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Sternenfaust - 094 - Wandlungen

Sternenfaust - 094 - Wandlungen

Titel: Sternenfaust - 094 - Wandlungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Picard
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hat recht und wir sind hier einigermaßen sicher vor einer Entdeckung …«
     
    *
     
    Die Stille war erhaben.
    Gerade ging über dem Gipfel des nahen Bergzuges die nur stecknadelkopfgroße Devas-Sonne auf und wurde beinahe sofort wieder von einem über dem Horizont hervortretenden Asteroiden verdeckt.
    Kerri Jakobs wünschte sich, sie könnte den Anblick für einen Moment genießen oder wenigstens das Mikro im Helm ihres schweren Kampfanzugs abstellen, um nicht das laute Schnaufen von Phil Harris und zwei Marine-Kollegen der SONNENWIND, Seth Green und Jacques Krüger, hören zu müssen.
    Weicheier , dachte die geübte Bergsteigerin und Marine geringschätzig. Wenn ich daran denke, dass man lange gedacht hat, Frauen seien nichts für eine Elite-Soldaten-Abteilung! Und jetzt war es Jacques Krüger, der eindeutig das schwächste Glied in der Kette war. Der Gedankengang verlieh ihr neue Kraft, und sie zog Krüger mit einem Ruck auf das Felsensims, auf dem sie bereits stand.
    »Na, das war wohl nötig, dass Sergeant Rags euch von der SONNENWIND mal Beine macht«, stichelte sie, als Jacques Krüger schnaufend neben ihr aufstand.
    »Haha.« Krüger verzog das Gesicht. »Ey – Harris, habt ihr noch mehr solcher Giftspritzen wie die hier an Bord?«
    Die Marines Phil Harris und Seth Green hatten das Felssims schon wieder verlassen. Es war Green, der seinem SONNENWIND-Teamkollegen Beine machte.
    »Komm schon, Krüger, mach mal voran. Du hältst Jakobs und uns nur auf – so sind Miller, Yang und die anderen schneller oben! Die hundert Klimmzüge für den Verlierer auf dem Fitnessdeck brauche ich heute Abend nicht. Yang schuldet mir noch zehn Krediteinheiten, die will ich dann beim Skat wiederkriegen!«
    »Ich weiß trotzdem nicht, warum wir überhaupt hier draußen auf diesem öden Felsbrocken rumklettern müssen. Wir haben doch jetzt festgestellt, dass die neuen Sicherheitsdrähte funktionieren!«, brummelte Krüger, aber er kletterte jetzt nach der kurzen Erholungspause so hurtig weiter, dass er damit seine Worte Lügen strafte.
    »Wenn der Sergeant sagt, wir sollen hier rauf klettern, Marine, dann tun wir das«, knurrte Harris. »Also hör mit dem Meckern auf, klar?«
    Für eine Weile war über das Interkom, das die vier Marines verband, wieder nur das Ächzen und Keuchen der Soldaten zu hören. Da die Schwerkraft auf diesem Asteroiden beinahe nicht vorhanden war, kletterten sie mit speziell eingestellten Antigrav-Packs, die ihr eigenes Körpergewicht um ein Vielfaches erhöhten. Daher herrschten für die vier Mannschaften, die aus Marines der SONNENWIND und der STERNENFAUST gebildet worden waren, Bedingungen wie auf der Erde.
    Da Kerri Jakobs von Sirius III stammte, war sie an Bergsteigen gewöhnt. Dort waren die Städte eng an die Wände der oft beinahe senkrecht abfallenden Krater gebaut, die den Planeten überzogen und oft war es schon eine Klettertour, wenn man nur Freunde besuchen wollte. Aber das war ihr hier nur recht. So konnte sie wenigstens ab und zu eine Verschnaufpause einlegen. So wie jetzt.
    Während ihre drei Kollegen weiter den Kraterwand hinaufstiegen, hielt sich Kerri Jakobs wieder an einem Felsvorsprung fest und sah über den Krater hinweg, an dessen innerer Seite sie hinaufstiegen, um die neuen Sicherheitsdrähte zu testen. Sie waren dünn wie ein Seidenfaden, aber angeblich unzerreißbar und den Fäden nachgebildet, aus denen Spinnen ihre Netze woben. Bis jetzt hatten sie sich bewährt.
    Jakobs genoss den Anblick für eine Sekunde. Tief unter ihnen standen auf dem Boden des Kraters die stromlinienförmigen Sondereinsatzkreuzer des Star Corps. Wie Spielzeugmodelle sahen sie von hier oben aus und die Marine empfand Stolz darauf, zur Mannschaft der STERNENFAUST zu gehören. Sie holte tief Luft und griff nach dem nächsten Felsvorsprung. Ihr Blick glitt den Hang hinauf zu ihren Kollegen Seth Green – der war niedlich! – und Phil Harris, der so etwas wie ihr bester Kumpel war.
    Dann blieb ihr Blick an einer Verfärbung im Fels hängen. Gerade war die entfernte Devas-Sonne, die in ihrem Rücken stand, wieder hinter einem von Abertausenden Asteroiden hervorgetreten, die um Juno 2, wie sie den Felsbrocken hier genannt hatten, kreisten. Ihre schmalen Strahlen beleuchteten die Verfärbung – oder besser, wie Kerri jetzt erkannte, die Vertiefung im Fels.
    Eine Höhle? Hier, auf einem toten Felsbrocken?
    Sie drehte ihr Interkom etwas lauter. »Hey, Harris, was ist das da schräg über dir? Auf zehn Uhr?

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