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Sternenfaust - 056 - Die Verschwörung (2 of 2)

Sternenfaust - 056 - Die Verschwörung (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 056 - Die Verschwörung (2 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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Schreibtisch hoch und ließ sich nicht anmerken, dass ihn der plötzliche Überfall in seinem Arbeitszimmer hinter dem Auge des Eye-Towers auch nur ansatzweise überrascht hatte. Schweigend hörte er sich die Geschichte an, die Gundi zu erzählen hatte und die von Valentina an einigen Stellen mit zusätzlichen Informationen unterfüttert wurde.
    Als Antwort sagte er nur knapp: »Wir entscheiden später, welche Konsequenzen wir aus diesen … äh … Informationen ziehen werden. So lange sind Sie selbstverständlich unser Gast!«
    Er übergab Gundi mit diesen Worten in die Obhut von Pablo Basehart, der die Anweisung erhielt, ihren Aufenthaltsort so lange geheim zu halten, bis er neue Befehle erhalten würde. Damit war allen Beteiligten klar, dass die Gastfreundschaft in erster Linie Gundis Schutz galt, aber auch ihre Bewegungsfreiheit erheblich einschränken würde.
    »Was haben Sie mit ihr gemacht?«, fragte Rudenko, als er mit Valentina allein war. Dabei zeigte er auf seinen Mund.
    »Ach das!«, lachte sie. »Das ist nichts weiter. Keine Sorge, ich habe ihr keine Zähne herausgeschlagen, das war nur Lippenstift. Genauso wie hier …« Sie zeigte Rudenko ihre Handinnenfläche, die aussah, als habe jemand versucht, sie zu kreuzigen. Was in übertragenem Sinne ja auch stimmte. Dann informierte sie den Ex-Admiral auch noch über die Vorgeschichte auf Windsor-Island.
    »Ich verstehe, dass sich eine einfache Intrige zu einem Komplott und von einem Komplott zu einem Doppelspiel voller Finten und Volten entwickelt hat, aber ich habe noch nicht begriffen, wie Iandroff junior es wirklich anstellen wollte …«
    »Zuerst wären eindeutige Fotos von Ling und Gundi aufgetaucht«, sagte Valentina. »Bilder, von denen jeder zuerst geglaubt hätte, sie zeigen den Noch-Ratsvorsitzenden mit der einschlägig bekannten Tochter einer Herausforderin. Doch schnell wäre bekannt geworden, dass diese Person, der man zwar jeden Skandal zutraut, diesmal mit der Angelegenheit nichts zu tun gehabt hätte. Eine bedauerliche Verwechslung. Aber der Schaden wäre damit nicht behoben, im Gegenteil. Überflüssigerweise wäre Salome Bedding mal wieder wegen ihrer Tochter im Gespräch …«
    »Aber das hätte ja nur ein Nebeneffekt sein können …«, warf Rudenko ein.
    »In der Tat nur ein kleiner Nebeneffekt, aber nicht unerwünscht«, gab Valentina zu. »Das Hauptproblem hätte immer noch in Julio Lings arg angeknacksten Ruf bestanden. Dann jedoch hätte sich – genau zum richtigen Zeitpunkt – herausgestellt, dass die Bilder manipuliert worden waren. Montagen, Fälschungen. Zuerst hätte das, was Gundi und Ling die ganze Zeit beteuert hätten, nämlich sich nicht zu kennen, nie etwas miteinander zu tun gehabt zu haben, von verfänglichen Situationen ganz zu schweigen, wie eine Schutzbehauptung geklungen. Mit dem Nachweis, dass es sich bei den Bildern um böswillige Fälschungen handelte, wahrscheinlich anhand des völlig harmlosen Ausgangsmaterials wäre dann bewiesen worden, dass die bösen Montagen nur deshalb in Umlauf gebracht wurden, um den guten Ruf des Ratsvorsitzenden zu untergraben.«
    »So weit alles klar«, sagte Rudenko. »Aber wie sollte der Spieß umgedreht werden?«
    »Mit den Rechnern«, erwiderte Valentina. »Dank der Miniatur-Wanze wussten die Iandroffs über jede Bewegung von mir Bescheid. Sie konnten also bequem abwarten, wenn ich mal nicht im Eye-Tower war. Jeder Computer verfügt über eine Art elektronische Signatur, mit der sich jede Nachricht, jeder Text, jedes Bild auf den Rechner zurückführen lässt, an dem die Nachricht, der Text oder auch das Bild entstanden ist.«
    »Und dabei hätte es sich um Ihren Büro-Rechner gehandelt, den sich die Gegenseite verschafft hat … Ein Punkt, über den wir auch noch reden müssen.«
    Valentina nickte. »Es könnte immer noch genau so kommen, schließlich haben sie den Computer noch …«
    »Aber sie wissen, dass wir jetzt Bescheid wissen und dass wir alles tun werden, um einen erneuten Austausch zu verhindern …«
    »Der – nun ja – überstürzte Aufbruch von Julio Ling vorhin«, Valentina zeigte in die Richtung der Gurke, »gibt Hoffnung zu der Annahme, dass der Noch-Ratsvorsitzende mittlerweile von argen Zweifeln geplagt wird, was den glücklichen Ausgang des Komplotts anbelangt …«
    »Er ist sicher ins Grübeln gekommen und so wie ich Ling kenne, lässt er die Sache fallen wie eine heiße Kartoffel! Wahrscheinlich hat er mittlerweile sogar veranlasst, dass Iandroffs

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