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Sternenfaust - 126 - Meuterei auf der STERNENFAUST (1 of 4)

Sternenfaust - 126 - Meuterei auf der STERNENFAUST (1 of 4)

Titel: Sternenfaust - 126 - Meuterei auf der STERNENFAUST (1 of 4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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starrte der Kreatur ins Gesicht, als lese er darin.
    Im selben Moment schnappte der Wurm zu.
     
    *
     
    Wie viel kann ein Mensch ertragen? , fragte sich Vincent. Für viele Menschen war das Mensch-Sein schon unerträglich und wurde von Philosophen damit erklärt, dass eigentlich nur in der Hoffnung auf ganzheitliche Vervollkommnung seiner selbst und durch das Schaffen eines geeigneten menschlichen Umfeldes ein gutes Leben zu erreichen sei.
    Aber wie war es mit Schmerz, Leid und Verlust? In der Vergangenheit hatte es immer wieder Experimente gegeben. Sie alle kamen zu einem Ergebnis:
    Der Mensch erträgt ein Vielfaches mehr, als er glaubt. Er verfügt über Sinne und Kräfte, die ruhen und nur dann aktiviert werden, wenn er sie benötigt. Ein Überbleibsel aus atavistischen Zeiten.
    Und wie ist es jetzt? fragte sich Vincent. Wie gehen wir jetzt mit unserer Furcht um? Wie verarbeiten wie die Gewissheit, dass wir in wenigen Minuten eines grausamen Todes sterben werden?
    Man sagt, der Tod sei nicht schlimm, sondern nur die Vorstellung davon , erinnerte er sich einmal gelesen zu haben. Wenn er sich jedoch dieses Grauen, das gerade geschah, verinnerlichte, war die Vorstellung zu Realität geworden und somit etwas, dass man durchaus fürchten konnte. Konnte? Nein, musste! Und somit wurde der Tod in all seiner Sinnlosigkeit unerträglich und die Furcht davor ließ sich nicht wegwischen.
    Zur gleichen Zeit reagierte George Yefimov blitzschnell. Er ließ sich fallen und rollte über die Schulter. Der Biss der Kreatur verfehlte ihn. Der Schädel ruckte herum und die seltsam menschlichen Augen suchten den Gegner. Der Marine lief davon wie ein Wiesel.
    Immer wieder entkam er dem Tod, aber auch bei ihm war es nur eine Frage der Zeit, bis es zu spät war. Es schien, als wussten die Würmer, dass es für ihre Opfer kein Versteck gab.
    War es der Horror?
    War es die Hitze?
    Brannten den Leuten der STERNENFAUST die Sicherungen durch?
    Waren sie am Ende?
    Wie, um alles in der Welt, konnte es sonst dazu kommen?
    Was veranlasste David Alyawarry, ein Lied zu singen?
    In einer fremdartig verstörenden Sprachmelodie modulierte der Aborigine Worte, die Vincent nicht verstand. Noch nie hatte er so etwas Fremdartiges gehört, und er fragte sich, was Proctor Englar dazu gesagt hätte.
    Alyawarrys Stimme wurde lauter. Er sang mit geschlossenen Augen, wobei sein Körper in weiche Schwingungen verfiel. Nach wenigen Sekunden schwebte seine Melodie über dem Schlachtfeld und sogar die Verletzten schwiegen jetzt oder waren gestorben. Soeben wollte Vincent diesem Wahnsinn Einhalt gebieten, als Frost ihm eine Hand auf den Unterarm legte und mit bebender Stimme sagte: »Lassen Sie ihn – vielleicht ist es seine Art, Abschied zu nehmen.«
    »Ja, Sie haben recht.«
    Verdammt, jetzt hätte er ein bisschen Stoizismus benötigt, etwas mehr innere Ruhe. Statt dessen fröstelte es ihn trotz der Hitze, während um sie herum ein sinnloser Krieg tobte. Mit militärischer Konsequenz zählte Vincent die Toten, es waren mehr als zwanzig. Zwanzig Kameraden, Frauen und Männer, die auf das Konto fremdartiger Kreaturen und auf das Konto der eigenen Kameraden gingen. Kameraden, die aus heiterem Himmel heraus die Kontrolle der STERNENFAUST an sich gerissen hatten.
    War das seine Art, sich zu verabschieden? Indem er mit Zahlen jonglierte, seinen Job bis zum Ende ausführte – so weit es möglich war? Liebe Güte … Dana Frost neben ihm zitterte wie Espenlaub. Letztendlich, besonders in einer Situation, in der alles soldatische Können und jedes erlernte Geschick nichts mehr nutzte, war der Mensch nur auf eines reduziert … aufs Überleben! Vincent schloss seine Augen. Er wollte nicht mehr zusehen, wie die Würmer wüteten, ohne den Hauch einer Möglichkeit, es zu verhindern, einzugreifen!
    Und Alyawarry sang.
    Er erhob sich, breitete seine Arme aus und starrte in die beiden Sonnen, als hole er sich von dort die Kraft, um seine Stimme ertönen zu lassen. Fremde Worte, eine auf und ab gleitende Melodie ohne Rhythmus.
    »Das gibt es nicht …«, ächzte Dana Frost. »Das gibt es doch nicht!«
    Vincent lauschte Alyawarrys seltsamem Gesang, der ihn unvermittelt bis in seine tiefste Seele traf. Vielleicht, dachte er mit einem letzten Keim Hoffnung, vielleicht waren diese Kreaturen irgendwann gesättigt und würden sich verziehen. Aber glaubte er wirklich daran? Nein – er hatte keinen Glauben mehr.
    Ich verspreche es Ihnen, Mary! , hallten seine Worte nach. Alles wird

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