wurmlochs zu verzögern.«
»Fordern Sie von der Station die aktuellen Vergleichsdaten und führen Sie selbst Messungen durch«, ordnete Soldo an. »Ich nehme an, dass die Abbremsphase beim Anflug auf Alpha Pictoris Ihnen dafür Zeit genug lässt – und mit Professor von Schlichten haben Sie ja auch jemanden an Bord, der die Ergebnisse zu interpretieren weiß.«
»Ja, Sir. Von ihm stammt übrigens der Verdacht in Bezug die Daten der Forschungsstation.«
»Halten Sie die Augen offen und erstatten Sie mir sofort Bericht, sollte sich dieser Verdacht auch nur ansatzweise bestätigen.«
»Eine letzte Frage, Commodore«, bat Frost. »Wurden Schiffe der Genetiker-Föderation geortet?«
Björn Soldos Gesicht veränderte sich. Seine sehr hellen und sich optisch kam abhebenden Augenbrauen zogen sich zusammen, sodass dazwischen eine tiefe Furche entstand.
»Die ATLANTIS hat so etwas gemeldet. Es handelte sich lediglich um ein umgebautes Raumboot mit Überlichtantrieb. Die Crew der ATLANTIS hat angenommen, dass es eine Art symbolischer Beistand der Genetics darstellen sollte und es aus den Augen verloren. Aber wenn man das im Zusammenhang mit Ihren Äußerungen sieht, kommen einem da ganz andere Gedanken …«
*
Der Kontakt zur LIBERTY unter Commodore Soldo wurde beendet. Wenig später erschien von Schlichten auf der Brücke.
Er lächelte dünn. »Ich stehe ganz zu Ihrer Verfügung, Captain!«
»Wir werden gleich Kontakt mit der Station Alpha Pictoris bekommen. Sie werden Gelegenheit haben, Ihren Studienkollegen zu grüßen.«
»Ich kann es kaum abwarten.«
»Übrigens hat die ATLANTIS ein Raumboot der Genetics geortet«, informierte Frost den Wissenschaftler.
»Dann bestätigt sich meine Vermutung!«
»Ganz so schnell würde ich das nicht sagen«, schränkte sie ein. »Aber ich muss gestehen, dass ich Ihren Verdacht inzwischen sehr ernst nehme.«
»Kontakt zur Station Alpha Pictoris ist hergestellt«, meldete Lieutenant Stein in diesem Moment.
»Warum hat das eigentlich so lange gedauert?«, erkundigte sich Dana etwas irritiert.
»Wir erhielten zunächst keine Antwort«, erklärte Stein.
»Schalten Sie den Kanal frei.«
»Jawohl, Captain.«
Auf dem Hauptschirm war im nächsten Moment das
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