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Sternenfaust - 046 - Exodus der Mantiden

Sternenfaust - 046 - Exodus der Mantiden

Titel: Sternenfaust - 046 - Exodus der Mantiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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insgesamt weiblicher … Ja, viel weiblicher …
    »Verdammter Idiot«, fluchte Bruder William ganz unchristlich. Es blieb offen, ob er wegen seiner mit ihm durchgehenden Fantasie schimpfte oder weil er sich im gleichen Augenblick beim Rasieren geschnitten hatte.
     
    *
     
    »Wir haben einige Besorgnis erregende Nachrichten von Mantis VI erhalten und ausnahmsweise schätzt das Oberkommando des Star Corps diese Nachrichten mal ganz ähnlich ein wie ich«, sagte Dana und musterte Bruder William mit einem durchdringenden Blick.
    »Unsere guten Beziehungen zu einigen wichtigen Persönlichkeiten der Mantiden werden uns hoffentlich helfen, möglichst rasch den Nebel der Desinformation zu vertreiben, den die mantidischen Regierungsstellen seit Kurzem verbreiten«, fuhr Dana fort und tat so, als suche sie etwas in ihren Unterlagen.
    »Sagen Sie Bruder William«, nuschelte sie undeutlich, während sie einige Papiere durchblätterte, »ist irgendwas?«
    »Was?« Er stockte. »Verzeihung, wie bitte?« William saß von einem Moment zum nächsten kerzengerade auf seinem Stuhl. »Äh, nein … was sollte sein?«
    »Nichts, Bruder William«, erwiderte Dana und strahlte ihn mit ihrem berühmten Lächeln an, das blitzschnell und ohne sich sichtbar zu verändern in einen eisigen Ausdruck umschlagen konnte. »Ich dachte nur, dass Sie einen … wie soll ich sagen … unkonzentrierten Eindruck machen. Nichts für ungut, ich wollte Ihnen nicht zu nahe treten.«
    »Ich habe schlecht geschlafen, Captain. Vielleicht liegt’s daran.«
    »Das wird’s sein, William«, sagte Dana deutlich versöhnlicher, was der Christophorer auch daran merkte, dass sie ihn nur mit seinem Vornamen und nicht mit dem üblichen »Bruder« angesprochen hatte.
    »Botschafter Hutter und seine Mannschaft werden uns selbstverständlich in allen Dingen behilflich sein. Das versteht sich von selbst«, fuhr Dana in sachlichem Ton fort. »Auf Kkiku’h, D’koh und vor allem seine Frau Qua’la werden wir wohl auch zählen können. Ich beziehe Qua’la aus zwei Gründen in unsere Überlegungen mit ein. Erstens war sie lange Zeit eine wertvolle Mitarbeiterin unserer dortigen Botschaft. Und zweitens …« Sie brach kurz ab, um einen Schluck aus ihrer Kaffeetasse zu trinken. »Und zweitens ist sie kürzlich zur Prinzessin geadelt worden, was – wie mir Kkiku’h bei unserer letzten Begegnung auf dem Glasplaneten erklärt hat – bedeutet, dass sie jetzt eine Art Familienmitglied im Clan der Königin ist …«
    »Das heißt«, sagte William bemüht um einen ebenso sachlichen, neutralen Ton, »wir sollten bis zur Königin selbst vordringen können …«
    »Sie war uns zumindest in der Vergangenheit freundlich gesonnen, so weit sich das beurteilen lässt, und die Gefahr, die uns von den Dronte droht, lässt uns gar keine Zeit für langes Taktieren. Wenn wir etwas erreichen wollen, hilft es nichts, nur mit der STERNENFAUST Präsenz zu zeigen – das haben wir oft genug getan – wir können es uns nicht mehr leisten herumzuplänkeln. Wir müssen die Spitze überzeugen, dann gewinnen wir auch den Rest … Hoffe ich – und nicht nur ich.«
    Dana hielt erneut inne, um einen Schluck zu trinken. Doch sie setzte die Tasse mit einem leisen Fluch ab, da sie leer war.
    »Wir fliegen auch deshalb nach Mantis VI, weil die zugegeben etwas kryptischen Informationen, die wir von Kkiku’h erhalten haben, dringend aufgeklärt werden müssen. Aber ich wiederhole mich. Sie, Bruder William«, Dana fixierte ihn mit ihren klaren Augen in einer Weise, als könne sie ihn nur mit ihrem Blick an den Schultern packen und wachrütteln, »Sie kennen doch diese Schwester … äh … entschuldigen Sie, ich habe ihren Namen vergessen, Sie wissen schon …«
    »Schwester Janisa«, sagte William so leise, dass er kaum zu hören war.
    »Richtig! Schwester Janisa. Sie leitet diesen kleinen Ableger Ihres Ordens, der auf Mantis VI stationiert ist …«
    »Es ist nicht unser Orden, Captain«, sagte William steif. »Christophorer kann nur ein Mann werden. Tut mir leid, falls Sie das beleidigt, aber ich habe die Ordensregeln nicht verfasst …«
    »Ja, aber sie gehört doch zu Ihrem Club – oder sehe ich das falsch.«
    »Ja und nein, Ma’am. Die kleine Sektion der Christophorer-Schwestern lehnt sich eng an unsere Lehren und Regeln an, aber offiziell gehören sie natürlich nicht zu uns. Obwohl eine Reihe der Schwestern auf die ein oder andere Weise mit Christophorern, also männlichen Christophorern verbunden

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