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Sternenfaust - 119 - Waffenstillstand

Sternenfaust - 119 - Waffenstillstand

Titel: Sternenfaust - 119 - Waffenstillstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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Wurmloch Alpha, die in diesen Raumsektor im Perseusarm der Milchstraße führte.
    Für einen Moment gönnte er sich wieder einmal das Staunen darüber, dass das etliche Lichtjahre entfernte Wurmloch hier bei Karalon zu sehen sein sollte. Doch dann rief er sich wieder ins Gedächtnis, dass, auch wenn es so schmal war, dass gerade mal zwei Schiffe sicher aneinander vorbeikamen, die Lichtkorona der diesseitigen Wurmloch-Porta einen vielfachen Umfang der Erdsonne hatte. Wissenschaftler haben immer noch nicht herausgefunden, warum das so ist. Aber es hat mit der Energie zu tun, die es ausstrahlt und aus der es gespeist wird. Offensichtlich wurde es auch mit einer besonderen Form der HD-Technik geöffnet und wird auch dadurch stabil gehalten. Es führt durch den HD-Raum hindurch. Interessant ist allerdings, dass noch niemand den Mechanismus gefunden hat, mit dem die Dronte das Ganze vor 17 Jahren bewerkstelligt haben.
    Ich frage mich, ob ich jemals wieder ein Raumschiff durch dieses Phänomen steuern werde.
    Für einen Moment spürte Taglieri einen Stich in der Herzgegend.
    Nie wieder ein Schiff kommandieren. Was für ein schrecklicher Gedanke.
    Vielleicht sollte ich mich doch wieder auf diesen Prozess konzentrieren. Er mochte noch so sehr recht gehabt haben – immerhin hatten auch Shamar al Khaled und Dana Frost für diese Befehlsverweigerung gegenüber der Admiralität und dem Hohen Rat der Solaren Welten, dem das Star Corps letztendlich unterstand, gestimmt. Und auch, wenn der Erfolg ihm und seinen beiden ranghöchsten Offizieren beschied, richtig gehandelt zu haben, musste er sich immer wieder sagen, dass es vollkommen dem gewohnten Protokoll entsprach, das er nun hier saß. Auf die beiden kam zumindest eine Untersuchung zu, auch wenn Taglieri erreichen wollte, dass außer ihm keiner der Besatzung wirklich unter seinem Entschluss leiden sollte. Aber dennoch würden Dana Frost und Shamar al Khaled zumindest vor der Richterin Admiral Alex Bidlo, der Vorsitzenden der Admiralität hier bei Karalon, als Zeugen aussagen müssen.
    Für einen Moment fragte sich Vince, wie Captain Frost sich wohl zu der ganzen Angelegenheit äußern würde. Würde sie zu seinen Gunsten aussagen oder würde sie die Gelegenheit ergreifen, die STERNENFAUST wieder an sich zu reißen?
    Ach was, Vince! So kleingeistig ist sie nicht. Sie war einverstanden! Wenn sie wirklich etwas dagegen einzuwenden gehabt hätte, wäre Captain Frost die letzte gewesen, den Mund zu halten. Die Frau hat eine Gefangenschaft bei den Morax durchgestanden. Vor mir hat die keine Angst.
    »Admiral Taglieri, Ihre Personaldaten haben wir bereits aufgenommen. Sie wollten keinen Verteidiger in diesem Verfahren haben. Sind Sie über Ihr Recht informiert worden, dass Sie sich von einem anwaltlichen Beistand vor diesem Tribunal vertreten lassen können?«
    Vince schreckte auf und brauchte eine Sekunde, um sich auf Admiral Bidlo, die die Vorsitzende Richterin in diesem Verfahren war, zu konzentrieren.
    »Ja, Euer Ehren, das wurde mir erklärt und ich habe es verstanden«, sagte er dann mit seiner klaren Bassstimme. »Doch ich benötige keinen Beistand. Ich bin mit dem Prozedere von Militärgerichtsverfahren im Sinne des Uniform Code of Military Justice durchaus vertraut.«
    Alex Bidlos strenge Miene wurde ein wenig weicher. »Das ist mir natürlich bekannt, Admiral. Sie sind hervorragend dafür geeignet, sich in diesem Verfahren selbst zu vertreten. Möchten Sie sich zu den Anklagepunkten in irgendeiner Form äußern?«
    Admiral Vincent F. Taglieri richtete sich auf und sah erst Commander Ira Latimer an. Dann wanderte sein Blick hinüber zu Alex Bidlo und ihren Beisitzern.
    »Nicht schuldig«, sagte er dann ruhig und verständlich. »In allen Punkten.«
     
    *
     
    Dana war selten so nervös gewesen, wie sie es jetzt gerade war.
    Normalerweise war sie sich immer sicher, dass sie im recht war, bei allem, was sie tat. Die Welt hier im Star Corps war klar in gut und böse eingeteilt, und Commodore Dana Frost konnte sich in dieser Hinsicht an keine Situation in den vergangenen 20 Jahren erinnern, in der sie nicht genau gewusst hatte, wie sie reagieren musste.
    Kompliziert war es nie. Es war oft schwer, das Richtige zu tun, ja, und es kostete oft viel Kraft. Manchmal erforderte es auch viel Mut, zu tun, was zu tun war, aber war es je so kompliziert? Nein, das ist es jetzt zum ersten Mal , dachte sie unruhig, und ihre Gedanken gingen wieder zu ihrem Vorgesetzten auf der STERNENFAUST –

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