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Sternenfaust - 067 - Zwischen drei Sonnen

Sternenfaust - 067 - Zwischen drei Sonnen

Titel: Sternenfaust - 067 - Zwischen drei Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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unsere Expedition viel mehr als nur eine Kombination aus militärischem und wissenschaftlichem Forschungsauftrag , dachte Dana. Genauso dringend wie wir Erkenntnisse und Informationen über die Morax und die Toten Götter benötigen, brauchen wir einen starken, inneren Zusammenhalt, der zur Zeit kaum stabiler ist, als das kosmische Drei-Sonnen-Phänomen …
    Wer auch nur über ein Mindestmaß an Intelligenz verfügte, musste befürchten, dass der Frieden nur so lange dauern würde, bis die Gefahr von außen beseitigt war. Und es bestand nur dann die Hoffnung darauf, sich danach nicht wieder die Köpfe einzuschlagen, sondern weiterhin friedlich miteinander auszukommen, wenn sich weitere gegenseitige Abhängigkeiten entwickelt hatten. Mächtige Handelsbeziehungen zum Beispiel.
    Die kleine Gruppe, der von Seiten der STERNENFAUST Bruder William angehörte, war ein Baustein, um im Rahmen der Expedition die Voraussetzung dafür zu schaffen. Eine erste, erfolgreiche, spezies-übergreifende Zusammenarbeit als Modell für die Zukunft. Ein hoher Anspruch, der weit über den eigentlichen Zweck der Expedition hinausreichte. Und aus diesem Grund wanderten die einzelnen Vertreter der jeweiligen Schiffe von Schiff zu Schiff – mit Ausnahme der kleinen Yacht der Mantiden, die nicht genügend Platz für alle bot –, um dort für einige Zeit ein positives Beispiel vorzuleben. Nicht mehr und auch nicht weniger. Dana wusste, dass derartige Vorgaben auch auf der STERNENFAUST keinen ungeteilten Beifall fanden. Sie war sich sicher: In den Schädeln einiger Konservativer ist eine derartige Aufgabenstellung viel zu diffus, um mehr als nur Zeitverschwendung zu sein!
    »Das System erscheint unseren Wissenschaftlern als viel zu instabil, als dass wir eine weitere Annäherung wagen können«, sagte Captain Shesha’a von der WEITEN REISE, dem Würfel-Raumer der Shisheni, in diesem Moment. Mit halbem Ohr war Dana der Debatte bis hierher gefolgt.
    »Aber in dem Abstand, den wir derzeit halten, werden wir kaum brauchbare Daten erhalten«, gab Captain Mirrin vom Kridan-Kreuzer SEDONGS RACHE zu bedenken.
    »Noch sind nicht einmal die wenigen Daten, die wir bereits haben, vernünftig aufbereitet und ausgewertet«, erwiderte Siron Talas. Die von ihm befehligte STOLZ DER GÖTTER stellte mit 1,2 Kilometern Durchmesser die Schiffe aller anderen Expeditionsteilnehmer bereits rein größenmäßig in den Schatten. Und auch die Bewaffnung der STOLZ demonstrierte Macht- und Führungsanspruch und nicht zuletzt die Bedeutung, die die J’ebeem dem Unternehmen beimaßen.
    Die regelmäßigen Schaltkonferenzen der Expeditionsteilnehmer machten die Verständigung und die Abstimmung untereinander einfacher, als wenn sie sich – ähnlich der Gruppe um Bruder William – jedes Mal persönlich getroffen hätten. Die jeweiligen Sprachen wurden vom Übertragungssystem automatisch übersetzt, so dass störende Begleitgeräusche wegfielen, wie sie beim Einsatz von Translatoren im direkten Gespräch unvermeidbar waren.
    »Ich sehe die Sache ähnlich«, meldete sich Dana zu Wort. »Es ist viel zu gefährlich, jetzt schon bemannte Shuttles zu diesem Planeten zu schicken, nur um ihn etwas genauer unter die Lupe nehmen zu können. Ich bezweifle andererseits nicht, dass wir genau dort möglicherweise etwas finden, das uns hilft, das Geheimnis der Toten Götter zu lüften. Doch ich warne davor, überstürzt zu handeln. Das könnte sich schnell als brandgefährlich, um nicht zu sagen, als tödlich erweisen …«
    Zufrieden sah sie die bejahenden Gesten der anderen.
    »Gut, ich denke, wir sind uns im Prinzip einig«, fasste Siron Talas zusammen. »Wir versuchen vorerst aus sicherer Distanz mehr Informationen zu sammeln und entscheiden das weitere Vorgehen erst, wenn diese Daten vorliegen. Einverstanden?«
    Nacheinander begannen die Rahmen der Bildausschnitte der Gesprächsteilnehmer grün aufzuleuchten. Damit signalisierten sie ihre Zustimmung. Niemand enthielt sich des Votums oder stimmte dagegen, auch Captain Murin nicht. Der Beschluss äußerste Vorsicht walten zu lassen und kein unnötiges Risiko einzugehen wurde von allen getragen.
    Umso größer sollte die Bestürzung angesichts der Ereignisse sein, die nur wenig später einer todbringenden Lawine gleich ins Rollen kamen.
     
    *
     
    Endlich , dachte Meg’ric und schaltete Kamera und Monitor aus. Wie üblich bei Konferenzen war lange um den heißen Brei geredet worden, bevor man sich zu einem Entschluss hatte durchringen

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