Sternenfaust - 125 - Die fremde Dimension (2 of 2)
Prozent.«
»Wir sollten die STARFIGHTER rufen, die ist hier in der Nähe.«
Neela atmete durch und griff nach dem Mikro. »Flight Control STARFIGHTER Two, hier ist Jägerstaffel Sierra Tango Foxtrott One One Two. Seid ihr noch da?«
Statt einer Antwort hörte Neela überraschenderweise Jubel. »Hey!«, meldete sich der Fluglotse dann. »Hier ist Flight Control STARFIGHTER Two, schön, euch wiederzuhaben! Wir dachten schon, der Raumriss hätte euch verschlungen!!«
»Hat er auch«, meinte Neela. »Aber wir haben unseren Weg rausgefunden!«
»Echt? Ist ja irre! Wie habt ihr das geschafft?«
»Lange Geschichte«, meinte Sam Wyczinski. »Aber sagt mal, sieht ja so aus, als wärt ihr noch in der Bredouille!«
»Sind wir auch. Aber wir wissen jetzt, wo der Riss herkommt. Die Erdanaar und die Basiru-Aluun haben ihn geschaffen. – Sorry, Leute, aber ihr müsst noch eine Weile da draußen bleiben, wenn ihr nicht komplett flugunfähig seid.«
Ein Gefühl von Enttäuschung durchfuhr Neela. Nichts hätte sie sich mehr gewünscht als eine ordentliche Dusche, ein Glas mit einem kalten Drink aus centaurischen Kaktustrauben und ein Bett. Aber dann erwachte Wut in ihr. Was bildeten sich diese Basiru-Aluun eigentlich ein? Was hier in den letzten Stunden abgegangen war, glich einem Krieg!
»Ich bin relativ fit«, sagte Neela grimmig. »Jackville ist noch weggetreten, aber ich kann mit dem Jäger zur Not auch allein umgehen.«
»Gut. Halte dich bereit. Die STERNENFAUST-Ortung hat gerade durchgegeben, dass es vielleicht eine Möglichkeit gibt, den ganzen Mist hier zu beenden. Dazu brauchen wir aber so viele Waffen wie möglich.«
»Verstanden«, sagte Neela. »Ich warte auf eure Befehle! Wyczinski, hau mit der ›Starstripe‹ da ab, hörst du?«
»Alles klar, Neela.«
»Gut. Sierra Tango Foxtrott One One Two, halten Sie sich bereit. Sie werden Sierra Tango Zulu One One Five zugeteilt. Positionieren Sie sich bei den Koordinaten 1-2 zu 1-9-8 und warten Sie auf den Feuerbefehl. Zielkoordinaten folgen. Ich wiederhole …«
Neela setzte den Jäger in Position und wartete.
Jetzt musste nur noch der Feuerbefehl kommen …
*
Solare Welten, Erde, New York, Strategiezentrale des Verteidigungsausschusses des Hohen Rates der Solaren Welten
Jasper Mitchell sah aus dem Augenwinkel, dass die dunkle Ecke neben ihm auf einmal anfing, zu flimmern und zu funkeln. Erst hielt er das für ein Symptom seiner Erschöpfung – immerhin hatte er erst vor drei Tagen eine mehrfache Organtransplantation hinter sich gebracht. Selbst in der modernen Medizin war das keine Kleinigkeit, die man mit einem Achselzucken abtat. Er schloss kurz die brennenden Augen und hoffte, dass er jetzt, in diesem Raum, als Oberkommandierender der Streitkräfte der Solaren Welten, keine Schwäche zeigte.
Doch er nahm sich zusammen. Es gab keine Alternative. Wenn jemand stark genug blieb, dann er, Jasper Mitchell, das wusste er. Die Schirme und die Meldungen zeigten jetzt, dass die Flotten in der Nähe der Kristallschiffe zusammengezogen wurden – auch wenn die Verbindungen zu den Schiffen und zu den Überwachungsstationen – die sich meist auf den Monden der Planeten befanden, auf denen sich Menschen angesiedelt hatten –, nicht immer die allerbeste war. Immer wieder brachen Kommunikationsverbindungen ab, Vid-Bilder zusammen und blieben Telemetrie-Daten unvollständig. Doch es war klar zu sehen, dass der Großteil der noch kampffähigen Schiffe sich in der Nähe der Kristallschiffe zusammengefunden hatte. Es gab noch Hoffnung.
Er gab den Befehl zum Bereithalten. Niemand wusste, wie sich diese Wesen, die offenbar aus einer anderen Welt, einer anderen Dimension stammten, untereinander verständigten, doch es schien dem Ratsvorsitzenden klar auf der Hand zu liegen, dass sie miteinander in ständiger Verbindung standen. Der Angriff musste überall gleichzeitig erfolgen.
Als es wieder in seinem rechten Augenwinkel glitzerte, war er auf einmal sicher, dass es sich um etwas Reales handeln musste, um mehr als eine Illusion, die ihre Ursache in seiner Erschöpfung hatte. Er fuhr herum.
Vor ihm stand eine Gestalt, die sich ganz offenbar aus dem Nichts materialisiert hatte. Sie war menschenähnlich, doch mehr konnte man nicht sagen, Genaueres war hinter dem funkelnden Energieschild einfach nicht auszumachen.
Ein Basiru-Aluun.
Er unterdrückte seinen Schrecken und straffte sich. Dann drehte er sich endgültig um. »Wer bist du?«
Eine seltsam hallende Stimme
Weitere Kostenlose Bücher