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Sternenfaust - 038 - Rückzugspunkt Feuerwelt

Sternenfaust - 038 - Rückzugspunkt Feuerwelt

Titel: Sternenfaust - 038 - Rückzugspunkt Feuerwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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irgendwo im All. Aber ein einziger Treffer reichte normalerweise aus, um ein feindliches Schiff stark zu beschädigen oder gar zu vernichten, in dem es einen zehn Zentimeter großen Schusskanal zog. Je nachdem, welche Bereiche dabei getroffen wurden, konnte es zu katastrophalen Schäden kommen.
    Die Dronte-Schiffe waren allerdings durch Gravitationsschirme geschützt. Diese sorgten dafür, dass der Großteil der auftreffenden Geschosse abgelenkt und ins All geschleudert wurde. Nur ein bestimmter Auftreffwinkel ermöglichte das Durchdringen des Schirms.
    Die Wahrscheinlichkeit dafür war aber noch weitaus geringer als für einen Treffer unter normalen Umständen.
    Die STERNENFAUST feuerte aus sämtlichen nach vorne ausgerichteten Gauss-Geschützen, während das Dronte-Schiff sich auf einem Tangential-Kurs zur Stratosphäre von Namban befand und sich dabei der STERNENFAUST bis auf wenige hundert Kilometer nähern würde.
    »Das prallt bei denen ab, als wäre es nichts!«, schimpfte Lieutenant Branco Del Rey, Waffenoffizier von Gauss 1, über Interkom. »Ich treff’ doch!«
    »Die Wahrscheinlichkeit durchzukommen ist immerhin noch größer als der Hauptgewinn in der Lotterie!«, kommentierte Lieutenant Kai Bester von Gauss 2. »Und da wird doch auch jede Woche ein Gewinner ausgespuckt!«
    Wieder fraß sich ein Laser in den Plasma-Schirm der STERNENFAUST. Dessen Stabilität sank auf unter dreißig Prozent. Das bedeutete nichts anderes, als dass der Plasma-Schirm nach dem nächsten Treffer nicht mehr existieren würde. Jeder Strahlschuss der Dronte bohrte sich dann direkt in die Außenpanzerung des Sondereinsatzkreuzers – und die würde kaum Widerstand bieten.
    »Ich fürchte, eine Woche werden wir nicht mehr Zeit haben!«, gab Lieutenant Saul Mandagor von Gauss 8 seinen bissigen Kommentar. Mandagor war ein 2,30 großer Real Martian, wie man die umweltangepassten Nachfahren der ersten Marskolonisten nannte. Unter normaler Erdschwerkraft, wie sie an Bord der Star Corps Schiffe herrschte, konnte er sich nur mit Hilfe eines Antigrav-Paks aufrecht halten.
    Gauss 8 gehörte zu den vier nach hinten ausgerichteten Geschützen der STERNENFAUST. Daher feuerte er im Moment nicht.
    Erst als das Dronte-Schiff an der STERNENFAUST vorbeizog und in den Schussbereich von Gauss 7 bis 10 geriet, änderte sich dies.
    Mutawesi gab einen entsprechenden Befehl, nachdem im Moment der größten Annäherung erneut ein Strahlentreffer die STERNENFAUST traf.
    Der Schadensbericht war deprimierend. Ein ganzer Quartiertrakt musste abgeschottet werden. Atemluft entwich in den Raum. Die Außenhülle war auf eine Länge von zehn Metern aufgerissen und es gab etwa ein Dutzend Vermisste, für die es kaum noch Hoffnung gab. Der Vakuumsog würde sie ins All ziehen, wo sie ihr kaltes Grab fanden.
    »Die Verlustliste konnte noch nicht erstellt werden!«, meldete Fähnrich Dunston.
    Plötzlich ereignete sich eine Explosion an einem der aus dem Schusskörper des Dronte-Raumers herausragenden Fortsatzes. Die kristalline Struktur platzte ab. Es gab ein Funkenmeer auf dem Panoramaschirm. Im nächsten Moment löste sich der gesamte Fortsatz. Das Dronte-Schiff beschleunigte und entfernte sich von Nambans Orbit. Offenbar wollte die Besatzung nicht länger in Schussweite der STERNENFAUST bleiben. So unwahrscheinlich ein weiterer Treffer, der im genau richtigen Winkel den Gravitationsschirm durchschlug auch sein mochte – unmöglich war er nicht.
    Die Schäden schienen im Übrigen zwar erheblich sein, aber das Schiff blieb kampf- und manövrierfähig.
    »Ich orte unsere Fähren L-1 und L-2!«, meldete Lieutenant Briggs.
    Van Deyk wirkte elektrisiert. »Ruder! Lassen Sie die STERNENFAUST in die Atmosphäre einsinken«, befahl van Deyk. »Wir müssen den Weg der Landefähren verkürzen.«
    »Aye, Sir!«
    Die STERNENFAUST verlor daraufhin an Flughöhe, sank in die Stratosphäre ein und nahm schließlich die beiden Fähren an Bord.
    Zur gleichen Zeit erging der Rückzugsbefehl Marrashtuorrs. Er wurde unverschlüsselt gesendet, damit auch alle Flüchtlingsraumer ihn empfangen konnten. Rückzugspunkt war das Samtran-System. Dies vor den Dronte verbergen zu wollen, war ohnehin sinnlos. Sie wussten es längst.
    »Landefähren sind wieder im Hangar!«, meldete Briggs.
    »Volle Beschleunigung, Lieutenant Santos!«, forderte van Deyk vom Ruderoffizier.
    Drei Stunden würde es dauern, bis die STERNENFAUST 0,4 LG erreichen konnte.
    »Wir werden noch etwas Glück brauchen, um zu

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