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Sternenfaust - 037 - Die Stadt in der Tiefe

Sternenfaust - 037 - Die Stadt in der Tiefe

Titel: Sternenfaust - 037 - Die Stadt in der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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bereits den Feuerbefehl.
    »Ich setze einen Leuchtpunkt«, rief er. »Und ihr ballert genau da drauf! Ich will keine Abweichungen, die größer sind als eine Apfelsine …« Das war natürlich maßlos übertrieben. Selbst wenn er die Zielfläche auf einen Quadratmeter eingegrenzt hätte, wäre das ein Ding der Unmöglichkeit gewesen. Die schwer gepanzerten Männer schossen immerhin selbst mit hoher Geschwindigkeit durchs Wasser.
    Takashi wollte damit nur eins erreichen. Ein möglichst punktgenauer Beschuss würde voraussichtlich verhindern, dass das ganze Gebäude einstürzte. Die Zerstörung der Halbkugel würde ihre Arbeit sehr erschweren oder sogar unmöglich machen.
    Unwirsch verdrängte er den Gedanken, dass ihnen von oben, von der bereits angebohrten Riesenkuppel über der Unterwasserstadt genau die gleiche Gefahr drohte. Eigentlich war es sogar schlimmer. Stürzte der Halbkugelbau ein, während sie sich außerhalb befanden, geschah ihnen selbst nichts. Zerbarst der Riese, während sie sich unter ihm aufhielten, war ihr Schicksal besiegelt. Es kostete Takashi unendliche Mühe, in diesem Moment nicht nach oben zu blicken.
    Der Laserpointer bohrte sich an eine Stelle, die es zudem unwahrscheinlich machte, dass Geschosse, denen es gelang, die Wand zu durchschlagen, im Inneren weiteren, nicht wieder gutzumachenden Schaden anrichteten.
    Entlang der Schussbahnen begann das Wasser zu kochen. Natürlich wurden die würfelförmigen Geschosse der Gaussgewehre durch das Wasser abgebremst, sodass sie nur einen Teil ihrer Wirkung entfalten konnten. Doch die war immer noch verheerend. Wie stabil das Material der Unterwasserbauten auch war, galt immer noch: Steter Tropfen höhlt den Stein.
    Die von unzähligen Schüssen in die Kuppel hineingebohrte Öffnung war schnell groß genug, dass ein Marine im Kampfanzug hindurchgleiten konnte.
    »Hüxter, Trockau, Münch, ihr sichert von außen. Harris und Ruben kommen mit mir!«
    Im Inneren der Kuppel, die Takashi noch als hellen, übersichtlichen Ort kennen gelernt hatte, war nicht nur stockdunkel, sondern wirkte auch verlassen. Der Strahl eines Scheinwerfers erfasste die halbkreisförmig gebogene Wand. Die aus geometrischen Farbflächen bestehenden Wesen hatten sie verlassen.
    »Umso besser«, knurrte Takashi. Es gefiel ihm nicht, dass er diese Wesen, die sie friedlich empfangen hatten, nun überfallen musste. Da wollte er nicht auch noch welche vernichten, wenn es sich vermeiden ließ.
    Er steuerte die Stelle an, hinter der die den Robotern heilige, geheime Datei verschwunden war. Es war keine Vorrichtung zu erkennen, mit der sie nach außen befördert werden konnte.
    »Mist!«, zischte er.
    Erst jetzt fiel ihm ein, dass sich möglicherweise im Inneren der Wand ein Hohlraum befand, durch den das Daten-Ei an einen gänzlich anderen Ort transportiert wurde. Wer sagte ihnen, dass es sich überhaupt noch hier befand? Es war klar, dass sie an dieser Stelle nicht einfach auf die Wand feuern konnten, in der Hoffnung, nachdem alles zu Schutt und Asche zerfallen war, das unbeschädigte Ei aus den Trümmern zu ziehen.
    »Notfalls nehmen wir den ganzen Block mit und legen das Ding dann später in der STERNENFAUST frei. Ihr könnt gleich anfangen, Leute …«
    Er spielte auf dem kleinen Helmmonitor die kurze Sequenz ab, die von Jefferson aufgenommen worden war und das Ei am besten zeigte, vor allem auch die Stelle, wo es schließlich wieder in der Wand verschwunden war. Zahllose Anzeigen liefen über den Monitor und vermaßen die gesamte Fläche.
    Endlich hatte der Computer die Stelle identifiziert. Takashi markierte sie mit dem Pointer. Sofort zischten die weißblauen Strahlen der beiden Kaltlaserschneiden darauf zu und gruben sich mit quälender Langsamkeit durch das Material.
    In der Zwischenzeit bereitete Takashi ein kleines Kästchen vor, das auf der einen Seite über eine Art Saugnapf und auf der anderen über einen Griff verfügte. Im Innern verbarg sich ein kleines Antigravaggregat. Kaum trafen sich die beiden Laserschneiden, befestigte er es an dem herausgeschnittenen Teil der Wand und zog das Stück heraus. Es ging leichter, als er gedacht hatte.
    »Habe ich den Antigrav zu stark eingestellt?«, murmelte er.
    »Nein, Serge«, sagte Harris. »Sie haben nur das vordere Teil …«
    Tatsächlich erwies sich die Wand an dieser Stelle als hohl.
    »Aber nicht leer …«, jubelte Takashi und schnappte sich mit einem raschen Griff das Daten-Ei. »Zugriff erfolgt!«
    »Abflug, Serge?«,

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