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Sternenfaust - 094 - Wandlungen

Sternenfaust - 094 - Wandlungen

Titel: Sternenfaust - 094 - Wandlungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Picard
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sollten mal Professor von Schlichten zu diesem Thema hören, ich hätte nie gedacht, dass ein so gebildeter Mann derart viele Flüche kennt!«, fügte sie boshaft hinzu.
    Chip Barus lachte leise. »Vielleicht kennt er so viele, weil er so gebildet ist. – Im Ernst, Dana, ich denke, wir sollten uns von hier zurückziehen. Vielleicht an den Rand dieses Systems. Es gibt dort einen Asteroidengürtel, ähnlich dem Kuiper-Gürtel in unserem heimatlichen Sonnensystem. Vielleicht können wir uns da verstecken, bis wir herausgefunden haben, was hier los ist.«
    »Sie haben recht, Chip. Wir machen es so. Dann haben wir – hoffentlich – die Starr fürs Erste vom Hals und können bei der Fernortung vielleicht auch das Ionenfeld umgehen. Wir machen die STERNENFAUST startklar. Ich schlage vor, wir treten für ein paar Stunden in den Bergstromraum ein und dann an einer anderen Stelle wieder aus, dann können wir uns an den Gürtel von hinten anschleichen und werden hoffentlich so nicht entdeckt.«
    Chip Barus nickte bestätigend. »Ich gebe das an meinen Navigator weiter. Wir treffen uns dann bei folgenden Koordinaten.«
    Am unteren Rand der Videoübertragung erschien scheinbar freistehend eine Zahlenkolonne.
    »Lieutenant Santos, übernehmen Sie die Koordinaten. Treffen mit der SONNENWIND um Null Neunhundert. Captain Barus – gutes Gelingen!«
    Chip Barus nickte. »Wir sehen uns, Captain Frost!«
     
    *
     
    Das Rührei lag appetitlich angerichtet auf den Speckscheiben und der Duft deutete an, dass es sich wirklich um ein hervorragendes Frühstück handelte. Außerdem befand er sich in der besten Gesellschaft, die die STERNENFAUST hergab. Doch William hatte keinen Appetit.
    »Will, du musst was essen. Du schläfst schon kaum, das ist einfach nicht gesund. Was ist, wenn es in der nächsten Zeit wieder hoch hergeht? Wie willst du das durchstehen?«
    Rana Quaids Stimme klang eindringlich. Wieder hatte ihr Lebensgefährte nur in seinem Frühstück herumgestochert, anstatt etwas zu sich zu nehmen.
    »Wie wäre es, wenn du noch einmal die Krankenstation aufsuchst?«
    »Und wie soll Dr. Tregarde mir helfen?« Das klang gereizter, als er selbst beabsichtigt hatte. Der Christophorer sah den Vorwurf in Ranas blauen Augen und seufzte. »Tut mir Leid. Aber vielleicht stelle ich mich ja bloß an. Auf Stephan van Deyk hatte der Planet die Auswirkung, dass er sich aufführte wie ein Betrunkener. Ich bekomme eben Albträume.«
    »Blödsinn«, sagte Rana freundlich. »Seit wir das Von-Schlichten-Aggregat auf vollen Touren laufen lassen, ist der I.O. wieder völlig normal. Bei dir ist es umgekehrt. Deine Träume haben nichts mit dem Planeten zu tun.«
    Doch William blieb stur und warf Rana nur einen bösen Blick zu. »Wenn wir dieses System verlassen haben, dann werden auch meine Visionen nachlassen, da bin ich sicher«, behauptete er hartnäckig.
    Rana sah ihn an. Es schien ihr sonderbar, dass William das Problem so herunterspielte. In der Regel neigte er nicht dazu, solche Dinge zu unterschätzen und ging verantwortungsvoll mit sich und seiner Umwelt um. Den tapferen Held zu spielen, lag ihm eigentlich nicht.
    »Würdest du drauf wetten?« Rana nahm noch einen großen Löffel voller Haferbrei mit Soja-Butter. William sah auf die »graue Pampe«, wie er Ranas Lieblingsfrühstück oft nannte und schob seinen Teller mit Rührei von sich weg. »Ich kann jetzt nichts essen. Vielleicht bekomme ich später Hunger.«
    Rana schwieg noch einen Augenblick. William hatte dunkle Ringe unter den Augen, sein sonst so entspannt und freundlich wirkendes Gesicht war eingefallen und wirkte grau. Sie konnte sich nicht erinnern, ihn jemals so erschöpft erlebt zu haben. Er schien das Problem diesmal lieber verdrängen zu wollen, als es anzupacken.
    Schließlich sagte sie: »Ich kann dich nicht zwingen, Will. Du solltest nur darüber nachdenken, ob du nicht doch etwas unternimmst. Und Dr. Tregarde kann dir bestimmt helfen, wenn du ihn lässt – Ja, ich weiß«, unterbrach sie ihn, als er Luft holte, um sich zu verteidigen. »Du hast Vorbehalte gegen den Doktor. Wer auf dem Schiff hat die nicht. Aber er ist ein guter Arzt. Du solltest den Tatsachen ins Auge sehen – Irgendetwas ist mit dir ganz und gar nicht in Ordnung, und vielleicht sind die Albträume nur ein Teil davon.«
    Schweigen breitete sich zwischen ihnen aus. Schließlich aß Rana die letzten Löffel von ihrem Porridge und stand auf. »Überleg es dir. Ich muss arbeiten, Liebling.« Sie beugte sich

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