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Sternenfaust - 078 - Der Flug der PHOENIX (2 of 2)

Sternenfaust - 078 - Der Flug der PHOENIX (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 078 - Der Flug der PHOENIX (2 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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wir wenig tun. Dazu kennen wir ihre Technik zu wenig. Außerdem haben sie kurz vor dem endgültigen Ausfall ihrer Systeme noch einen Notruf absetzen können, sie werden also Hilfe bekommen.«
    »Dann werden wir wohl bald mit weiteren Pyramidenschiffen rechnen müssen«, meinte van Deyk.
     
    *
     
    Mit einem Ruck wurde die PHOENIX ein Stück aus dem Sumpf gezogen und wieder aufgerichtet. Sie befand sich im Schlepp der L-2, die zwar kaum ein Drittel der Größe des Forschungsschiffs hatte, aber dessen Antigrav-Aggregate im Gegensatz zu jenen des Forschungsraumers noch intakt waren.
    John Santos ging sehr behutsam vor.
    Das war Millimeterarbeit, schließlich wollte er die Insassen des Forschungsraumers nicht unnötig durchschütteln.
    Ein paar Verletzte waren an Bord der L-2 gewechselt, weil sie dem Flug mit der PHOENIX – oder ihrem Wrack, ganz, wie man wollte – nicht mehr gewachsen waren.
    »Wir steigen jetzt ganz behutsam in den Orbitalbereich auf«, kündigte Santos an und nahm ein paar Schaltungen an seiner Konsole vor.
    Beide Raumschiffe schwebten über dem Sumpf.
    »Worauf warten Sie, Lieutenant Santos?«, fragte Fernandez, der mit der L-2 in einer Konferenzschaltung verbunden war.
    »Scannen Sie mit Ihrer Ortungssoftware die fossilen Ablagerungen auf dem Grund des Sumpfes«, verlangte Santos.
    »Das haben Sie doch bereits durchgeführt, Santos.«
    »Mag sein. Aber ich weiß, dass Ihre Geräte weitaus besser sind als alles, was ein Star Corps Schiff haben könnte. Selbst wenn es sich um eine funkelnagelneue Fähre handelt.«
    Fernandez atmete tief durch. Sei’s drum, dachte er sich dann. Franz Jackson war wegen innerer Verletzungen auf der L-2 und Dr. Tregarde hatte ihn mit einem Medikament ruhig gestellt. Jetzt hatte er wohl die Oberhoheit über die PHOENIX.
    »In Ordnung, Lieutenant«, sagte Fernandez danach und gab die entsprechenden Anweisungen.
    »Ach ja, und ich bitte um zeitgleiche Überspielung der Ergebnisse. Das bekommen Sie doch hin?«, forderte Santos.
    Fernandez grinste. »Sie wähnen sich jetzt in einer günstigen Verhandlungsposition, was?«
    »Ich denke, dass wir sonst nie wieder an die Daten herankämen«, bekannte Santos mit einem verschmitzten Lächeln. »Man kennt doch die Geheimniskrämerei des Far Horizon -Konzerns.«
    »Aber jetzt geht es doch um die Menschheit als Ganzes!«, widersprach Fernandez.
    »Pah, als ob ich Ihnen so ein Pathos abnehme, Captain Fernandez!«, grinste Santos.
    »Also, was ist nun?«
    Fernandez grinste zurück. »Mein Wort haben Sie.«
    Nachdem einige Stunden damit vergangen waren, den Grund des Sumpfes zu scannen, schwebten schließlich beide Schiffe in den Orbit empor.
    PHOENIX aus dem Schlamm! , dachte John Santos, als er das Schiff so im All schweben sah.
     
    *
     
    Als die beiden Raumer die Stratosphäre verlassen hatten, entkoppelten sie sich. Die Traktorstrahlen wurden deaktiviert. Die Zugseile aus Stahl, die trotzdem zur Sicherheit bei solchen Manövern immer dabei zu sein hatten, wurden gelöst. Die PHOENIX konnte hier ihren Mesonenantrieb starten. Und war nicht mehr auf die Antigrav-Aggregate angewiesen.
    Bis zumindest der größte Teil der Wurzelbücher eins zu eins gescannt und auf Datenträgern verewigt worden war, dauerte es natürlich länger.
    So lange wollte die PHOENIX und die STERNENFAUST aber nicht im Orbit bleiben, wo ständig die Gefahren lauerten, die der Asteroidengürtel barg. Außerdem wollten Captain Frost und auch die angeschlagene PHOENIX etwaigen Auseinandersetzungen mit den Hestan aus dem Weg gehen. Beide Schiffe würden also einen Ort weit weg vom Wloom-Planeten und der Hestan-Föderation Baraskor anfliegen, um ihre Daten auszutauschen.
    »Es wird noch eine gewaltige Forschungsarbeit damit verbunden sein, diese Daten zu entschlüsseln und zu ordnen«, äußerte sich MacShane gegenüber von Schlichten und Jennings.
    Jennings war derselben Ansicht. »Da werden noch Generationen von Jung-Wissenschaftlern Gelegenheit bekommen, Promotionsthemen zu finden!«
    »Das wird sehr viel schneller gehen müssen«, widersprach hingegen von Schlichten ungeduldig. »Wir können nicht damit rechnen, dass wir die einzigen sind, die auf das Wissen der Toten Götter spekulieren. Nur einige wenige legen keinen Wert darauf, wie bestimmte Kreise im kridanischen Imperium. Aber unter allen anderen wird es ein regelrechtes Wettrennen darum geben, an dieses Wissen heranzukommen. Und die Macht, die man dadurch zu erringen vermag, wird die Zukunft bestimmen!

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