Sternenfaust - 028 - Die Geister von Arkison
gesprochen wird, über eine Gegensprechanlage mit«, erklärte er, und Dana begann zu ahnen, woher Paan seine Informationen hatte, über deren Quelle er nicht sprechen wollte.
»Lorona!«, rief Kritapa lauter und ging, als sie immer noch keine Reaktion erhielt, zu einer hinter einem Vorhang verborgenen Tür und öffnete sie.
Der kleine Raum dahinter war leer. Aber ein immer noch leicht schwingender Stuhl verriet, dass hier noch vor wenigen Augenblicken jemand gesessen hatte.
»Nun, Hauptverwalterin«, sagte Paan mit deutlichem Sarkasmus in der Stimme. »Brauchen Sie noch mehr Beweise? Dann fragen Sie die übrigen Mitglieder der Geheimen Sicherheit . Sie haben die Macht dazu, sie zu zwingen die Wahrheit zu sagen.«
Kritapa ging wie betäubt zu ihrem Schreibtisch und ließ sich auf ihren Stuhl fallen. »O Götter! Wie konnte so etwas passieren? Wieso weiß ich nichts davon? Wieso …?« Sie schüttelte fassungslos den Kopf.
Dana betätigte ihr Armbandfunkgerät. »Olafsson, wo sind Sie gerade?«
»Direkt vor dem Eingang in die unterirdische Stadt, Ma’am«, kam sofort die Antwort. »Gruppe eins hat Verteidigungsposition bezogen, Gruppe 2 ist auf der Suche nach Singh und Bashir, und Gruppe 3 sucht nach den Giftfässern.«
»Sie werden wahrscheinlich gleich Gesellschaft bekommen. Lorona Taka weiß, dass ihre Machenschaften entlarvt sind. Wie es aussieht, will sie jetzt alles auf eine Karte setzen.«
»Verstanden, Ma’am! Wir passen auf.«
Kritapa Skey schüttelte immer noch den Kopf, fasste sich aber wieder. »Paan, ich ernenne Sie zum Chef der Geheimen Sicherheit . Ich lasse sofort die erforderlichen Dokumente ausfertigen.« Sie öffnete eine Schublade im Schreibtisch, nahm einen Gegenstand heraus, der wie eine Medaille aussah und reichte ihn ihm. »Bis die Papiere fertig sind, wird das hier Ihnen die notwendige Autorität geben. Ihr Auftrag lautet: Verhindern Sie Loronas Plan. Nehmen Sie sie in Gewahrsam und bringen Sie sie zu mir. Und danach«, sie seufzte tief, »werden wir wohl alle Hände voll zu tun haben, eine Revolte in der Bevölkerung zu verhindern.«
»Das sehe ich auch so«, bestätigte Paan kühl. »Und da Sie, Taka und die übrigen Hauptverwalter der Distrikte durch Ihre Vertuschungen und Täuschungen dafür ursächlich verantwortlich sind, schlage ich vor, Sie lassen sich schon mal ein paar gute Argumente einfallen, um den Leuten zu erklären, wieso Sie die Existenz der Verbannten und die damit zusammenhängenden Wahrheiten vor ihnen geheim gehalten haben.« Er machte auf dem Absatz kehrt und eilte hinaus. »Kommen Sie!«, forderte er Dana und die anderen Menschen auf.
Sie folgten ihm.
*
Corporal Roy Takashi führte sein Team von acht Marines durch den einzigen Zugang in die unterirdische Stadt, der hinter einem dichten Gebüsch nahezu unsichtbar verborgen war. Der Gang war grob behauen und gerade breit genug, dass zwei Menschen nebeneinander gehen konnten. Er führte etwa fünf Kilometer in die Tiefe, ehe er in einer Art Plattform mündete, die ursprünglich wohl dem Lagern von Baugeräten gedient hatte.
Jetzt standen dort 38 große Giftfässer mit je 200 Liter Fassungsvermögen.
»Mann, das reicht ja aus, um eine ganze Großstadt zu vergiften«, stellte Raga Fall fest.
Takashi nickte zustimmend und trat vorsichtig näher an die Fässer heran. An jedem war ein Zündmechanismus montiert, der wahrscheinlich durch Fernzündung ausgelöst wurde. Er betätigte das Armbandfunkgerät. »Wir haben die Giftfässer gefunden«, meldete er Olafsson. »38 Stück, alle mit Sprengsätzen versehen.«
Raga Fall, die unter anderem auch Spezialisten für Sprengungen war, untersuchte die Zünder. »Die kann ich demontieren und deaktivieren«, sagte sie.
Takashi nickte ihr zu, und sie begann mit der Arbeit. »Wie lange brauchen Sie, Fall?«
»Pro Stück nicht länger als fünf Minuten. Aber ein bisschen Hilfe könnte nicht schaden.«
Drei ihrer Kameraden brauchten keine weitere Aufforderung, traten zu ihr.
Raga Fall zog die dicken Handschuhe aus und öffnete ihr Visier, bevor sie sich an die Arbeit machte.
Die drei anderen Marines sahen ihr über die Schulter und machten sich an die nächsten Fässer, nachdem sie ihnen die Demontage demonstriert hatte.
»Sie bleiben hier und entschärfen die Dinger«, ordnete Takashi an. »Der Rest folgt mir. Wie suchen unsere Leute.«
Sie drangen vorsichtig tiefer in den scheinbar endlosen Gang ein, der immer besser ausgebaut war, je tiefer sie kamen.
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