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Sternenfaust - 025 - Im Palast des verlorenen Wissens

Sternenfaust - 025 - Im Palast des verlorenen Wissens

Titel: Sternenfaust - 025 - Im Palast des verlorenen Wissens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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ihnen einen freien Zugang hierher gewährt, und es machte nicht den Eindruck, als würde dieser Raum irgendeinem bestimmten Zweck zugeordnet sein.
    Angehörige des Adels flanierten hier vereinzelt in Begleitung ihrer Damen.
    Wie Stein und Jefferson inzwischen durch einige von ihren Translatoren aufgefangene Gesprächsbrocken wussten, war diese Säulenhalle wohl auch ein Treffpunkt für Lobbyisten, die hier versuchten, sowohl Angehörige des niederen Lokaladels von Assano, als auch Mitglieder des Hauses Rasan dafür zu gewinnen, sich beim Fürstgouverneur für ihre Interessen einzusetzen.
    »Die Daten sind gesichert und aus dem angesteuerten Kristallspeicher herauskopiert«, erklärte Stein schließlich. Er war sichtlich erleichtert. »Langsam bekomme ich Übung darin.«
    »Ich hoffe, es war die Mühe wert und wir haben nicht wieder nur so einen verstümmelten Zeichensalat«, kommentierte Jefferson.
    Eine Gruppe von J’ebeem ging an ihnen vorbei. Es waren junge Frauen und Männer. Der militärisch geprägten Kleidung der Männer nach zu urteilen handelte es sich um Angehörige des Adels. Doch niemand unter ihnen hatte mehr als nur einen mehr oder minder verwunderten Blick für die Fremden übrig, die als solche auch nur auf Grund ihres Verhaltens erkennbar waren.
    »Ich glaube, da haben wir tatsächlich einen Fang gemacht!«, meinte Stein, nachdem das Lachen der jungen Frauen in dem dichten Säulenwald verklungen war.
    »So?«
    »Sehen Sie sich das an!«
    Stein hielt dem Leitenden Ingenieur der STERNENFAUST das Display seines Handheldrechners hin und erinnerte sich im nächsten Moment, dass der Genetic dessen Anzeige auf Grund des besonderen Spektralbereichs, in dem seine Augen funktionierten, gar nicht erkennen konnte.
    »Tut mir Leid«, sagte Stein schnell.
    »Das braucht es nicht. Sagen sie mir einfach, was auf dem Display zu sehen ist.«
    »Eine verstümmelte und sehr fragmentarische Videosequenz. Und wenn mich nicht alles täuscht zeigt sie eine Explosion am Himmel von Assano – ganz in der Nähe jenes Mondes, dessen Name auf Alt-J’ebeem Göttertod lautet!«
     
    *
     
    Das Büro lag im obersten Geschoss eines der mehrere hundert Meter emporragenden Türme von Kar’assano. Man hatte einen fantastischen Panoramablick über die schroffe, vulkanisch geprägte Landschaft, von der die Residenz des Hauses Rasan umgeben war.
    Für die Dauer seines Aufenthaltes war dieses Büro mit ein paar angrenzenden Räumen dem Chef des Temuran zur Verfügung gestellt worden. Drelur Laktraan hatte in einem der an die humanoide J’ebeem-Physiognomie perfekt angepassten Schalsitze Platz genommen und blickte auf einen großformatigen Bildschirm, der fast eine gesamte Wand einnahm.
    Zwei der menschlichen Fremden waren darauf zu sehen. Sie machten sich mit Hilfe ihrer Handcomputer an einer Säule zu schaffen und redeten miteinander.
    »Es handelt sich um Stein und Jefferson – beides Besatzungsmitglieder der STERNENFAUST«, erläuterte Greeg Hisam, ein hausloser Offizier des Temuran und in dieser Eigenschaft einer, der wenigen Personen, denen Laktraan zumindest in gewissen Grenzen vertraute.
    Die Akustik der Säulenhallen, in der sich die beiden befanden, erschwerte es, ihre Gespräche aufzuzeichnen. Aber der Translator hatte genügend Sprachmaterial bekommen, um zu erfassen, worüber die beiden Menschen sprachen.
    »Leider war es nicht möglich, sie wirklich lückenlos zu überwachen«, sagte Greeg Hisam, und zuckte dabei bedauernd mit den Schultern. »Aber nach allem, was wir herausfinden konnten, scheint ihr Interesse eher – wie soll ich mich da ausdrücken? – wissenschaftlicher Natur zu sein.«
    »Wie soll ich das verstehen?«, hakte Drelur Laktraan nach.
    »Ihren Gesprächen ist zu entnehmen, dass sie auf mehr oder minder verstümmelte Speicherinhalte aus der Stummen Zeit gestoßen sind, die sich im Inneren der Gemäuer von Kar’assano oder auch in antiken Kunstgegenständen befinden. Angeblich soll das besondere Gestein, aus dem Kar’assano errichtet wurde, diese Datenreste seinerzeit vor der großen Katastrophe bewahrt haben.«
    »Wir haben nie derartige Überreste aus dieser Periode gefunden!«, erwiderte Drelur Laktraan ärgerlich.
    »Weil wir vielleicht nicht im richtigen Bereich des Spektrums gesucht haben. Die Energiesignaturen, die von den Menschen angepeilt werden, sind sehr schwach und wurden nie beachtet …«
    Drelur Laktraan erhob sich, trat etwas näher an den Bildschirm heran und wandte den beiden

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