Sternenfaust - 119 - Waffenstillstand
ich das jetzt ausgerechnet vor Taglieri, diesem kleinkarierten Idioten zugeben muss, missfällt mir besonders! »Wie auch immer dem sei! Reden wir nicht mehr davon. Sie sind freigesprochen! Ich glaube, es hat keinen Zweck, über vergossene Milch zu weinen. Fakt ist, dass es dringender denn je ist, dass die Menschen die Basiru-Aluun aufsuchen.«
Vince beendete seinen unruhigen Gang im Raum und blieb mit hinter dem Rücken verschränkten Händen vor Mitchell stehen. »Das ist eine Ansicht, die ich teile. Aber die Basiru-Aluun sind nicht wirklich greifbar. Es könnte sein, dass die Erdanaar mehr über dieses Volk wissen, im Gespräch mit Ihnen teilte sich derjenige, der mit ihnen gesprochen hat, ja entsprechend mit.«
Mitchell atmete tief durch. »Auf meiner Reise hierhin kontaktierte mich Wanda Ndogo. Sie sagte mir, dass Turanor, so heißt der Erdanaar, der sich mit mir und Abt Daniel Leslie unterhalten hat, wie Sie wissen, zurückgekehrt ist. Er vereitelte ein Attentat auf den Triumvir Gondrel Harath und sagte, dass er sich mit uns Menschen an einen Tisch setzen will.«
Vince war überrascht. Es war klar, dass der Admiral noch nichts von den Geschehnissen beim IDC gewusst hatte. »Turanor ist wieder aufgetaucht! Und er meinte wirklich, dass die Erdanaar sich mit uns verbünden wollen? Wenn ich mich recht erinnere, teilte er über Abt Leslie ebenfalls mit, dass sein Volk keinen Kontakt wünsche.«
»Aber er sagte auch, dass es möglicherweise vom Schicksal so gewollt ist.«
»Was, wenn das alles eine Falle ist?«
Mitchell zuckte mit den Achseln. »Wahrscheinlich wollte ich mich auch deshalb mit Ihnen besprechen. Vier Christophorer, darunter auch Meister William Beaufort und Abt Daniel waren bei diesem Anschlag zugegen. Der Erdanaar verständigte sich mit Meister William und dieser ist von den guten Absichten dieses Turanor überzeugt.«
»Er hat sich also wieder einen Christophorer ausgesucht«, murmelte Taglieri.
Jasper wandte sich um. »Das hat er. Es scheint, als hätte Doktor Tregarde schon vor 16 Jahren recht gehabt – die Christophorer sind diejenigen, die einfach eine natürliche Voraussetzung für die Telepathie mitbringen. Einer von ihnen wird daher beim folgenden Auftrag zu Ihnen an Bord kommen. Die Ordensbrüder besprechen sich gerade mit ihrer Kongregation, um eine Genehmigung gegen ihren eigenen Beschluss zu erwirken. Es hat sich noch nicht entschieden, wer von ihnen es sein wird, fest steht nur, dass Meister William und der Abt selbst es nicht sein werden.«
Für einen Moment weidete sich Mitchell an der finsteren Miene des Admirals. »Um ehrlich zu sein, ist das mein einziger Trost angesichts der Tatsache, dass die GalAb es so drehen konnte, dass Sie der Kommandant an Bord der STERNENFAUST bleiben werden«, fügte er dann mit einem ironischen Lächeln hinzu.
Vinces Blick wurde zornig. »Mitchell, ich finde dieses ewige Schießen gegen mich ermüdend und kindisch. Was haben Sie eigentlich für ein Problem?«
Mitchell zuckte mit den Achseln. »Ein persönliches, und das ist in der Sache einfach nicht relevant, da haben Sie recht. Die Mannschaft der STERNENFAUST kommt mit Ihnen aus, die Admiralität ebenfalls, auch wenn es mir persönlich nicht gefällt. Ich halte das zwar nicht für unbedingt sinnvoll, aber bisher scheint es zu funktionieren.« Er hob eine Hand, als Taglieri aufbegehren wollte.
»Sie sind der Kommandant der STERNENFAUST und Sie bleiben es auch. In fünf Standardtagen, wenn die STARFIGHTER unter Commodore Safiya Faroud und die endgültige Mannschaft der STARLIGHT hier eintrifft, können die drei Wandlerschiffe unter Ihrem Kommando losfliegen. Sie werden offiziell zu einem Flug aufbrechen, bei dem die Synchronisation des HD-Fluges getestet werden soll. Wir werden das so an die Mediendienste weitergeben. In Wirklichkeit werden Sie in das Gebiet der Erdanaar aufbrechen und bei den Koordinaten auf diesem Datenchip auf eine Eskorte der Erdanaar und zwei Schiffe der J’ebeem treffen.« Mitchell reichte Taglieri einen winzigen Datenchip. »Unterrichten Sie Ihren Stab entsprechend. Vergessen Sie nicht, Dr. Tregarde einzuweihen, damit er sich wieder um seine eigenen Aufgaben kümmern kann und nicht darauf angewiesen ist, hinter Ihnen herzuschnüffeln.«
»Das ist also der eigentliche Grund, warum Sie hier sind«, sagte Taglieri amüsiert.
»Nein, der Grund ist wirklich der, dass ich Sie nicht ausstehen kann, Taglieri, und ich Ihnen das eine wie das andere nicht vor Zeugen zu sagen
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