Sternenfaust - 047 - Notlandung auf Debrais VII
Gauss-Gewehr ab. Das Projektil schlug in den Gleiter ein und trat auf der anderen Seite wieder aus. Eine Explosion ließ den vorderen Teil des Gefährts sofort auseinanderplatzen. Das Antigravaggregat im hinteren Teil funktionierte noch ein paar Augenblicke, sodass der Gleiter jetzt eine trudelnde, chaotische Flugbahn bekam. Eine zweite Explosion riss auch den Heckbereich auseinander. Glühende Trümmerteile regneten zu Boden.
DiMarco bekam auch etwas ab, aber der schwere Kampfanzug sorgte dafür, dass er keinerlei Verletzungen davontrug.
Die drei Dronte-Menschen brachten sich in Sicherheit und verschwanden hinter der Hügelkuppe. Nur der ebenfalls von einem Dronte besessene Kshagir blieb.
Der zweite Kampfgleiter näherte sich unterdessen und eröffnete sofort das Feuer.
Aus mehreren Geschützen wurde gleichzeitig geschossen. Der Torso des Anzugs war bereits rußgeschwärzt. Mit Hilfe der Kraftverstärkung und des Antigravaggregats machte DiMarco einen Satz von fünf Metern und brachte sich damit zunächst aus der Schusslinie.
Die Punkte, an denen er verwundbar war, waren in erster Linie das Ortungsgerät und das Antigravaggregat. Wenn sie zerstört waren, sanken seine Chancen, diesen Kampf lebend zu überstehen, erheblich. Ohne das aufgeschnallte Antigrav-Pak wäre er nicht schnell genug gewesen, um dem breit gestreuten Dauerfeuer des Gleiters zu entkommen und Schäden am Anzug zu vermeiden.
DiMarco landete auf dem Boden und schloss gleich einen weiteren Satz an. Er wirkte dabei fast wie ein Mensch, der auf dem Mond oder dem Mars plötzlich einer viel geringeren Schwerkraft ausgesetzt war.
Strahlenblitze zischten dicht an ihm vorbei. Als er zum zweiten Mal landete, warf er sich zu Boden, rollte um die eigene Achse und riss die Mündung des Gauss-Gewehrs in Richtung des Gleiters. Er schaltete auf Dauerfeuer.
Die Projektile durchlöcherten die Panzerung des Kampfgleiters an mindestens einem Dutzend Stellen. Er explodierte und glühende Trümmerteile regneten in einem Umkreis von fünfhundert Metern nieder.
Eines davon traf DiMarco und riss ihn erneut zu Boden, nachdem er gerade aufgesprungen war. Mit dem servoverstärkten Arm schleuderte er die rot glühende Metallplatte von sich. Zischend landete sie im trockenen Sand.
DiMarco wollte erneut aufspringen, aber der Dronte-Kshagir nahm ihn jetzt unter Feuer. Laserschüsse zischten dicht über DiMarco hinweg. Der Marine blieb in Deckung und feuerte auf seinen Gegner. Zwei Treffer bekam dieser in den Oberkörper. Die Wucht der Geschosse warf ihn dreißig Meter nach hinten und zu Boden. Ein paar der hornartigen Stücke, aus denen seine Körperoberfläche bestand, platzten dabei weg, aber das Material, das darunter zum Vorschein kam, unterschied sich nicht von der oberen Schicht. Der Dronte-Kshagir rappelte sich wieder auf und stürmte auf den Marine zu.
DiMarco wurde von einem Strahlentreffer erfasst. Glücklicherweise war es Breitbandfeuer, das weniger intensiv war. Aber das Übertragungsmodul des Helmfunks bekam etwas ab. Eine Fehlfunktion wurde im Helmdisplay angezeigt. Er war jetzt von Marquanteur und den anderen abgeschnitten.
Der Kshagir versuchte es jetzt mit konzentrierten Schüssen. Einer ging daneben, der andere traf DiMarco am Schultergelenk. Die flexible Membran, die die Panzerteile des Anzugs miteinander verband, schmorte durch. Der Anzug hatte jetzt ein Loch und war nicht mehr raumtauglich, doch der Marine war noch einmal davon gekommen.
Nur wie lange noch. Auch um die Panzerung stand es nicht gut. Das Display meldete extreme Materialermüdung durch die Strahlentreffer. Die Vitalfunktionen des Anzugs seien in Gefahr. Es wird empfohlen, den Anzug nicht mehr einer gleichartigen Emission auszusetzen, bis eine Erholung des Materials stattgefunden hat , lautete der Ratschlag des internen Rechners.
»Leider ist das im Moment nicht möglich!«, sagte DiMarco laut – in dem Bewusstsein, dass ihn ohnehin niemand mehr hören konnte.
Er gab noch eine Sequenz von dreißig Projektilen in Richtung seines Gegners ab und rollte sich dann in eine Mulde.
Was mit dem Kshagir geschah, konnte DiMarco nicht sehen. Aber sein Ortungssystem zeigte ihm eine abrupte Positionsveränderung an, was nur bedeutete konnte, dass es einige Treffer gegeben hatte, die den Kshagir etwa hundert Meter weit zurück gegen einen Felsen geschleudert hatten. Da er sich gleich wieder bewegte, hatte er das offenbar relativ unbeschadet überlebt. DiMarco hätte nicht gedacht, jemals einem
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