Sternenfaust - 036 - Hinter feindlichen Linien
ein Schuss traf und ihnen den Rest gab.
»Jefferson! Wir brauchen die Schirme so schnell wie möglich zurück!«, rief sie den Leitenden Ingenieur an.
»Nichts zu machen, Ma’am. Das Plasma ist alle.«
Plasma war eigentlich die falsche Bezeichnung. Der Plama-Schirm bestand aus unzähligen reflektierenden Teilchen, die die eintreffende Energie zerfaserten, sodass er die Schiffshülle nicht konzentriert traf. Doch dabei wurden sie weggebrannt und mussten ständig erneuert werden.
Offensichtlich ist der Vorrat eines SEK zu klein , schoss es Dana durch den Kopf. Das wird die Entwickler interessieren.
Die STERNENFAUST steckte erneut einen Treffer ein.
»Hüllenbruch!«, meldete Mutawesi. »Gauss 5 ausgefallen.«
Das bedeutete wahrscheinlich, dass der Schütze tot war.
In diesem Moment waren die Berechnungen des Taktikoffiziers beendet, die verbliebenen fünf Frontgeschütze konzentrierten ihre Geschosse auf einen Punkt des gegnerischen Gravitationsschirms und durchschlugen ihn.
Die Crew jubelte ebenso wie die Lieutenants an den Geschützen, als der Dronte-Raumer jede Kampfhandlung einstellte und auf seinen bisherigen Kurs weiterraste. Es befand sich niemand mehr an Bord, der noch lebte, um es lenken zu können. Doch die Freude dauerte nicht lange.
»Captain!«, meldete Ashley Briggs. »Von der Wachflotte nähern sich zwölf weitere Schiffe. In spätestens zwei Stunden sind sie in Schussweite, wenn wir nicht schnellstens verschwinden.«
Dana stieß hörbar die Luft aus. »Resultierend aus ihrem bis dahin maximalen Geschwindigkeitsvorteil: Wann müssen wir starten, um ohne Kampfhandlung zu entkommen?«
Briggs bearbeitete seinen Touchscreen. »Wenn wir in 27 Minuten voll beschleunigen, werden sie uns nicht kriegen.«
Frost wandte sich an ihren Ersten Offizier. »I.O. Sie haben 26 Minuten, um so viele Starr an Bord zu nehmen wie möglich.«
»Aye, Ma’am.« Hektisch begann er, in sein Interkom zu sprechen.
»Verbindung zu den Starr-Beibooten!«, befahl Dana.
»Steht, Ma’am.«
»SONNENSTURM-Boote! Wie Sie sicher bemerkt haben, bekommen wir Besuch. Mein Erster Offizier wird Ihre Bergung koordinieren.«
»Danke, Captain Frost«, kam einige Sekunden später die Antwort. »Wir kommen Ihnen mit den Beibooten entgegen.«
»Was ist mit den Rettungskapseln?«
»Die verfügen leider nur über Manövrierantrieb. Aber wir fischen auf dem Weg zu Ihrem Schiff so viele auf wie möglich. Allerdings sind wir uns darüber im Klaren, dass wir nur wenige von ihnen werden retten können.«
»Wie viele Leute haben Sie an Bord?«
»Zurzeit insgesamt 52 in zwei Booten. Ich denke, wir werden nicht mehr als noch maximal zehn oder zwölf weitere retten können«, lautete die nüchterne Antwort. »Können Sie uns alle aufnehmen?«
»Das wird mehr als nur verdammt eng werden«, stellte van Deyk fest. »Aber es sollte machbar sein.«
»Das schaffen wir schon«, teilte Dana den Starr mit. »Wir bereiten alles vor. Beeilen Sie sich.«
Die Verbindung wurde unterbrochen. »Ruder, berechnen Sie einen Rendezvous-Punkt und teilen Sie diesen den Starr mit!«
»Natürlich, Ma’am«, antwortete Santos. Van Deyk stellte eine Verbindung zu Sergeant Wanda Ndogo, der Versorgungsspezialistin an Bord her. »Sergeant Ndogo, wir werden in etwa zwei Stunden 50 bis 60 Starr an Bord bekommen, die untergebracht werden müssen. Bereiten Sie alles dafür vor.«
»Äh, ja, Sir«, kam die überraschte Antwort. »Das wird aber verdammt eng werden. Ich weiß nicht, ob wir so viele überhaupt aufnehmen können.«
»Stopfen Sie sie in die Lagerräume, in die Ritzen zwischen irgendwelchen Maschinen und stapeln Sie die Mannschaft zu viert in ein Quartier. Auch die Offiziere können sich zu zweit eine Kabine teilen. Und in den Konferenz-, Aufenthalts- und Trainingsraum können wir auch noch welche quetschen. Lassen Sie sich was einfallen. Sie haben Vollmacht, alle dafür erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen.«
»Jawohl, Sir!«, bestätigte Wanda Ndogo und machte sich an die Arbeit.
*
26 Minute später und mit 57 Starr an Bord aktivierte John Santos das Mesonentriebwerk.
Wenig später führte ein Marine einen Gast auf die Brücke Dana Froststand auf. »Kommandant Kaishuk, willkommen an Bord. Es tut mir Leid, dass Sie Ihr Schiff und so viele Ihrer Besatzung verloren haben.«
»Ich freue mich, Sie persönlich kennen zu lernen, Captain Frost. Und ich danke Ihnen aufrichtig für Ihre Hilfe und Ihre Gastfreundschaft. Ganz besonders im Hinblick
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