Sternenfaust - 061 - Die Entscheidungsschlacht (1 of 2)
einer Viertelstunde dümpeln wir manövrierunfähig durch das All und werden es nicht mehr verhindern können, dass das nächstbeste Morax-Sturm-Shuttle uns entert.«
ENDdE des ersten Teils
ZERSTÖRER-BLUES
Leserstory
von Gregor Eder!
Commander Vince McKeon musterte kurz die taktische Darstellung auf dem Hauptbildschirm, dann wandte er sich ab. Während er zu seinem Kommandosessel ging, schaute er sich auf der Brücke der CANARY um. Seit vielen Jahren schon war er nun auf diesem Schiff und es hatte nicht nur das Finale des Kridan-Krieges überstanden, sondern auch den Kampf gegen die Dronte mehr oder minder überlebt – auch wenn er seiner Crew mehr als einmal einen Landurlaub spendieren musste, weil ein dringender Werftaufenthalt vonnöten gewesen war.
Und nun jagten sie, das Schiff und sein Kommandant, einem neuen Feind entgegen. Die CANARY diente mit einer großen Anzahl an Schwesterschiffen und leichten Kreuzern als Eskorte für den Dreadnought NELSON und auf dem Weg in den Raum der J’ebeem. Dort sollten sie den Angriffen einer fremden Spezies, die sich selbst Morax nannte, entgegentreten, um ihre Verbündeten und damit mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch sich selbst zu schützen. Denn was sie bisher von den Angreifern wussten, lud nicht gerade dazu ein, sie in die Nähe des Raumbereiches der Solaren Welten zu vordringen zu lassen. Die Morax griffen ihre Ziele mit Atombomben an, eine unvorstellbare Grausamkeit, die vielleicht nur noch durch ihre brutale Art des Nahkampfes übertrumpft wurde.
Ein Grund mehr, sich dieses Feindes anzunehmen, entschied McKeon, als er sich in seinem Kommandosessel niederließ und dann auf die Zeitanzeige blickte. Sie brauchten noch mindestens drei Stunden, um bei ihrem Ziel einzutreffen. Und dann mussten sie noch, da Commodore Sakuro als Kommandant der NELSON wohl kaum seine Eskorte aufteilen würde, acht Stunden warten, bis sie genügend abgebremst hatten, um in den Kampf einzugreifen. Im Grunde genommen war die ganze Aktion eine reine und verschwenderische Machtdemonstration, die eigentlich keinerlei Auswirkungen auf den Kampf haben würde. Es würde ihre Feinde höchstens dazu veranlassen, schneller zu verschwinden, als sie es vielleicht geplant hatten. Was dann aus ihren Gefangenen werden würde, stand sprichwörtlich in den Sternen. Trotz dieser düsteren Gedanken konzentrierte sich Vince darauf, Zuversicht zu verbreiten. Schließlich sollten die Neulinge, die sie frisch von der Akademie bekommen hatten, nicht gleich in Panik verfallen. Und jeder dieser Frischlinge wusste inzwischen, dass sie sich an Bord eines Schiffes befanden, dass schon mehr als eine Schlacht heil überstanden hatte. Das würde auch dieses Mal zutreffen.
*
»Wir treten aus dem Bergstromraum aus«, meldete die Ruderoffizierin und wurde fast vom Kommunikationsoffizier unterbrochen, der einen Befehl von der NELSON empfing: »Commodore Sakuro befiehlt Gefechtsbereitschaft, Sir.«
»Sie haben den Mann gehört, Gefechtsstationen besetzen!«, befahl McKeon und aktivierte dann die Displays an seinem Kommandosessel, während der Hauptbildschirm inzwischen den Weltraum vor dem Zerstörer zeigte.
Wie auch ihre Schwesternschiffe, befand sich die CANARY am Rand der Formation um den schwerfälligen Dreadnought. In ihrem Fall an der äußersten rechten Flanke, wo sie zuerst auf anfliegende Feindschiffe reagieren musste. Bei ihrem derzeitigen Einsatz hieß dies, sich den Jägern und Entershuttles der Morax zu stellen. Das war nicht ganz ungefährlich, denn schließlich verfügte neben den SEK lediglich die NELSON über Raumjäger.
»Was nur bedeutet, dass wir Feuer frei geben können, ohne unsere eigenen Einheiten zu gefährden«, murmelte Vince leise, als er darüber nachdachte und fuhr mit einem schiefen Grinsen fort: »Na, dann zeigt mal was ihr könnt, Morax!«
Und das taten sie auch. Die kleine Flottille aus Sondereinsatzkreuzern, die dem Geschwader voraus eilten, erhielten zuerst ihre Aufmerksamkeit. Scheinbar wollten die Morax den Rückzug ihres verbliebenen Mutterschiffes decken und schickten zu diesem Zweck ihre Jäger und Shuttles gegen die Schiffe des Star Corps.
Mit grimmigem Zorn stellten McKeon und seine Waffenoffizierin fest, dass eines der Schiffe, die MARIA STUART, bereits zurückgefallen war. Ein sicheres Zeichen dafür, dass der Gegner wirklich nicht zu unterschätzen war, wenn er es immerhin mit einem SEK aufnehmen konnte.
»Taktische Anzeige auf
Weitere Kostenlose Bücher