Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 028 - Die Geister von Arkison

Sternenfaust - 028 - Die Geister von Arkison

Titel: Sternenfaust - 028 - Die Geister von Arkison Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
Vom Netzwerk:
Wahrscheinlich war der Gang ursprünglich als Erweiterung der Siedlung begonnen worden, bis irgendjemand auf den Gedanken gekommen war zu versuchen, sich bis an die Oberfläche durchzugraben. Und je weiter es nach unten ging, desto mehr veränderte sich die Luft. Sie war zwar immer noch gut atembar, hatte aber einige Zusätze an Gasen, wie die Displays im Helminnern der Kampfanzüge der Marines anzeigten. Hier unten zu leben war in jedem Fall gewöhnungsbedürftig. Immerhin musste es ein ausgeklügeltes und gut funktionierendes Belüftungssystem geben, das die Frischluftzufuhr gewährleistete.
    »Da vorn ist Licht!«, meldete Pablo DiMarco, der mit an der Spitze ging.
    Die Marines hielten ihre Waffen im Anschlag und näherten sich der Lichtquelle noch vorsichtiger als sie sich bisher bewegt hatten. Zwar waren sie in ihren schweren Panzeranzügen fast unverwundbar, aber der Gang war schmal und bot keine Ausweichmöglichkeit. Doch ihre Vorsicht erwies sich als überflüssig.
    Sie erreichten das Ende des Gangs, der in eine weite Halle mündete. Die Decke dieser Halle war mit kleinen Lampen übersät, die Licht spendeten, und auf dem Boden wuchsen in geometrisch angelegten Beeten moosartige Gewächse von hellgrauer Farbe. Ein breiter Weg führte hindurch zu dem Eingang zu einer neuen Höhle.
    Und dort erwarteten sie die bleichen, geisterhaft wirkenden Gestalten der »grauen Arkisonen«. Sie blockierten den Zugang und hielten in den Händen alle möglichen Gegenstände, die sich als Waffen verwenden ließen. Sie blickten die Marines in ihren schweren Panzeranzügen mit großen Augen beinahe ehrfürchtig an, zeigten aber keine Furcht.
    Roy Takashi schaltete seinen Translator ein und hoffte, dass sich im Laufe der vergangenen tausend Jahre die Sprache der Arkisonen und die der Verbannten nicht so weit voneinander weg entwickelt hatten, dass der Translator die Worte der grauen Arkisonen erst mühsam als neue Sprache registrieren musste.
    »Hallo!«, rief er den Leuten zu. »Wir sind gekommen, um Ihnen zu helfen!«
    »So sehen wir auch aus!«, spottete Lester Ramirez auf der Gruppenfrequenz. »Dick gepanzert mit geschlossenen Helmen, sodass wir für die da drüben nicht mal Gesichter haben. Ich an deren Stelle würde uns eher für Ausgeburten der Hölle halten. Oder was immer die als Äquivalent dafür haben.«
    Doch die grauen Arkisonen sahen das offensichtlich ganz anders. Sie begannen zu jubeln und rannten freudestrahlend auf die Marines zu, wobei sie etwas riefen, das der Translator mit »Die gesichtslosen Riesen! Unsere Retter!« übersetzte.
    »Nicht schießen!«, wies Takashi seine Leute an.
    Kurz bevor sie sie erreichten, blieben die grauen Arkisonen stehen und verbeugten sich tief vor den Marines. Einer trat vor.
    »Ihr seid gekommen, wie es das Orakel prophezeit hat! Willkommen! Ich bin Lamok Tay, ein Beschaffer. Und im Moment ein Verteidiger. Sagt uns, was wir tun sollen! Ihr habt doch bestimmt Erfahrung mit … Kampf.«
    »Die haben wir allerdings«, antwortete Takashi und ließ sich nicht anmerken, wie verblüfft er war. »Aber wir sind hier, weil wir zwei unserer Leute suchen, die Sie hierher gebracht haben. Außerdem wollen wir Sie warnen, dass man Ihre Vernichtung plant.«
    Lamok nickte. »Das wissen wir. Das Orakel hat uns schon gewarnt. Und Ihren Leuten geht es gut. Sie haben zugestimmt, einige Zeit bei uns zu bleiben und Samen zu spenden, den wir dringend brauchen. Doch sagen Sie uns, wie wir uns gegen den bevorstehenden Angriff wehren können. Wir sind zu allem entschlossen, um unsere Existenz und unser Recht zu leben zu verteidigen.«
    Takashi schüttelte den Kopf. »Sie haben keine Möglichkeiten, sich gegen den Plan Ihrer Vernichtung zu wehren. Man wollte Giftgas in Ihre Stadt einleiten, das Sie alle getötet hätte. Dagegen sind Ihre … Waffen machtlos.«
    Aufgeregtes Murmeln entstand, erstarb aber wieder, als Takashi beruhigend fortfuhr: »Wir haben die Giftfässer gefunden und unschädlich gemacht. Von denen droht Ihnen keine Gefahr mehr. Aber die Sache ist noch nicht vorbei. Ich schlage vor, Sie führen uns erst einmal zu unseren Leuten, damit wir uns überzeugen können, dass es ihnen gut geht. Anschließend sollte jemand von Ihrer Verwaltung darüber in Kenntnis gesetzt werden, dass Ihre Existenz an der Oberfläche kein Geheimnis mehr ist.«
    Lamok nickte. »Wir glaubten, dass sie von uns nichts wissen. Aber das Orakel sagte, es gibt Arkisonen, die von uns wissen. Ich gebe zu, dass wir diesen

Weitere Kostenlose Bücher