Sternenfaust - 028 - Die Geister von Arkison
fertig, Ma’am, wenn die tatsächlich nur Stöcke als Waffen haben«, sagte Olafsson bestimmt.
»Gut. Dann los! Wir haben keine Zeit mehr zu verlieren.«
*
»Pono!« Lamoks Ruf, als er die Tür zu ihrem Labor aufriss, klang aufgeregt und atemlos, und das verhieß nichts Gutes.
»Was ist passiert?«, fragte sie alarmiert.
»Das Orakel hat gesprochen! Sie kommen! Und sie wollen uns vernichten!«
Obwohl Pono mit so einer Nachricht gerechnet hatte, lief es ihr jetzt kalt den Rücken hinunter. Gleichzeitig regte sich in ihr Wut und Empörung. Wie konnten die Außenweltler es wagen, die Dularonen anzugreifen, die ihnen nichts getan hatten!
»Das Orakel hat aber noch etwas anderes verkündet«, fuhr Lamok fort. »Etwas Seltsames. Es hat gesagt, dass gesichtslose Riesen kommen werden, die uns helfen.«
»Gesichtslose Riesen?«, wiederholte Pono kopfschüttelnd. »Was soll das sein?«
Lamok zuckte mit den Schultern. »Ich weiß es nicht. Der Rat hat beschlossen, dass wir uns zur Wehr setzen. Jeder von uns soll sich bewaffnen und die oberen Zugänge verteidigen.«
»Bewaffnen?«, wiederholte Pono. » Womit denn? Wir haben doch gar keine Waffen!«
Lamok zuckte mit den Schultern. »Mit allem, was dafür geeignet ist.« Er sah sich kurz im Labor um. »Messer, Chemikalien, Scheren … – was auch immer.«
Pono nickte verstört. Allein der Gedanke an eine gewalttätige Auseinandersetzung erschreckte sie zutiefst.
»Hat das Orakel gesagt, auf welche Weise sie uns angreifen werden?«
»Nein. Nur dass uns nur noch wenige Stunden Zeit bleiben.«
»Und was ist mit diesen … gesichtslosen Riesen? «
»Keine Ahnung!«, antwortete Lamok ungeduldig. »Beeil dich, Pono! Wir treffen uns nachher am Ausgang der oberen Ebene. Ich muss noch helfen, dass die Kinder auf der unteren Ebene in Sicherheit gebracht werden.« Er schnaufte wütend. »Sofern es überhaupt Sicherheit geben kann.«
Ohne ein weiteres Wort drehte er sich um und ließ Pono allein. Sie stand einen kurzen Moment reglos und sah auf die geschlossene Tür, durch die er verschwunden war. Schließlich drehte sie sich um und suchte alles zusammen, was in einer Auseinandersetzung der Verteidigung dienten konnte.
*
»Nicht schon wieder!«, entfuhr es Kritapa Skey unwillkürlich, als ihr die Ankunft einer Delegation der Menschen gemeldet wurde.
Aber sie riss sich zusammen und empfing die Ankömmlinge höflich. Sie ließ sich auch ihr Erstaunen darüber nicht anmerken, dass sie von einem Mitglied der Geheimen Sicherheit begleitet wurde, das Skey nur flüchtig kannte.
»Captain Schukowa, Captain Frost, meine Damen und Herren, was kann ich für Sie tun?«
Frost deutete auf Muluk Paan. »Dieser Mann hat Ihnen etwas zu sagen, Hauptverwalterin. Und bevor er damit beginnt, sollten Sie wissen, dass uns jetzt sehr wohl bekannt ist, dass Sie die ganze Zeit über gewusst haben, wohin unsere Leute verschwunden sind. Wir wissen Bescheid über das, was Sie die Schande nennen.«
Kritapa schlug die Hände vors Gesicht und stöhnte unterdrückt.
»Hören Sie«, fuhr Dana in hartem Ton fort, »es ist uns egal, wen oder was Sie als Schande betrachten. Wir wollen nur unsere Leute heil und gesund zurück. Aber wie es aussieht, hat eine gewisse Lorona Taka nicht vor, das zuzulassen. – Mr. Paan, bitte!«
»Hauptverwalterin, Taka hat angeordnet, dass Giftfässer in die verborgene Stadt gebracht werden, anschließend der Eingang versiegelt und die Fässer gesprengt werden sollen. Ich nehme an, Ihnen ist klar, dass das nicht nur die Verbannten töten wird, die uns – Schande oder nicht – niemals Schaden zugefügt haben, sondern auch das Leben und die Gesundheit etlicher an der Oberfläche lebender Arkisonen gefährden wird. Sie sind die einzige, Hauptverwalterin, die Taka noch aufhalten kann.«
Kritapa schüttelte fassungslos den Kopf. »Das kann nicht sein!«, war sie überzeugt. »Lorona würde so etwas niemals tun! Sie …«
»Lorona Taka tut noch ganz andere Dinge«, schnitt Paan ihr das Wort ab. »Ich kann bezeugen, dass sie alle Arkisonen, die sich irgendeines Vergehens schuldig machen, heimlich töten lässt. Leider habe ich außer meinen eigenen Beobachtungen keine weiteren Beweise dafür. Aber was Taka jetzt plant, geht entschieden zu weit.«
Kritapa schüttelte immer noch den Kopf. »Ich weigere mich, das zu glauben! – Lorona, komm und sage etwas dazu!«
Dana sah Paan fragend an.
»Taka sitzt in einem Nebenraum und hört immer alles, was hier
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