Sternenfaust - 028 - Die Geister von Arkison
zurückkehrte.
Schukowa schnaufte verärgert. »In der Kurzfassung: dass alles ganz harmlos ist, sie aber aus reiner Freundlichkeit unsere Leute suchen werden. Man informiert uns, sobald es Ergebnisse gibt.«
Gabor Müller schnaufte ebenfalls. »Mit anderen Worten, sie tun nichts!«
»Darauf läuft es wohl hinaus. Allerdings«, Schukowa schüttelte den Kopf, »kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Arkisonen … nun … vielleicht nicht unbedingt wissen , was mit Parsini, Gibbs und Lima passiert ist, aber doch eine Ahnung haben, die sie uns verheimlichen.«
»Und was tun wir jetzt? Wir können doch nicht einfach ohne unsere Leute nach Hause fliegen!«
Schukowa schüttelte den Kopf. »Das werden wir auch nicht tun. Geben Sie mir eine Verbindung zum Hauptsitz des Konzerns.«
»Ich glaube nicht, dass die viel tun können«, meinte Müller sarkastisch.
»Die nicht. Aber sie haben Beziehungen zum Star Corps, und die können eine ganze Menge tun!«
*
Als Jason Gibbs wieder zu sich kam, hatte er das Gefühl, als wäre er zwischen den sprichwörtlichen Hammer und Amboss geraten. Seine Glieder waren bleischwer und schmerzten. Er stöhnte.
»Na, bist du wieder wach, Jason?«
Die Stimme gehörte eindeutig Boris Parsini. Gibbs setzte sich ruckartig auf und wünschte im selben Moment, er hätte es nicht getan. Schwindel erfasste ihn, und er fiel zurück.
»Boris?«, murmelte er nur und merkte, dass er einen wahnsinnigen Durst hatte. »Was ist passiert? Wo sind wir? Wo ist Cruz?«
»Ich bin hier«, antwortete Cruz Lima. »Und ich habe weder eine Ahnung, wo wir sind, noch was passiert ist. Hier, trink einen Schluck, dann geht es dir gleich besser.«
Er reichte Gibbs einen Becher, der mit einer klaren Flüssigkeit gefüllt war. Gibbs richtete sich erneut auf, nahm den Becher und trank. Tatsächlich fühlte er sich danach augenblicklich besser. Er sah sich um. Er und die beiden anderen befanden sich in einem Raum, der an eine Mannschaftsunterkunft erinnerte. Drei Betten standen an den Wänden, daneben je ein Tisch von der auf Arkison gebräuchlichen Form, wenn er auch etwas ungewöhnlich aussah. Davor je ein arkisonischer Hocker.
Parsini bemerkte Gibbs’ Blick. »Sieht so aus, als wären wir immer noch auf Arkison.«
»Kann schon sein. Aber wieso hat der Raum kein Fenster? Und was ist mit der Tür?«
»Verschlossen«, antwortete Parsini. »Ich habe es schon ausprobiert. Wir sind Gefangene.«
»Aber was wollen die von uns?«, fragte Lima.
»Für diese Antwort werden wir wohl warten müssen, bis einer von denen sich mal hier blicken lässt.«
Als hätten unsichtbare Beobachter das gehört, öffnete sich die Tür. Sechs Männer und eine Frau traten ein. Die Männer hielten Gegenstände in den Händen, die an kleine Armbrüste erinnerten und mit dünnen Bolzen bestückt waren. Sie bauten sich im Halbkreis um die drei Menschen auf. Ihre Haltung ließ keinen Zweifel daran aufkommen, dass sie beim geringsten Anzeichen von Feindseligkeit von ihren Waffen Gebrauch machen würden.
Die Frau lächelte ihnen zu und sagte etwas Unverständliches.
»Hat einer von euch zufällig einen Translator dabei?«, fragte Parsini. Seine Mitgefangenen schüttelten nur stumm die Köpfe.
»Sind das wirklich Arkisonen?«, fragte Gibbs argwöhnisch. »Sie sehen so anders aus.«
Tatsächlich besaßen die Fremden dieselbe Gestalt wie Arkisonen und Menschen, aber ihre Haut war extrem hell und fast vollständig grau mit einem kaum erkennbaren Grünschimmer. Auch ihre irisierenden Augen waren so bleich, dass sie fast farblos wirkten. Lediglich ihr Haar war genauso weiß wie das der Arkisonen. Alles in allem sahen sie eher aus, als wären sie die Geister Verstorbener als lebendige Wesen.
Die Frau trat einen Schritt vor und reichte ihnen eine Rolle, die wie ein Stück Folie aussah. Parsini nahm sie entgegen, rollte sie auf und starrte zuerst verwundert, dann mit zunehmender Verblüffung darauf. Seine Kameraden beugten sich neugierig vor. Auf der Folie waren wie auf einem Comic-Strip verschiedene Szenen aneinander gereiht. Sie zeigte eine Sequenz aus einer medizinischen Abteilung, wie es aussah. Jemand mit einer Spritze in der Hand beugte sich über einen männlichen Patienten. Auf dem nächsten Bild wurde ihm damit etwas aus dem Unterleib entnommen. Das folgende Bild zeigte eindeutig Spermien, die ein Ei befruchteten, gefolgt von dem Bild einer schwangeren Frau und dem eines neugeborenen Babys. Auf dem letzten Bild wurde
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