Sternenfaust - 030 - Die letzte Chance (2 of 2)
Gesicht dabei mit der Kamera Ihres Kommunikators auf.«
»Das ist albern, Sir!«
Von Schlichten seufzte. »Sie haben Recht. Also informieren Sie ihn einfach und anschließend versuchen wir, noch etwas mehr aus dieser kosmischen Flaschenpost – oder wie auch immer man dieses verstümmelte Signal bezeichnen soll – herauszuholen. Allzu viel Zeit dürfte uns ohnehin nicht mehr bleiben.«
»Wieso?«
»Die STERNENFAUST und die NEPTUN werden in Kürze hier auf SCB 567 andocken, um uns an Bord zu nehmen.«
»Wie ich sehe, wissen Sie manchmal einfach mehr als ich«, erwiderte Xandra mit einem etwas spitzen Unterton.
*
»Austritt aus dem Bergstrom-Raum«, verkündete John Santos, der Ruderoffizier der STERNENFAUST. Mit einer Geschwindigkeit von 0,37 LG materialisierte der Leichte Kreuzer im Dienst des Star Corps der Solaren Welten im Normalraum.
Auf dem Panoramaschirm der Brücke war dadurch keinerlei Veränderung zu erkennen.
»Captain, die NEPTUN von Commander Tong ist kurz nach uns aus dem Bergstrom-Raum gekommen«, meldete Ortungsoffizier Lieutenant David Stein.
»Wundern Sie sich nicht, wenn noch weitere Schiffe materialisieren«, sagte Commander Dana Frost.
Die Kommandantin der STERNENFAUST war von ihrem Platz aufgestanden. Ein verstümmelter Notruf war aufgefangen und teilweise durch die Wissenschaftler von Star Corps Base 567 rekonstruiert worden. Vor acht Jahren war dieser Notruf aus der 50.000 Lichtjahre entfernten Raumregion Trans-Alpha abgeschickt worden. Darin war von einem Angriff einer überlegenen Macht die Rede. Viel mehr war bisher nicht entschlüsselt worden.
Commodore Soldo, der Kommandant aller Star-Corps-Einheiten innerhalb des so genannten Pictoris-Sektors, hatte dies jedoch dazu bewogen, unverzüglich weitere Einheiten in unmittelbare Nähe des Wurmlochs zu beordern.
Es ist schon eigenartig! , dachte Dana Frost. Bisher hat man ausschließlich das Augenmerk darauf gelegt, dieses Wurmloch nach außen hin zu verteidigen und dafür zu sorgen, dass es sich nicht irgendeine interessierte Macht einfach unter den Nagel reißt!
Doch jetzt kam eine weitere Dimension dazu.
Plötzlich fürchtet man sich vor dem, was aus diesem Tunnel durch die Raumzeit hervortreten könnte!
Die Befürchtungen des Commodores waren im Übrigen auch nicht von der Hand zu weisen.
Er nahm die mögliche Bedrohung, die aus dem Wurmloch selbst kam, immerhin ernst genug, um eine Ausdünnung der Frontpatrouillen am Grenzgebiet zu den sauroiden Starr in Kauf zu nehmen.
»Wir bekommen ein Signal von der Star Corps Base 567!«, meldete Lieutenant Susan Jamil, die Kommunikationsoffizierin der STERNENFAUST. »Es ist Professor Schmetzer persönlich. Die Nachricht wird im Konferenzmodus mit der NEPTUN empfangen.«
Dana atmete tief durch.
Sie mochte den arroganten, aber genialen Wissenschaftler mit seinen hervorquellenden Glupschaugen nicht. Es war vor allem die blanke Arroganz, die sie abstieß. Seinen Stellvertreter an Bord der SCB 567 kannte Dana noch sehr viel besser. Yasuhiro von Schlichten war während vergangener gemeinsamer Missionen oft über die Grenzen seiner Kompetenz hinausgegangen und hatte sich den Unmut von Frost und ihrem damaligen Ersten Offizier Tong vor allem dadurch zugezogen, dass er sich in Belange der Mannschaft einmischte.
Aber das war Vergangenheit.
Dana hatte jetzt kurz Augenkontakt mit Lieutenant Commander Stephan van Deyk. Eigentlich hatte sie dem Blick ihres neuen Ersten Offiziers ausweichen wollen, aber nun war es zu spät.
Lass nicht zu, dass du dir bei diesem degradierten Captain immer so vorkommst, als wäre er eigens zu deiner Beaufsichtigung auf der STERNENFAUST! , ging es ihr durch den Kopf.
Als auf dem Hauptschirm das Gesicht des Chefwissenschaftlers von Star Corps Base 567 erschien, erlöste Dana das von der Notwendigkeit, irgendetwas zu sagen.
»Wie lange werden Sie brauchen, um mit Ihren Schiffen bei uns anzudocken?«, erkundigte sich Professor Schmetzer grußlos.
»In etwa neun Stunden«, erklärte Dana. »Es wäre schön, wenn Sie und Ihr Team sich dann bereithalten würden.«
»Selbstverständlich, Captain Frost. Im Übrigen wird jeweils die Hälfte unseres Teams auf eines Ihrer beiden Schiffe gehen. Schließlich wollen wir Ihre Kapazität an freien Kabinen ja nicht überstrapazieren und außerdem bedeutet es ein geteiltes Risiko.«
»Sie scheinen mit ernsten Schwierigkeiten auf der Trans-Alpha-Seite des Wurmlochs zu rechnen!«, stellte Dana Frost fest.
Schmetzer
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