Sternenfaust - 068 - Der Schlafende Weise
STOLZ DER GÖTTER war ein riesiges, 1,2 Kilometer großes Teller-Schiff, das im Auftrag der Reiches der J’ebeem an der Expedition teilnahm. Das Kommando führte ein gewisser Siron Talas. Das Erbtriumvirat von Ebeem drückte mit der Teilnahme dieser gewaltigen Einheit aus, welche hohe Priorität man der Expedition als solcher zumaß.
Im Vergleich zur STOLZ DER GÖTTER wirkten alle anderen Einheiten, die Teil der Forschungsflottille waren, wie Winzlinge.
Ganz besonders galt das natürlich für das Schiff der insektoiden Mantiden, das lediglich die Größe einer Raumyacht hatte. Es hielt sich derzeit in der Nähe des gigantischen Tellerschiffs auf. Das Größenverhältnis war etwa dasselbe wie bei der Ansicht des Jupiters und einer seiner kleineren Monde.
Das Kridan-Schiff SEDONGS RACHE und die Shisheni-Einheit WEITE REISE befanden sich in einer etwas zurückgezogenen Position.
»Bandit 1 wird in drei Minuten in die Reichweite der j’ebeem’schen Ionenkanonen kommen!«, meldete Lieutenant Briggs.
»Dann sollten wir sehen, dass unsere Verbündeten die Gelegenheit haben sich zu wehren, ohne darauf Rücksicht nehmen zu müssen, dass wir vielleicht auch in Mitleidenschaft gezogen werden«, schlug van Deyk an den Captain gerichtet vor.
Dana Frost nickte. »Lieutenant Santos, treten Sie die Flucht nach vorn an. Geben Sie Maximalbeschleunigung!«
»Aye, aye, Ma’am!«, bestätigte der Rudergänger der STERNENFAUST II. Er ließ seine Finger über den Touchscreen gleiten. Wenige Sekunden später war das leichte Rumoren unter dem Fußboden der Brücke zu spüren, das sowohl bei Ionen- als auch bei den neueren Mesonentriebwerken charakteristisch für die Aufwärmphase war.
Die Aufwärmphase dauerte beim Mesonentriebwerk der STERNENFAUST jedoch bei Weitem nicht so lange wie bei den althergebrachten Ionentriebwerken, die nach wie vor in den meisten Einheiten des Star Corps of Space Defence zu finden waren.
Das enorme Beschleunigungsvermögen des Sondereinsatzkreuzers kam nun zum Tragen.
»Provisorisch eingerichteter Andruckabsorber bis zum Maximum belastet«, meldete Lieutenant Jefferson. Der Genetic ließ sich über Interkom aus dem Maschinentrakt zuschalten.
Die STERNENFAUST vergrößerte die Distanz zwischen sich und dem J’ebeem-Schiff. Die Ionenkanonen der J’ebeem waren zwar recht präzise Waffen, aber Schäden an anderen Schiffen der Expedition konnten deswegen nicht ausgeschlossen werden. Ein versehentlicher Ionen-Treffer während einer Gefechtssituation konnte verheerende Auswirkungen haben, denn die Hauptwaffe der J’ebeem-Schiffe sorgte für Ausfälle der elektronischen Bordsysteme.
Die STERNENFAUST näherte sich auf diese Weise schneller als geplant einem dritten Beuteschiff der Morax sowie einem Pulk von Sturm-Shuttles und Jägern, die auf dem Weg nach Hestanor A waren.
Bandit 3 eröffnete bereits aus einer Distanz das Strahlenfeuer, aus der dies absolut sinnlos und mit reiner Energieverschwendung gleichzusetzen war.
Schon allein dies zeigte, dass an der Waffensteuerung des golden auf dem Panorama-Schirm schimmernden Schiffs hestanischer Bauart jemand saß, der sich mit der Wirkungsweise der Waffensysteme nicht wirklich auskannte.
»Eine Transmission der STOLZ DER GÖTTER!«, meldete Lieutenant Jamil.
»Auf den Schirm damit!«, befahl Frost.
»Aye, aye, Ma’am. Der Funkkanal ist frei.«
In einem Teilfenster des Panorama-Schirms erschien das leicht rötliche, aber ansonsten völlig menschlich wirkende Gesicht von Siron Talas, dem Kommandanten des J’ebeem’schen Giganten. Die Größenverhältnisse unserer Raumschiffe dürften in etwa der unserer Sternenreiche entsprechen! , ging es Frost durch den Kopf. Nur zu dumm, dass die Morax sich auch von großen Objekten grundsätzlich nicht einschüchtern lassen!
Schließlich hatten diese Weltraum-Barbaren auch keine Bedenken gehabt, plündernd durch die äußeren Randgebiete des gewaltigen, eine Raumkugel von mehr als tausend Lichtjahren durchmessenden Sternreichs der J’ebeem zu ziehen, obwohl ihnen doch eigentlich hätte bewusst sein müssen, wann dieser Koloss zum Gegenschlag ausholte. Mochte man eine solche Macht auch für eine gewisse Zeit auf dem falschen Fuß erwischen und durch gezielte Schläge in arge Schwierigkeiten bringen können – auf längere Sicht hatte das Reich von Ebeem durchaus die Möglichkeit, mit diesem Problem fertig zu werden.
»Was gibt es, Kommandant Talas?«, fragte Frost.
An einer Kennung im linken oberen Eck war zu
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