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Sternenfaust - 058 - Im Zeichen der Toten Götter

Sternenfaust - 058 - Im Zeichen der Toten Götter

Titel: Sternenfaust - 058 - Im Zeichen der Toten Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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STERNENFAUST befand sich auf einer fast zweiwöchigen Bergstrom-Flugphase auf dem Weg ins Kridan-Imperium. Der Überlichtflug war immer eine Phase, in der es wenig an Bord zu tun gab. Da die Mission darüber hinaus unter strengster Geheimhaltung lief, war es auch kaum möglich, sich in irgendeiner Form darauf vorzubereiten.
    So hatte Bruder William die Zeit genutzt, um sich seinen Studien zu widmen.
    Fast zwei Solar-Tage lang hatte er nichts gegessen und nur ein wenig Wasser getrunken, so sehr hatte ihn das Studium gewisser Schriften in den Bann gezogen.
    An einem der anderen Tische waren der ehemalige Chefentwickler des Far Horizon Konzerns, Professor Dr. Yasuhiro von Schlichten, sowie der Exo-Mediziner und jetzige Dozent an der Far Horizon Akademie auf dem solaren Zwergplaneten Sedna, Professor Dr. Miles Jennings, in ein sehr intensives Gespräch vertieft. Dass sich diese beiden hochkarätigen Wissenschaftler an Bord der STERNENFAUST befanden, wies darauf hin, dass es sich offenbar um eine außergewöhnliche Mission handelte, an der die Besatzung des Sondereinsatzkreuzers beteiligt war.
    Mehr als das ungefähre Ziel war der Crew bisher nicht mitgeteilt worden.
    Es ging in jenen Teil des so genannten Niemandslandes, dass während des ersten Kridan-Krieges dem Heiligen Imperium einverleibt worden war. Eine Hilfsmission für die inzwischen mit der Menschheit verbündeten Kridan.
    Bruder William hatte nicht viele Gedanken daran verschwendet, um was für eine Mission es sich da wohl handeln mochte. Captain Lexington würde sie schon früh genug darüber aufklären.
    Sun-Tarin, der kridanische Austauschoffizier an Bord der STERNENFAUST, betrat in diesem Augenblick den Raum. Er ließ den Blick seiner weit auseinanderliegenden Vogelaugen umherschweifen. Für einen menschlichen Betrachter war es immer nicht ganz eindeutig zu sagen, worauf der Blick eines Kridan eigentlich gerichtet war.
    Dann hatte Sun-Tarin den Christophorer-Mönch entdeckt und ging geradewegs auf ihn zu.
    »Darf ich mich zu Ihnen setzen, Bruder William?«
    »Selbstverständlich.«
    Etwas umständlich setzte sich der Kridan. Das Sitzmobiliar kam seiner Kridan-Anatomie nicht gerade entgegen. Insbesondere galt dies natürlich für die nach hinten knickenden Knie.
    »Es ist immer ein eigenartiges Gefühl, an Bord eines Kriegsschiffs im Dienst des Star Corps in das Heilige Imperium zu fliegen.«
    »Das geschieht nicht zum ersten Mal!«, erinnerte ihn Bruder William.
    »Das mag sein. Aber das eigenartige Gefühl dabei bleibt doch immer dasselbe.«
    »Da unsere Spezies im Augenblick nicht verfeindet sind und eigentlich auch nicht abzusehen ist, dass dies mittelfristig wieder geschehen könnte, sehe ich keinen Anlass für einen Loyalitätskonflikt«, erklärte Bruder William sachlich.
    »Latent ist dieser Konflikt doch immer vorhanden oder sehen die das nicht so, Bruder William? Ich meine – ganz ähnlich wie bei Ihnen?«
    »Bei mir?«
    »Sie sind Christophorer und Crewmitglied eines Star Corps Schiffs. Ein Pazifist im Dienst einer Raumstreitmacht. Sagen Sie mir nicht, dass es da in der Vergangenheit nicht durchaus auch Loyalitätskonflikte gab, die Sie mit sich austragen mussten. Ich erinnere da nur an den Einsatz des Anti-Dronte-Virus …«
    Bruder William schwieg einige Augenblicke, ehe er schließlich sagte: »Ich denke für uns beide gibt es letztlich nur eine einzige Richtschnur.«
    »Sie sprechen vom Willen Gottes?«
    »Ja. Allerdings sind Sie in der beneidenswerten Lage, sich dieses Willens sehr viel sicherer zu sein als ich das von mir behaupten könnte.«
    »Ja, unsere alte Diskussion, Bruder William: Ist ein derart von Zweifeln durchsetzter Glaube, wie Sie ihn praktizieren überhaupt noch ein Glaube?« Er machte eine Pause, während Bruder William den letzen Rest seines Syntho-Salats zu sich nahm und sich schließlich etwas zurücklehnte. Sun-Tarin schien ihn zu mustern, auch wenn man angesichts der starren Mimik der Vogelartigen nie wirklich sicher sein konnte. Der Schnabel des Kridan war halb geöffnet.
    Ihm liegt noch etwa auf der Zunge! , erkannte Bruder William und musste sogleich über die Formulierung schmunzeln, die für Kridan irgendwie nicht passte. Meinetwegen liegt es ihm im Schnabel, aber er will etwas sagen.
    »Sprechen Sie ruhig«, sagte Bruder William.
    Sun-Tarins Schnabel öffnete sich etwas mehr und blieb dann so. Vielleicht war das die Kridan-Entsprechung für großes Erstaunen.
    »Nun, es ist seltsam mit Ihnen. Man will Sie wegen

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